Der E8 in Slowakei
Abschied von der Donau, hinein in die Karpaten! Die kleine Slowakei verspricht auf knapp 800 Kilometern tolle Wanderungen auf langgestreckten Bergrücken durch schier endlos erscheinende Wälder, über Bergwiesen, durch Blau-, Him- und Brombeergebüsch bis auf eine Höhe von mehr als 2000 m in der Niederen Tatra mit prächtigen Aussichten auf die Hohe Tatra und in die pannonische Tiefebene.
Der E8 in Slowakei (752 km, 30.970 hm)
Kleine Karpaten (208 km, 7355 hm)
Schon in Bratislava erheben sich die äußersten Ausläufer der Malý Karpati, der kleinen Karpaten, die in ihrer gesamten Länge überschritten werden. Nach einem Abstecher zu den tschechischen Weißen Karpaten auf den 819 m hohen Großen Javorina durchquert der E8, abweichend von der roten Markierung, das Waag-Tal und steigt auf der östlichen Talseite über den mehr als 1000 m hohen Inovec, bevor es wieder ins Waag-Tal nach Trencin abfällt.
- 00 Wolfsthal (Grenze) - Bratislava (Slavin)
(6,3 km, 141 hm)
- 00a Donau (Grüne Grenze) - Bratislava (Slavin)
(5,7 km, 143 hm)
- 01 Bratislava (Slavin) - Kamzik
(5,8 km, 305 hm)
- 02 Kamzik - Sedlo Baba
(24,5 km, 777 hm)
- 03 Sedlo Baba - Mon Repos
(25,8 km, 1189 hm)
- 04 Mon Repos - Buková (Mühle)
(14,3 km, 585 hm)
- 05 Buková (Mühle) - Dobrá Voda
(14,4 km, 442 hm)
- 06 Dobrá Voda - Myjava
(25,9 km, 784 hm)
- 07 Myjava - Velká Jovorina
(17,4 km, 793 hm)
- 08 Velká Jovorina - Nové Mesto nad Váhom
(31,0 km, 708 hm)
- 09 Nové Mesto nad Váhom - Chata pod Inovcom
(23,0 km, 1107 hm)
- 10 Chata pod Inovcom - Trencin
(19,8 km, 521 hm)
Kleine und Große Fatra (165 km, 8191 hm)
Aus dem Vah-Tal steigt der E8 wieder auf die Höhen der Karpaten auf. Die Kleine Fatra wird in 115 km auf ihren bewaldeten Bergkämmen in ihrem Süden überschritten, bei Kremnicke geht es dann auf zur zweitägigen, 50 km langen Gipfelsammlung in den Wäldern der Großen Fatra. Zum krönenden Abschluss wird der aussichtsreiche Gipfel des Kralova Studna erreicht.
- 11 Trencin - Horná Poruba
(25,0 km, 1166 hm)
- 12 Horná Poruba - Cicmany
(25,5 km, 1503 hm)
- 13 Cicmany - Hadviga
(24,7 km, 1324 hm)
- 14 Hadviga - Jalovské lazy
(19,8 km, 742 hm)
- 15 Jalovské lazy - Skalka
(26,3 km, 1039 hm)
- 16 Skalka - Králova studna
(25,0 km, 1302 hm)
- 17 Králova studna - Donovaly
(18,6 km, 1115 hm)
Niedere Tatra (93 km, 5254)
In Donovaly beginnt der 50 km lange Weg über die Niedere Tatra, dem sehr beliebten Wandergebiet im Nationalpark. Hinter dem Einschnitt des Certovica-Sattels ist der Weg durch vom Sturm verwüstete Wälder einsamer, bis er seinen Abschluss auf dem mächtigen, beinahe 2000 m hohen Kráľova hoľa (Königsberg) findet.
- 18 Donovaly - Útulňa Ďurková
(26,1 km, 1731 hm)
- 19 Útulňa Ďurková - Chata Stefanika
(16,3 km, 921 hm)
- 20 Chata Stefanika - Útulňa Ramža
(15,0 km, 592 hm)
- 21 Útulňa Ramža - Utulna Andrejcová
(19,9 km, 1242 hm)
- 22 Utulna Andrejcová - Telgart
(15,7 km, 768 hm)
Slowakisches Paradies - Košice (122 km, 4394 hm)
An der historischen Eisenbahn entlang führt der E8 durch Wälder zum blauen Auge des Pakmanska Masa bei Dedinky. Über eine lange Waldetappe an der Grenze des Slowakischen Paradies‘ erreicht man die Südseite der Karpaten. Weiter durch Wälder senkt sich der E8 hinab in die Großstadt Košice mit ihrer schönen Altstadt.
- 23 Telgart - Dedinky
(20,1 km, 738 hm)
- 24 Dedinky - Chata Volovets
(25,8 km, 1238 hm)
- 25 Chata Volovets - Štóske sedlo
(29,2 km, 929 hm)
- 26 Štóske sedlo - Chata Erika
(23,1 km, 1138 hm)
- 27 Chata Erika - Košice-Čermeľ
(24,0 km, 351 hm)
- Exkurs: Košice
Cierna hora - Saris - Cergov (99 km, 3212 hm)
Der E8 ändert in Košice seine Grundrichtung nach Norden. Die Wanderungen sind jetzt gekennzeichnet durch häufige Straßenpassagen, die die gemäßigt hohen Berge miteinander verbinden. Höhepunkt dieses Abschnitts ist der schöne Aufstieg auf den Cergov.
- 28 Košice-Čermeľ - Chata Hresna
(5,2 km, 364 hm)
- 29 Chata Hresna - Prokopov mlyn
(24,2 km, 669 hm)
- 30 Prokopov mlyn - Veľký Šariš
(21,4 km, 471 hm)
- 31 Veľký Šariš - Cergov
(21,3 km, 1049 hm)
- 32 Cergov - Bardejovské Kúpele
(26,5 km, 659 hm)
Niedere Beskiden (66 km, 2529 hm)
Hinter Bad Bardejov wird die Wanderung einsamer. Wieder bestimmen waldbedeckte Höhenzüge und kleine Dörfer das Bild. Die Erinnerung an die Schlachten des 2. Weltkriegs um den Dukla-Pass, unserem Ziel, ist bis heute lebendig.
- 33 Bardejovské Kúpele - Kurimka
(27,0 km, 1188 hm)
- 34 Kurimka - Medvedie
(30,2 km, 1011 hm)
- 35 Medvedie - Dukla-Pass (Grenze)
(8,7 km, 330 hm)
Verbindung
Beskidenpass - Veliky Bereshny (56 km, 2467 hm)
Da der Duklapass geschlossen ist, muss der Übertritt von Wolosate (PL) nach Veliky Bereshny (UA) über die Slowakei, entlang der ukrainischen Grenze erfolgen. Der nächst erreichbare Grenzübergang zur Ukraine befindet sich in Ubla. Eine Beschreibung des Weges findet sich auf der polnischen Seite.
- Verbindung PL-SK-UA
(56,2 km, 2467 hm)
Etappen
00a An der Donau (Grüne Grenze) - Bratislava (Slavin)
5,7 km, 143 hm
Von Österreich an der Donau entlang kommend, sieht man beim Grenzstein
an man einer Hinweistafel an einem Baum mit slowakischem Hoheitszeichen, dass man die Grenze erreicht hat. Nach ein paar Schritten im Gebüsch trifft man auf den ersten slowakischen E8-Wegweiser.
Der Pfad über die Grenze endet schon nach 150 m an einem schmalen befestigten Weg. Die Markierung ist jetzt nicht mehr rot-weiß-rot, sondern weiß-rot-weiß. Der Weg führt an einigen Bunkern
vorbei und stößt nach 1 km auf die erste, die Lafranconi-Brücke. Man geht an einem kameraüberwachten Gelände (Gasstation?) nach rechts, an der Brückenrampe von der Stadt weg. Man muss aber nicht den ganzen Weg bis zur Straße laufen, nach 200 m trampelt ein Pfad nach links durch das Gebüsch und führt zur Auffahrt auf den Fahrradweg, der eine Etage unterhalb der Auto-Fahrbahn verläuft.
00 Wolfsthal (Grenze) - Bratislava (Slavin)
6,3 km, 141 hm
Wenn man, warum auch immer, den offiziellen Grenzübergang bei Wolfsthal passieren möchte, gelangt man direkt zu einem Autobahndreieck, vor dem man glücklicherweise auf einem asphaltiertem Fahrradweg links abbiegt. Noch in der Kurve begrüßt ein Weltkriegsbunker, in dem ein Museum untergebracht ist, den einreisenden Wanderer. Der Fahrradweg führt an der Autobahn entlang bis zum Anfang der Brücke.
Anstatt die Brücke zu unterqueren, gelangt man über eine Rampe zum unter der Brücke hängenden Fuß/Radweg.
Auf der anderen Donauseite folgt man der Markierung, es geht auf der rechten Seite der Brücke weiter. Die Richtung der Brücke wird beibehalten, über eine Querstraße mit Straßenbahngleisen hinweg, rechts neben einer Parallelstraße, dann zwischen Autobahn und Straße und wieder rechts – das alles ist sehr lauf, aber man ist ständig auf Gehwegen (und Zebrastreifen). Schließlich geht es hoch zu einer Autobahnabfahrt.
An einigen modernen Gebäuden (einer Brauerei) geht man nach rechts. Es wird merklich stiller, die Straße immer kleiner und, nachdem man bei einer Y-Kreuzung den linken Weg gewählt hat, auch immer steiler. Das Sträßchen Korabinského windet sich, umgeben von ausgesprochen protzigen Villen (und etlichen Bauruinen, da dürfte einigen wohl das Geld ausgegangen sein) einen Hügel hoch.
Über die Drotáska Cesta geht es abwärts zu einer Endhaltestelle des O-Busses und direkt hinter der Haltestelle in die Stará Vinárska. Leider versperren auch hier neu gebaute Luxushäuser meist den schönen Ausblick auf die Stadt.
Kein Wunder, dass sich auf dem Hügel etliche Botschaften niedergelassen haben. Schließlich geht man zwischen amerikanischer und chinesischer Botschaft geradeaus auf den sowjetischen Soldatenfriedhof Slavin mit dem weithin sichtbaren Turm.
Von hier hat man einen prächtigen Blick: Der Bahnhof, die Innenstadt und der Präsidentenpalast liegen einem zu Füßen und sind in kurzer Zeit über steile Sträßchen und Treppen erreichbar.
01 Bratislava (Slavin) - Kamzik
5,8 km, 305 hm
Diese Etappe ist eher ein Nachmittagsausflug und berücksichtigt, dass es vorher in der Altstadt von Bratislava und dem Schloss
einiges zu entdecken gilt. Nach einem Abschiedsblick von der Burgterrasse auf die Donau
macht man sich auf zum Ausgangspunkt des E8 am sowjetische Ehrenfriedhof auf dem Slavin. Die dorthin führende Etappe ist als letzte in
Österreich beschrieben. Den Slavin erreicht man vom Präsidentenpalast oder vom Schlosseingang über die Straße Palisády. Von dieser Straße geht man über das Sträßchen Kuzmànyho und Treppchen im Zickzack durch das Botschaftsviertel hoch zum weithin sichtbaren Ehrenmal.
Man verlässt das Gelände des Slavin auf der westlichen Seite, wo an der Treppeneinfassung eine erste Abzweig-Markierung
auftaucht. Es geht an der US-amerikanischen Botschaft vorbei und direkt dahinter den Weg Francúzských partizánov am ersten Wegweiser
und etlichen Villen (mit immerhin geschmackvollen Eingangstoren
) vorbei zum Waldrand. Bald kann man rechts das Ziel der kurzen Etappe ins Auge fassen, den Fernsehturm auf dem Kamzik.
Der Wald, der bald erreicht wird, ist nicht nur einfach ein Wald, sondern der „horský park“ (Bergpark), der einen nur unvollkommenen Vorgeschmack auf den kommenden Verlauf des E8 in den Karpaten vermittelt. Es geht am Waldeingang direkt rechts abwärts, bis an einem künstlerischen Spielplatz
eine schattige Waldgaststätte
erreicht wird. Hier geht man links weiter, immer gerade
bis zum Ausgang des Parks. Man steht wieder in der Stadt und folgt der Verlängerung des Waldweges geradeaus
bis zu einer Schule auf der rechten Seite. Vor der Schule geht man rechts, geht vor einer Lärmschutzwand nach links und kann nach wenigen Metern die dahinter liegende große Straße auf einem beampelten Zebrastreifen überqueren.
Auf der anderen Seite führt ein Tunnelchen
unter einem Bahndamm hindurch. Dahinter geht man links zu einer aufwärts führenden breiteren Straße. Die Markierungen sind undeutlich bis nicht vorhanden. man überquert die Straße, ignoriert den rechts aufwärts führenden verlockenden Hohlweg und wendet sich auf den asphaltierten Weg,
der links parallel erst zur Straße, dann zur Bahnlinie verläuft. Der bald raue Fahrweg
führt etwa 500 m am Bahnkörper entlang, überquert an einer Quelle einen Querweg und steigt wenige Meter dahinter nach rechts
in den Wald empor.
Der Waldweg
steigt stetig an, passiert einen Wegweiser
und eine Stromtrasse und erreicht nach weiterem Aufstieg
eine Waldwiese mit Schutzhütte und Grillstelle,
wo man, wenn man wünscht, sein Zelt zur Übernachtung aufschlagen kann. Hier münden etliche Wege, der rot markierte führt in gerader Richtung weiter aufwärts. Etwa 250 hm über der Bahnlinie hat man es geschafft: Rechts im Wald tauchen die Gebäude des Fernsehsenders auf. Bald darauf steht man vor dem turmhoch aufragenden Turm (mit Nobelrestaurant).
Man folgt dem Sträßchen. In der nächsten Kurve kann man durch die Bäume das Hotel West (nicht mehr Best West, aber auch nicht Worst West)
erkennen. Ein Restaurant gibt es dort auch. Ein Pfad durch den Wald führt zum Hoteleingang.
Eine Zeltmöglichkeit befindet sich neben den Hütten
auf der Wiese beim Skizentrum. Dazu geht man die Zufahrtsstraße zum TV-Turm weiter bis zu einem Parkplatz mit Gedenkstein
und dort links aufwärts. Das in den Karten verzeichnete Koliba Expo (Übernachtung und Restaurant) ist geschlossen!
02 Kamzik - Sedlo Baba
24,5 km, 777 hm
Dieser Abschnitt findet ausschließlich im Wald statt. Als Endpunkt kommt, wenn man in einem Bett übernachten möchte, nur das Motel am Berg Baba infrage. Zwischendurch gibt es eine Raststation am weißen Kreuz (Biely Kriz), wo man kühle Getränke und Snacks erstehen kann. Die Wege sind durchweg gut, bisweilen auch asphaltiert. Es gibt keine steilen An- und Abstiege.
Vom Hotel West gelangt man auf dem gleichen Pfad zurück zur Straße und wie beschrieben zu den Skiliften (man kann auch über die Hotelzufahrt und dann links zum Koliba Expo abkürzen). Gegenüber der Hoteleinfahrt führt ein Pfad rechts hinunter in den Wald.
Die Markierungen verlieren sich bisweilen (oder wir haben sie angesichts der vielen Wege verloren), man ist aber richtig, wenn man nach etwa 15 Minuten den Wegweiser pod Chmelcom erreicht, an dem der rote den gelben Weg kreuzt. Auf dem weiteren Weg
bieten sich bisweilen schöne Ausblicke auf den TV-Turm und zurück auf Bratislava. Immer wieder locken auch Waldwiesen mit Bänken und Unterständen zur Rast.
Nach der Passage der Kreuzung Tri Duby
steigt der breite Weg etwas (um 70 hm) an und bleibt auf dieser Höhe. Es gibt in diesem Bereich sehr viele Wege, so dass man an Kreuzungen und Einmündungen stets nach der Markierung Ausschau halten muss.
Etwa 2,5 km hinter Tri Duby trifft der E8 auf die asphaltierte Waldstraße Pekná Cesta, die am Wegweiser
überquert wird.
Allerdings ist auch der Weg, den man rechts versetzt weitergeht, asphaltiert,
und zwar für die nächsten etwa 5 km. Das Sträßchen kurvt durch den Wald, führt an etlichen Hinweistafeln, Quellen, Rastplätzen mit Bänken
und Abzweigungen vorbei und steigt dabei leicht an. An einem Holzlagerplatz (Wegweiser Pod Bielym Krizom) kommt der gelbe Weg hinzu. Der Wald öffnet sich zu einer Hochspannungstrasse (noch nicht das weiße Kreuz),
wenige Meter dahinter findet sich die Waldwiese mit dem weißen Kreuz
und noch wichtiger, dem kleinen Ausflugslokal,
einem Treff und Rastplatz für Biker und Hiker
auf etwa 500 m Meereshöhe.
Man geht die Straße am Wohnhaus (?) am Biely Kriz vorbei und darf kurz darauf endlich und endgültig den Asphaltweg nach rechts verlassen. Der angenehme Waldweg
führt in einiger Entfernung an der meteorologischen Station auf dem kleinen Javornik vorbei; knapp 2 km hinter dem weißen Kreuz heißt es aber aufgepasst: Am Wegweiser Silnického Pramen weicht der E8 vom Hauptweg (der sich links zu einer Lichtung weitet) geradeaus auf einen Pfad ab,
der nach wenigen Metern den zugewachsenen Teich Jurské Jazero streift.
Der Pfad führt an einer Quelle
vorbei und trifft bald wieder auf einen Forstweg, den man nach links folgt. Hinter einer Schutzhütte erreicht man den Wegweiser Salas
und eine Waldstraße, die kurzerhand überquert wird. Der E8 setzt sich auf weiter angenehmen Wald- und Wiesenwegen fort,
in leichtem Ab und später Auf,
gut 3 km bis zum Wegweiser Kozí Chrbat (Ziegenrücken) auf 557 hm.
Am Wegweiser trennt sich der E8 für eine „Besteigung“ des Somár-Gipfels für eine Zeit vom Radweg, der rechts an der Erhebung vorbeiläuft. Der Pfad steigt an und öffnet nach links Ausblicke über die bewaldeten Hügel, den Ort Jablonové im Tal und im Voraus den baumfreien Somár-Gipfel.
Das Gebiet links des Weges ist übrigens militärisches Sperrgebiet, was uns nach einem kräftigeren Anstieg
nicht daran hindert, den kurzen Abstecher zum Gipfel (649 m) zu machen und die phantastische Rundumsicht zu genießen.
Bei guter Sicht sind die Hochhäuser im Wiener Europaviertel gut auszumachen!
Nach einem kurzen Anstieg vereinigt sich der Pfad wieder mit dem Radweg, an der Kreuzung findet sich ein für den Cesta SNP charakteristischer Wegweiser,
wie er im Laufe der nächsten 700 km noch öfter anzutreffen sein wird. 2 km nach dieser Vereinigung überquert man auf einem Knüppelweg eine sumpfige Stelle und gelangt zum Wegweiser Tri Kamenné Kopce,
was „Drei Steinhügel“ bedeutet, und tatsächlich sind im Unterholz drei Betonklötze zu erkennen (die aber wohl kaum gemeint sein dürften). Hier treffen eine Reihe von Wander- und Radwegen zusammen, die Schranke verhindert das Betreten des Sperrbezirks.
Der Weg führt in der ursprünglichen Richtung auf einem grasigen Weg weiter, bald leicht im Hochwald
ansteigend, wobei eine militärische Einrichtung zur Linken sichtbar wird. 2,5 km später ist auf dem Konske Havy
der höchste Punkt erreicht. Baba ist laut Wegweiser nur noch 35 Minuten entfernt und über schöne Waldwege auch in dieser Zeit erreicht.
Pezinská Baba ist ein Wintersportzentrum mit zahlreichen Hütten und einer Pension. Im Sommer ist dort allerdings „tote Hose“ und alle Einrichtungen sind geschlossen. Auf der Wiese lässt sich aber gut ein Zelt aufstellen, und glücklicherweise findet sich wenige Schritte weiter an der Straße eine Übernachtungsmöglichkeit. Das Motel na Vrchu Baba macht,
anders als die Bezeichnung vermuten lässt, einen recht romantischen Eindruck und ist liebevoll eingerichtet. Das Restaurant ist, so die Inhaberin, das Beste im Umkreis von 600 km (wir können zwar nicht den Umkreis, so doch die Qualität bestätigen) und stellt, viele Fotos in der Gaststube beweisen dies, einen Anziehungspunkt für zahlreiche Prominente vom Schlagersternchen bis hin zum Staatspräsidenten dar.
03 Sedlo Baba - Mon Repos
25,8 km, 1189 hm
Diese Etappe bietet an ihrem Ende kein bequemes Bett in einer Pension, sondern eine Übernachtung unter freiem Himmel. Die Übernachtungsmöglichkeiten am Buková-See (Camping, Hütte) existieren leider nicht mehr (und es wäre ohnehin extrem weit dorthin). Nur wenn man an der Bergwiese Amonova Luka von der roten Markierung abweicht und der blauen zur Plavecky-Burgruine und dahinter in das Dorf Plavecké Podhradie folgt, findet man dort (eventuell) eine Unterkunft auf einem Bauernhof. Der reizvolle blaue Weg ins Dorf ist allerdings 5 km lang und man verliert 400 hm, die am nächsten Tag wieder erklommen werden müssen. Eine prächtige Nächtigungsmöglichkeit bietet aber die angesprochene Bergwiese mit regendichter Schutzhütte oder ein Unterstand am Haus Mon Repos etwa eine halbe Stunde weiter, was unser ursprüngliches Ziel war. Doch es kann noch ganz anders kommen!
Gegenüber des Motels Baba führt ein Fahrweg in den Wald, dem man leicht ansteigend für 750 m folgt. In einer Linkskurve weist die Markierung gerade auf einen Pfad,
der nun durch lichten Wald und steiler
den 709 m hohen Cmelok zum Ziel hat. Wenn der Weg flacher und eine verfallene Stromleitung sichtbar wird,
ist der Gipfel beinahe erreicht. Oben kommt man zu einem eingezäunten Gebäude und nach einer Aussicht
zu einer „radioaktiven“ militärischen Anlage.
Vom Gipfel fällt der bequeme Wanderweg
um 80 hm ab zum Javorina-Sattel, dann geht es im ständigen Auf und Ab durch den Wald und über freie Flächen (Blick zum Aussichtsturm auf dem Großen Homola
) über Javorina, Certov Kopec,
Skalnata,
die alle knapp über 700 m hoch sind. Der Pfad fällt um 100 hm und erreicht den Wanderwegeknoten Cermak,
eine große Waldwiese mit Grillplätzen, Unterständen, einer Quelle und sogar einer Toilette.
Die rote Markierung führt vor der Wiese nach links weiter und ohne große Höhendifferenzen, aber mit schönen Fernblicken
zur Wegekreuzung mit Schranke namens Hobolova.
Hier kommt rechts mit dem blauen Weg von Zochova Chata auch ein Zaun hinzu. Der E8 führt aufwärts, immer am Zaun entlang,
zum Wegweiser Panske Uhliska, wo sich der blaue Weg nach links verabschiedet. Nicht aber der Zaun, der E8 bleibt in seiner Nähe und erreicht die freie Fläche des Tancove Skaly mit einer Aussicht auf die steilen Felsformationen des Vysoká.
Kurz darauf wird der E8 auf dem Horny Vrch auch selber ein wenig felsig,
dann aber fällt der Pfad steil,
steiler,
am steilsten
ab zum Sedlo Skalka, wo abermals ein blauer Weg quert.
Der Zaun endet hier (beziehungsweise knickt nach rechts ab), der E8 führt erst auf einem Pfad, dann auf einem Waldweg weiter abwärts und erreicht nach 1,7 km einen Fahrweg.
Diesen geht man links weiter (abwärts) und kommt nach gut einem Kilometer in den Talgrund (Solosnicka Dolina), wo man auf eine schmale Straße und einen Unterstand an einem weißen Kreuz
trifft.
Man folgt der Straße an dem Bach nach links, aber zweigt 150 m, zu Beginn einer freien Fläche mit einigen verfallenen Gebäuden, nach rechts von der Straße ab. Der Pfad
führt zunächst an einem eingeschnittenen Bach entlang, steigt gemächlich um 100 hm und trifft beim Wegweiser Pod Malou Vapennou
auf eine grüne Markierung. Zusammen mit dem grünen Weg macht sich der E8 nun an den steilen
und lang andauernden 400-hm-Aufstieg zum Vapenna. Obwohl der Weg mit 1,5 km zum Gipfel nicht weit ist, scheint die (grüne) Angabe 1:20 Stunden realistisch. Kurz vor dem Gipfel befindet sich ein weiterer Wegweiser (Pod Vapennou), an dem noch ein gelb markierter Weg entgegenkommt und den E8 nach rechts zum Gipfelturm begleitet.
Alternativ kann man auch über den Kleinen Vapenna den Großen erreichen. Dazu muss man etwa 250 vor dem Wegweiser Pod Malou Vapennou rechts abbiegen. Der unmarkierte Pfad führt noch steiler über und unter Felswänden entlang, passiert etliche Felshöhlen (wir kommen in ein karstiges Gebiet) und gelangt nach rund 2,5 km sehr steilen Aufstiegs ebenfalls auf den Gipfel. Parallel zum Pfad verläuft übrigens eine alte Bruchsteinmauer, die ein Graf Palffy im 18. Jh errichten ließ.
Gerade war der steile Pfad auf den Vápenná (Rostun) geschafft und der Turm mit der slowakischen Flagge erreicht, als ein Gewitter losbrach und es schüttet wie aus Kübeln. Die versprochene tolle Aussicht von der Steilwand war auf fünf Meter beschränkt und an Weitergehen war auf dem nun äußerst rutschigen Steig kaum zu denken. Wenige Meter unter dem Gipfelkreuz entdeckten wir einen großen überhängenden Felsen, der einige Quadratmeter Waldboden trocken hielt. Die Stelle wurde von Ästchen und Steinchen geräumt und zum Notbiwak-Nachtlager
auserkoren. Gut, wenn man einen Biwaksack in seinem Rucksack mit sich trägt!
Die Nacht war überraschend gemütlich, so dass wir uns am nächsten Morgen ausgeruht auf den Weiterweg machen konnten. Die teilweise sehr steilen Abstiege auf dem rutschigen Waldboden überzeugten uns, dass wir an der richtigen Stelle die Etappe abgebrochen hatten. Der Pfad führt zunächst fast 1 km an der steilen Bergflanke entlang (weiterhin im Nebel), umkurvt dann einen letzten Felsen, fällt steil in den Wald ab und mündet auf der Waldwiese Mesacna Luka (Wegweiser), wo sich auch eine Quelle befindet. Wenige Minuten hinter der Waldwiese kommt man zum Wegkreuz und -weiser Sedlo Uhliska, wo sich ein weiterer blauer Weg zum E8 gesellt.
Am Sattel geht man nicht auf dem Forstweg geradeaus, sondern ein paar Meter rechts auf einem Pfad weiter. Der Pfad steigt ein wenig an und verläuft über reizende Blumenwiesen (mit Wildschweinrotten) auf die kaum merkliche Erhöhung des Klokoc. Vom Gipfelkreuz hat man nochmal einen schönen Ausblick, dann fällt der E8 als breiterer Waldweg in einer großen Linkskurve allmählich ab zur großen Waldwiese Amonova Luka, auf der man prima zelten kann.
Dort, wo der Weg direkt vor der Wiese nach rechts abknickt, findet man links etwa 70 m im Wald entfernt, einen „bewohnten“ Unterstand
und wenige Schritte weiter eine weitere Quelle. Am Wegweiser zeigt die rote Markierung auf einen Pfad nach rechts, der weiterhin leicht an Höhe verliert. Nach etwa 1,5 km ist der Tiefpunkt an einem Bachlauf und einem Fahrweg erreicht. Diesen geht man 300 m nach rechts, dann, rechts abbiegend, auf einem Forstweg
zum denkmalgeschützten, aber nicht bewohnten Waldhaus Mon Repos.
´Ein Unterstand lädt zur Übernachtung ein (naja, man bleibt trocken), eine Quelle gibt es hinter hinter/über dem Gebäude.
04 Mon Repos - Buková (Mühle)
14,3 km, 585 hm
Durch das Notbiwak hatten wir einige Stunden verloren, so dass wir beschlossen, die folgende Etappe auf zwei Tage auszudehnen. Nach der anstrengenden und weiten Etappe über den Vapenna kann man es am vierten Tag also ruhig angehen lassen. Der Weg führt am Bukova-See vorbei, steil hinauf erst hinauf zur Burgruine Ostry Kamen und dann auf einem wunderschönen Felssteig zur höchsten Erhebung der Malý Karpaty, den 768 m hohen Záruby. Der Felssteig geht weiter, abfallend über Havranica und der Aussichtsplattform Havrania Scala, von der man einen großartigen Blick auf das breite Tal des Flusses Waag hat.
Wieder gibt es am Weg nichts, wo man zur Übernachtung einkehren könnte, in den nahen Orten Trstín und Buková auch nichts, wohl aber in den größeren Ort Smolenice, den man (samt Burg) auf der Havrania Skala unter sich sehen kann. Von der Skala führt unmarkiert ein steiler Pfad 600 m zu einem blau markierten Weg und dieser in den Ort absteigen, man kann auch weiter auf dem E8 zum Wegweiser Pod Havranou Skalou und von dort den gelben Weg hinuntergehen (nach dem Waldausgang am ersten Gebäude links weglos über die Wiesen und dann unter dem Sportplatz vorbei), oder man folgt dem E8 am Wegweiser weiter nach links bis zur Straße und der Bushaltestelle Bukova Mlyn (Mühle, letzter Bus nach Smolonice gegen 17:30 Uhr) oder sogar noch eine gute Stunde weiter zum 1,5 km Bahnhof Buková (letzte Verbindung gegen 20:30 Uhr).
Vom Waldhaus Mon Repos bleibt der E8 auf der Waldstraße, es geht ohne Höhendifferenzen durch eine S-Kurve und durch den Wald zur großen Lichtung unter dem Schwarzen Felsen (cierna skala), von der man einen Blick auf den aus dem Wald hervorspringenden Adlerfelsen (Orlie Skaly) werfen kann.
Kurz nach Mon Repos leitet links die grüne Markierung (Richtung Plavecky Mikulas) in ein tief eingeschnittenes enges Tal, an dessen Flanken sind zahlreiche interessante Felsen und Höhlen befinden. Ein Abstecher ist durchaus lohnenswert, und man muss den Weg auch nicht wieder zurückgehen, sondern folgt der grünen Markierung bis zur Dorfmitte (Kirche, Potraviny und Bar) und geht rechts auf der gelben Markierung (kurz nach Waldeintritt abermals rechts) auf einem schönen Pfad über dem Adlerfelsen zur besagten Lichtung unter dem Schwarzen Felsen zum rot markierten E8 zurück.
Vom Wegweiser Pod Ciernou Skalou geht man durch lockeren, immer wieder Aussicht bietenden Wald zum Wegweiser Cervena Hora (roter Berg).
Der querende Fahrweg wird überschritten, ein Wald- und Forstweg
fällt im Wald und über Wiesen sanft ab, bis nach 2,5 km das Buková-Tal erreicht ist. Jenseits der Maisfelder glitzert der Buková-Stausee,
am jenseitigen Ufer kann man zahlreiche „Datschen“ ausmachen.
Der E8 folgt auf dem Forstweg dem Waldrand beziehungsweise dem Feldrain, man passiert einige Ruinen
und einige Wanderwegweiser, die alle Brezinky heißen. Am Wegweiser Brezinky Razcestie Zitej a Zelenej (Kreuzung gelb und grün) trennen sich tatsächlich die in drei Farben markierten Wege. Die rote Markierung verlässt den breiten Weg nach rechts, der ebene Pfad
führt parallel zum Weg, bis er nach 500 m nach rechts knickt und sind an den Aufstieg macht.
Ein breiter, nichtsdestotrotz aber steiler Waldweg führt in Kehren hinauf, immer wieder Durchblicke auf das Buková-Tal
gewährend und erreicht nach 200 hm die Burgruine Ostry Kamen.
Hier sollte man eine ausgiebige Rast einlegen und sich vom anstrengenden Aufstieg erholen, zwischen den Ruinen herumklettern oder die tolle Aussicht
genießen.
An der Burgruine beginnt ein Felssteig,
der teilweise ausgesetzt (Mitwanderer sprachen von oho, extrem!), aber äußerst kurzweilig (man muss ob der Aussicht andauernd stehenbleiben!) abermals 200 hm auf die 1,5 km entfernte höchste Erhebung der Kleinen Karpaten, den Záruby (768 m) führt.
Vom Záruby bleibt der Steig einen weiteren Kilometer auf einer Höhe (zum Havrania) und fällt dann ab zum Havrania-Felsen, einer tollen Aussichtsplattform,
von der sich das Waag-Tal in seiner ganzen Pracht und Größe überblicken lässt.
Kurz hinter dem Wegweiser, an der Höhle, verlässt ein unmarkierter Pfad die rote Markierung und führt hinab nach Smolonice. Der E8 fällt nun ein Stück ziemlich steil ab, erreicht dann aber auf einem bequemeren Pfad die Wegekreuzung Pod Havranou Skalou,
von der der gelbe Pfad ebenfalls hinunter nach Smolonice führt. Der rot markierte E8 knickt hier nach links. Der Waldweg fällt sanft ab, überquert eine Wiese mit Hochspannungstrasse und betritt wieder den Wald.
Die rückwärtige Ausfahrt des Steinbruchs (Kamenolom) wird passiert, dann führt der E8 zunächst an einer Siedlung von Wochenendhäusern vorbei und kommt an der ehemaligen Mühle von Buková zur Straße Buková – Tristín. Unmittelbar an der Einmündung befindet sich auch die Haltestelle des Busses nach Smolenice. Wenn man noch Lust und Zeit hat, kann man auch von der Bus- zur Bahnhaltestelle Buková weitergehen.
05 Buková (Mühle) - Dobrá Voda
14,4 km, 442 hm
Angesichts der abermals kurzen Etappe haben wir auf die Busanfahrt von Smolonice nach Buková Mlyn verzichtet und uns wie oben beschrieben von Smolonice aus an den Aufstieg über den 5 km langen gelben Weg zum Wegweiser Pod Havranou Skalou gemacht. Die 2,5 km lange Strecke bis zur Mühle sind wir somit doppelt gelaufen. Die sonst wenig anstrengende Etappe führt ins (karstige) Herz der Kleinen Karpaten, in das Dorf Dobrá Voda, in dem eine Pension und ein leckeres Restaurant warten.
Von der Bushaltestelle an der Mühle muss man (leider) der Straße nach rechts bis hinter die Einfahrt des großen Steinbruchs folgen.
Dann zweigt links ein Sträßchen ab, das ein Bachtal
an vielen Wochenendhäusern vorbei hinauf führt. Nach 1,8 km verzweigt das Sträßchen, und anstatt nach links weiter zu gehen, schlägt man den Weg nach rechts zum und über den Bach ein. Nach ein paar Schritten tritt der E8 auf einem Pfad in den Wald ein.
Der raue Pfad quert die Trasse einer Hochspannungsleitung und steigt langsam zu einer Wald/Sandstraße an.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Waldstraße führt der Pfad wieder von der Erhebung hinunter und kommt gleich darauf auf einen Forstweg,
der rechts an einem Zaun entlang hinunter bis zu einem Waldhaus mit Teichen und direkt dahinter zur Bahnlinie führt. Der wenig beeindruckende „Bahnhof“ befindet sich 250 m entfernt rechts, der E8 führt auf einem sehr holprigen Fahrweg links am Bahndamm entlang.
Nach einer kurzen Erhebung
trifft der Weg auf die viel befahrene Straße Jablonica – Trstìn. Mit der Straße geht man rechts über den Bahnkörper und nach 200 m links in einen Fahrweg, der auf der anderen Seite der Bahn verläuft und auf dem man etwa 2 km bleibt. Dann knickt das Sträßchen nach rechts und führt einen weiteren 1 km in ein Seitental. Augen auf, dort, wo ein Schild „voda“ nach rechts zeigt, kann man auf der linken (!) Seite des Weges an einer Quelle seine Wasserflasche mit „magnetischen“ Wasser auffüllen (Vorsicht, keine Eisenflaschen verwenden!).
Die Fahrstraße endet an einem Holzplatz. Hier geht der E8 führt nicht geradeaus weiter auf dem Forstweg, sondern rechts daneben auf einem bei Regenwetter ziemlich zermatschten Forstweg
aufwärts zum Mihalinova-Kreuz und -Wegweiser am höchsten Punkt.
Der E8 geht geradeaus und abwärts weiter, der Weg ist nun deutlich besser und stößt auf einen Fahrweg, den man links weitergeht. Nach 300 m zeigt die rote Markierung nach rechts und nach 50 m wiederum nach rechts auf einen Forstweg, der bald aus dem Wald auf die Wiesen und Felder über Dobrá Voda führt.
Angesichts des dräuenden Gewitters
und der am (verdammt nahen) Horizont zuckenden Blitze haben wir die Beine in die Hand genommen und sind hinunter ins Dorf galoppiert. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit, die Penzion Skala,
liegt rechts vom markierten Weg an der Hauptstraße, das „hauseigene“ Restaurant am Dorfplatz neben der Kirche.
Tatsächlich, wir hatten die Tür zur Pension zugezogen und hinter uns begann der große Regen!
06 Dobrá Voda - Myjava
25,9 km, 784 hm
In Dobrá Voda beginnt ein stundenlanger, stiller und ebener Waldspaziergang, bis nach 12 km der Ort Brezova pod Bradlom, der Geburtsort des Nationalhelden Milan Rastislav Stefánik erreicht wird. Auf dem Berg Bradlo befindet sich eine entsprechende Kultstätte, die natürlich erklommen wird. Der Berg wird nach Norden verlassen und schöne Wiesenwege führen im Auf und Ab über Hügel und durch Dörfchen zum Etappenziel, der Industriestadt Myjava.
Zwischen Kirche und dem Wohn- und Sterbehaus des berühmten slowakischen Dichters Ján Hollý geht man das Sträßchen hoch
zum sehr romantischen historischen Friedhof,
wo auch links vor dem Ausgang der Dichter begraben liegt (er hatte es wirklich nicht weit...). Hinter dem Friedhof führt der sandige Weg
an den Überresten des jüdischen Friedhofs
vorbei zu einer „Sandgrube“, an der viele Wege zusammentreffen. Bei der Wegegabelung zeigt die rote Markierung links hinauf und erreicht nach wenigen Metern den Wegweiser Odbocka K Dobrovodskemu Hradu.
Hier lohnt sich ein Abstecher nach rechts, erst auf dem sandigen Hohlweg, dann auf einem Waldweg zur nur wenig höher gelegenen Ruine der Burg von Dobra Voda. Nach einiger Herumkletterei in den Ruinen kann man den gleichen oder einen parallel verlaufenden Weg zum Wegweiser zurückgehen.
Der Pfad vom Wegweiser steigt bald nochmals steil an und erreicht einen Aussichtspunkt,
von dem man zurück ins Tal und zur Burgruine blicken kann. Der Pfad wird bald flach und schweift schier endlos durch den Wald,
bis nach 7,5 km, kurz hinter einer aussichtsreichen Wegkreuzung, eine steile Waldstraße erreicht wird.
Auf dieser Waldstraße wendet man sich nach links und geht sie steil hinab, bis man nach 1,7 km an einer Wiese mit Wegweiser ankommt.
Die Kleinen Karpaten sind Geschichte, links voraus sind die ersten Voraus-Häuser von Brezová zu sehen, ein recht heruntergekommen erscheinendes Erholungszentrum. Die Markierung führt hinab zur Durchgangsstraße, doch wenn man sich dort an der Tankstelle nicht mit Kaltgetränken versorgen möchte, sollte man an der einzigen Kreuzung in diesem Vorort nach rechts von der roten Route abweichen und über das Sträßchen Dolina (unter der Stromleitung) in den Hauptort gehen. Auch nicht der Hit, aber vermeidet die Hauptstraße.
Das Sträßchen Dolina mündet an einer Kneipe auf der Dorfstraße. Hier geht man rechts, durch die Linkskurve und dann geradeaus, am neu angelegten Park zu Ehren von Ján Hus
vorbei, bis man den Hauptplatz von Brezová (rechts die evangelische Kirche
) erreicht. Rechts befindet sich auch das große Stefanik-Museum, dahinter links ein Eiscafe mit exzellentem Erdbeereisbecher,
wo sich sogar der orthodoxe „Paschter“ eines genehmigt.
Der E8 geht geradeaus weiter in Richtung katholische Kirche und Friedhof. Rechts findet man einen Supermarkt, und dahinter, direkt vor der Kirche zweigt rechts ein Sträßchen ab, in das auch die rote Markierung weist. Von hier ist schon deutlich die Ehrenstätte hoch auf dem Bradlo zu sehen.
Man geht das Sträßchen geradeaus weiter, bis – hier nicht verpassen - an einem grünen Zaungatter zur Rechten ein kleiner Wegweiser hoch am Telefonmast nach links auf eine Wiese zeigt.
Man verlässt den Asphalt, der Aufstieg auf den Bradlo beginnt. Zunächst hält sich der Pfad am Feldrand, tritt dann in niederen Wald
ein und steigt langanhaltend und steil durch lichten Wald an. Der Pfad berührt eine Straßenkehre (von der Sitzbank hat man eine tolle Aussicht auf die Straße!), es geht weiter aufwärts
bis zu einer zweiten Kehre. Jetzt kehrt Ruhe ein, denn es folgt ein bequemer, flacher Waldweg. Bald wieder auf einem Pfad kommt man zu einer Gabelung, wo man links steil aufwärts zum Parkplatz des Ehrenmals gehen kann (aber nicht soll!). Der rote Weg führt weiter gerade (sogar ein wenig abwärts), aber dann kommt man nach einer Linkskurve um die letzten 100 steilen Höhenmeter
doch nicht herum.
Der Pfad endet an einigen Dixi-Klos (!) und am Parkplatz des Ehrenmals.
Nach dessen Besuch geht man vom Parkplatz Richtung Chata Bradlo (Schild), das nach einem Treppenabstieg in zwei Minuten erreicht ist.
Hinter der Hütte geht man auf Trittspuren über die Wiesen zu einem Wegweiser,
rechts durch einen Waldzipfel, wieder auf die Wiese und abermals und jetzt stärker fallend durch den Wald. Wieder auf freiem Feld und Wiese betritt man das Dörfchen Markovci
mit seinen sehr pittoresken Übernachtungsquartieren.
Der Fahrweg endet an einer Straße, auf der man aber nur 150 m nach links gehen muss. Dann, an einem historischen Schulgebäude, geht man rechts und hinter dem Schulgrundstück auf einem Pfad wiederum nach rechts. Erst am Feldrand,
dann durch Gebüsch geht es hinauf auf den niedrigen Höhenrücken, über den ein ebener Grasweg
verläuft. Nach einem Rückblick auf Markovci und den Bradlo
verwandelt sich der Gras- allmählich in einen Waldweg,
der nach einem Rechtsbogen am Waldrand entlang führt. Ein handgemalter Wegweiser
zeigt zum nächsten Ziel, den Ort Polianka.
Am Waldaustritt ist der Ort auch schon zu sehen.
Man verliert nicht unnötig Höhenmeter und geht am Waldeck die ursprüngliche Richtung an einer Gebüschreihe weiter auf das obere Ende des Ortes zu. Der Grasweg endet bei den ersten Häusern von Unter-Polianka an einem Sträßchen. Man wendet sich nach rechts und an der zentralen Kreuzung (Bushaltestelle) nach links.
Einen knappen Kilometer muss man nun auf der Straße bleiben, bis man auch Ober-Polianka mit einer Bar und einem verlassenen Haus Nr. 13
hinter sich lassen kann. Hinter dem letzten Haus biegt die Straße nach links, der E8 bleibt gerade auf einem Feldweg. Nach 600 m biegt der Feldweg nach rechts ab, der E8 bleibt weiterhin gerade und führt als Wiesenweg
hinab zum Friedhof von Myjava.
An der breiten und verkehrsreichen Durchgangsstraße wendet man sich auf dem Fußweg nach rechts, geht über eine breite Einmündung mit Ampeln weiter über das Flüsschen Myjava und direkt dahinter links in die Innenstadt. Am Hotel Stefanik vorbei geht man ins Zentrum und zum Rathausplatz mit seinem Fischbrunnen.
Für einen doch größeren Ort ist in Myjava erstaunlich wenig los (sieht man von der Kirmes
ab). Wir fanden unsere ursprünglich gewählte Pension Ventana als nicht mehr existent vor und als Restaurant nur eine Pizzeria auf der Hauptstraße. Von den anderen möglichen Unterkünften war das Wellness-Hotel an der Kirche zu teuer und eine Pension am Billamarkt zu verschlossen. Wir begannen schon schlechte Laune zu entwickeln, als wir unter dem Vordach der Pizzeria saßen und ein heftiges Gewitter auf das Dach prasselte. Doch manchmal hilft einfach nur blöde fragen und man verwies uns an das direkt am Rathausplatz gelegene „Sozialhaus“ (Spolocensky Dom),
in dem sich nicht nur eine urige Bierkneipe befindet, sondern wo man im echt altsozialistischen Stil (einfach und preiswert) übernachten kann.
07 Myjava - Velká Jovorina
17,4 km, 793 hm
Diese Etappe kennt nur eine Richtung: aufwärts! Sie führt vornehmlich über große und kleine Straßen und asphaltierte Wege in die Weißen Karpaten, deren Kammweg gleichzeitig die Grenze zur Tschechischen Republik darstellt. Sie endet nach einer recht geringen Kilometerleistung auf dem Gipfel des fast 1000 m hohen Großen Javorina, wo als einzige Übernachtungsmöglichkeit die bewirtschaftete Berghütte Holubyho Chata die Wanderer erwartet.
Vom Rathausplatz und dem Fischbrunnen führt der Weg über die beiden Kreisverkehre und rechts am Billa-Markt die breite Straße aufwärts. Zunächst kann man einen Fußweg benutzen, hinter der Eisenbahnunterführung über dem Friedhof auf der rechten Seite die Straße vermeiden, aber am Ende des Friedhofs muss man auf der Straße aus Myjava hinaus gehen.
Glücklicherweise kommt der meiste Verkehr aus dem Industriegebiet, so dass er umso mehr abnimmt, je weiter man geht.
In einer Straßenkurve, bei einem mit Unterstützung der EU deplatzierten Unterstand mit Hinweistafeln, geht man gerade weiter, eine kleine Dorfstraße durch Sovinec Richtung Stara Myjava, tatsächlich kurz abwärts in eine Senke. Die dort kreuzende Straße wird überquert, man geht weiter gerade und wieder aufwärts,
zwischen den Gärten der kleinen Häuser entlang. Wer einen Rückblick wagt, kann über der senke von Myjava, über die Wiesen, Hügel und Wälder in der Ferne noch einmal den Bradlo mit dem Stefanik-Ehrenmal erkennen.
In dem Dörfchen Uhliská wird der Wald der Weißen Karpaten erreicht. Man geht am Wegweiser und einer Infotafel gerade weiter auf einem (nach all dem Asphalt) sehr angenehmen Waldweg,
der eben bis leicht ansteigend zu einer großen Lichtung mit Schutzhütte führt.
Der E8 verläuft nun manchmal auf asphaltierten, manchmal unbefestigten Waldwegen und passiert das Polovnícka Chata (ein Ferienhaus für Jugendgruppen).
Bis zur Station 5
folgt der E8 einem Lehrpfad, dann trennt er sich und steigt über eine Waldstraße weiter an. Bei einer doppelten Wegeverzweigung verschwindet er aber auf einem steilen Pfad im Wald
und erreicht bald den Kammweg, die Grenze zu Tschechien.
Der Kammweg
ist überaus bequem, beinahe eben und schön schattig. Eine Erhebung, der Cupec (819 m)
vermittelt eine weite Aussicht ins Tschechische.
Man geht an einem Ehrenmal für die Partisanen der Stalinbrigade
am Wegesrand vorbei und kommt nach gemütlicher Wanderung
schließlich zu einer Kreuzung mit einem sehr rauen Fahrweg, dem Krizovatka Do Strani auf einer Höhe von 875 m.
Der Gipfel des Javorina ist nahe, die letzten Höhenmeter werden auf einem steilen Pfad zurückgelegt,
zunächst noch durch den Wald, dann aber auf einer prächtig blühenden (Frühlings-) Wiese,
immer auf der Grenzlinie.
Die Spitze des Fernmeldeturms lugt über die Wiese, dann ist der Gipfel erreicht, ein dank des nahen Parkplatzes beliebtes Ausflugsziel für Alt
und Jung.
Der Ausblick
von dem 970 m hohen Gipfel ist beeindruckend, man kann bei guten Wetter nach Brünn oder über die Donauauen bis nach Wien blicken. Nachdem die Aussicht ausgiebig genossen wurde, wendet man sich dem Fernmeldeturm zu,
geht rechts und gelangt zur traditionsreichen Berghütte Holubyho Chata,
wo man (nach einem letzten Aufstieg zur Gaststube
) ein kühles Bier, ein hervorragendes Essen (so schnell vergehen 600 km) und die Aussicht auf ein gemütliches Bett genießen kann.
08 Velká Jovorina - Nové Mesto nad Váhom
31,0 km, 708 hm
An der Berghütte trennt sich der E8 von dem rot markierten Cesta hrdinov SNP, der bis Trencin durch die Tschechische Republik verläuft. Der E8 folgt verschiedenen Markierungen hinab zum Flüsschen Jablonka, steigt zur mächtigen Ruine des Cachtický hrad auf, überwindet bald darauf auf einem alpin steilen Steig einen letzten Ausläufer der Kleinen Karpaten und fällt anschließend in die Großstadt Nové Mesto am Fluss Waag ab. Die Etappe nach Nové Mesto dauert laut Auskunft der Karte vor der Hütte mehr als 9 Stunden. Über 31 km sind zu absolvieren und, obwohl es größtenteils bergab geht, sind doch Gegenanstiege von mehr als 750 Höhenmeter zu bewältigen.
Mit der neuen blauen Markierung
geht es nach wenigen Schritten auf der Straße am Parkplatz links in den Wald. Der Waldweg führt – so er nicht bei Holzarbeiten von Astresten bedeckt ist
– bequem abwärts (man kann zwischendurch noch einen Blick auf den Eisenfachwerkturm auf dem Jenlenec werfen) und kommt nach 20 Minuten am geschlossenen Chata pod Javorinou
zurück auf die Straße, auf der er nun für 1,5 km bleibt. Dann zweigt er neben der Leitplanke rechts (und dann links!) in den Wald und umgeht so eine längere Straßenkehre. Nochmal geht man auf der Straße nach rechts, verlässt diese aber nach rund 200 m wieder nach links und strebt den ersten Häusern des Dörfchens Cetuna entgegen.
Nur wenn man die Penzion pod Javorinou zur Nächtigung gewählt hat, müsste man der Straße etwa 1 km nach Lickovci folgen.
Dort trifft man auf das Dorfsträßchen,
das einen über Wiesen
mit Blick ins Waagtal schnell zum „Zentrum“ mit einem Potraviny/Baumarkt/Drogerie/Haushaltswarengeschäft (alles auf 25 m2!) und dem Saloon führt.
Der Wegweiser
zeigt, dass mittlerweile 600 hm Abstieg geschafft sind, Zeit also, den ersten Gegenanstieg in Angriff zu nehmen. Es geht noch gut 300 m auf der Straße weiter, dann biegt man rechts auf einen asphaltierten Weg ein, der erst hoch zum sichtbaren Glockenturm (wie sich herausstellt, nur eine Spitze), dann an einigen Häusern entlang und am letzten Haus rechts auf einem Pfad in den Wald führt. Der Pfad steigt im Wald, dann über eine Wiese an und endet an einem Parkplatz mit schönen Ausblick.
Links neben dem Parkplatz beginnt eine Treppe, die in vielen vielen Stufen hinaus zum Partisanen-Ehrenmal von Roh
klettert. Nach kurzem Verschnaufen geht es auf der anderen Seite der Anlage nicht den breiten Weg, sondern links daneben einen leicht zu übersehenden Pfad durch Gebüsch und Wald in echter partisanenhafter Abgeschiedenheit steil hinunter ein Tal. Auf dessen Grund führt ein schöner Wiesenweg
nach rechts weiter hinab, am Ende über ein Brückchen zu einer schmalen Straße.
Zehn Minuten später tritt die Straße in das Dorf Lubina ein. Der E8 bleibt zunächst auf der Straße, bis man auf der rechten Seite ein Geschäft und eine kleine Bar entdeckt. An der Kreuzung zeigt ein Wegweiser,
dass der blaue Weg hier sein Ende findet und man sich fortan an einer grünen E8-Markierung zu orientieren hat. Nach einer frisch gezapften Kofola macht man sich also auf den grünen Weg, der die Dorfstraße entlang bis zu ihrer Einmündung auf einer Überlandstraße führt.
Diese Überlandstraße wird an einem Industriegebäude überquert, es geht weiter geradeaus in das Dorf Hrusové. Auf dem Dorfplatz
geht es kurz hinter dem Denkmal nach rechts ab auf einen Asphaltweg, der in einigen Kurven aus dem Dorf hinaus auf den nahestehenden Berg zuführt. Vor dem Berg biegt der Weg allerdings nach rechts. Nach einem letzten Blick auf den Ausgangspunkt der Etappe
geht man nun für die nächsten 6 km ohne allzu große Höhenunterschiede an der Flanke des Salassky entlang. Der Weg ist abwechslungsreich, manchmal geschottert, manchmal ein Wiesenweg und manchmal verschlammt.
Nach gut 90 Minuten tritt man aber recht unvermittelt in das Dorf Visnove, das beherrscht wird von der alles überragenden Ruine der Cachticky-Burg,
in der einst die berühmt-berüchtigte „Blutgräfin“ Elisabeth ob ihres hexerischen Tuns lebendig eingemauert wurde. Noch interessanter ist die Tatsache, dass sich im Ort tatsächlich ein Bahnhof befindet, an dem man einen Zug nach Stara Tura oder Nove mesto besteigen kann. Die Bahnhofsgaststätte bietet Erfrischungen (lechz: Erdbeeren mit Schlagsahne) und auch Übernachtung, war aber leider geschlossen (ooohhhh). Die Gleise werden überquert, man geht geradeaus weiter zu einer (ebenfalls geschlossenen) Pension. Dort zweigt man rechts von der Straße ab (beziehungsweise, man geht geradeaus weiter), wirft einen verzweifelten Blick nach links auf die zu bewältigende zweite Gegensteigung des Tages und kämpft sich den Steig
hoch bis zum Kamm.
Oben wirft man, nach einer Erholungspause, einen Tiefblick auf das Dorf
und geht auf dem ebenen Höhenrücken zur Burgruine.
Wir hatten zu wenig Zeit, um die Ruine zu besichtigen, dreht am Eingang nach rechts ab
und machten uns deshalb bald an den Abstieg über den Schotterweg. Der grüne Weg endet an der Ruine, der Wegweiser weist als neue Farbe (allerdings ohne E8-Hinweis) gelb aus. Nach wenigen Metern auf dem Schotterweg
zweigt der gelbe Weg links auf einen Steig zu Visnove Fama (sehr steil,
bei Regen besser nicht begehen, sondern den Schotterweg weiter und nach 400 m scharf links, aber flacher auf einen Pfad durch den Wald abzweigen), der auf der anderen Seite um den Burgberg abwärts zur Straße führt.
Dort, an Visnove Fama an einer Straße angekommen, weist der Wegweiser
unverständlicherweise zurück in das nahe Dorf. Man wird aber nicht wieder zum Ausgangspunkt der Burgtour geführt; der E8 zweigt nach wenigen Metern nach rechts von der Straße ab. Der gelbe Pfeil kann leicht übersehen werden! Der Wiesenpfad erreicht eine Eisenbrücke über den Jablonka und strebt am anderen Ufer dem Bahndamm zu. Hier zeigt ein Wegweiser nach rechts. Die Markierung ist weiterhin gelb, der Hinweis auf den E8 fehlt aber. Der gemütliche Grasweg
bleibt am Bahndamm, man passiert ein Tünnelchen und kommt zu der Stelle, wo die Bahn, Fluss und Straße überquert.
An dieser Stelle unterschreitet auch der E8 die Bahn und bleibt fortan für 1 km direkt am Fluss.
Dann zweigt die gelbe Markierung nach links vom Uferpfad
und steigt sehr (!) steil 150 Höhenmeter an.
Dann wird der Steig flacher und flacher
und führt schließlich durch niederen Wald zum Wegweiser Pod Drapliakom,
der den höchsten Punkt dieses letzten Abschnitts darstellt.
Den Auf- und Abstieg zu/von der Burg und damit eine gute Stunde Wanderzeit kann man sich angesichts der Länge der Etappe auch ganz sparen. Man geht vom Platz vor dem Bahnübergang links an der Bahn entlang, etwa 500 m weit, bis man vermittels besagten Tünnelchen unter der Bahn hindurchschlüpfen kann. Auf dem Querweg auf der anderen Seite hält man sich links und ist damit auf dem rechten Weg.
Ganz anders muss der Weg verlaufen, wenn der Fluss Jablonka Hochwasser führt und der Pfad am Ufer nicht begehbar ist. Dann empfiehlt es sich, schon vor den ersten Häusern von Visnove nach einem Pfad (mit gelber Markierung?) zu suchen, der nach links abzweigt und fast in Gegenrichtung verläuft, aber zunächst langsam, dann aber kräftig ansteigt und schließlich den Wegweiser Pod Drapliakom erreicht.
Vom Wegweiser Pod Drapliakom geht es auf breiten Wander- und Forstwegen
3 km durch den Wald, wobei die letzten 500 m steil auf einem unangenehmen Schotterweg abfallen. Rechts kann man schon die Plattenbauten von Neustadt
erkennen. An einem Parkplatz in einer Kurve tritt man aus dem Wald, man geht auf dem Sträßchen am Sportplatz vorbei in das etwa 2 km entfernte (wenig attraktive) Zentrum der Stadt. Am zweiten großen Kreisverkehr wendet sich die gelbe Markierung nach rechts in die Straße „Milana Rastislava Stefanika“ und nach 500 m links in die „Kapitana Nalepku“. 250 m weiter hat man den Bahnhof/Busbahnhof erreicht. An der Straßenecke befindet sich unser Hotel Javorina.
Trotz vieler Geschäfte und Kneipen gibt es hier keine Restaurants, dazu muss man sich ins Zentrum hinter der Kirche bemühen. Am Bahnhof endet auch die gelbe Markierung, die nächste Etappe beginnt mit dem grünen Balken!
09 Nové Mesto nad Váhom - Chata pod Inovcom
23,0 km, 1107 hm
Die erste knappe Stunde auf dieser Etappe verbringt man leider am Rand eine viel befahreren Durchgangsstraße. Im Gebrause der Lkws geht man, ab dem Bahnhof von der grünen Markierung
geführt, zwischen Supermärkten und Einkaufszentren
auf der rechten und dem Stadtzentrum auf der linken Seite entlang. Nach 2 km ist ein Autobahnschild zu sehen.
An der folgenden Kreuzung geht man dann auch rechts, immer noch im Verkehr, und überquert auf Brücken nacheinander die Bahnstrecke, die breite Landstraße, die Vah und einen parallel verlaufenden Kanal. Glücklicherweise steht stets ein Fußgängerweg zur Verfügung. Zwischendurch muss man eine Lücke im Verkehr abwarten und die Straße überqueren.
200 m hinter dem Kanal kann man sich endlich vom Verkehr befreien und geht nach links,
den Beschilderungen zum Erholungsgebiet Zelena Voda folgend. In der Anlage befinden sich ein See, ein Restaurant, ein Campingplatz und ein Wegweiser.
Es geht am Parkplatz und am Eingang
vorbei und direkt links, vor einem flachen Gebäude mit Kuppel
(eine Pumpstation?) zu einer Lücke in der Böschung und auf einen Deich. Dort wendet man sich nach rechts und geht für die nächsten knapp 4 km auf der Deichkrone
entlang. Links befindet sich der Auwald der Waag, rechts Häuschen, die zu der Freizeitanlage gehören. Dahinter, in der Ferne, ist schon das Etappenziel, der Berg Inovec
mit seinem weithin sichtbaren Sendemast zu sehen.
Der Deich
nähert sich dann der Autobahn an,
dann zeigt ein Wegweiser nach rechts auf eine recht groß geratene Unterführung.
Die Autobahn wird unterquert, dann steht man am Fußballplatz des Dorfes Bekov, dessen Wahrzeichen, eine der größten Burgruinen
der Slowakei, über der weiß/gelben Kirche auf einem Felsen thront. An der ersten Straßenkreuzung zeigt die Markierung nach rechts, was man, so man nicht mit dem Fahrrad unterwegs ist, ignoriert und gerade durch die Einbahnstraße
weitergeht. Nach 150 m ist man an der Hauptstraße angelangt. Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein weiterer Wegweiser.
Man geht gerade weiter und kommt zum Dorfplatz, wo man unter der Burg
nach einem Besuch der Bäckerei ein zweites Frühstück einnehmen kann.
Dann geht man vor der Kirche nach links
und in einem Bogen hoch zum Eingang der Burg.
Beide Seiten des Weges sind von alten jüdischen Grabsteinen
gesäumt. Dann verlässt man (die Markierungen sind undeutlich) das Sträßchen nach rechts und folgt der Beschilderung zu einer Art Museum, geht aber nach 20 m den Pfad links weiter. Dieser Pfad steigt an und gewährt im Rückblick manch schöne Aussicht
auf die große Ruine. Dann knickt der Pfad nach links, man schaut noch einmal zurück,
und hält auf eine doppelte Baumreihe zu. Der Pfad verläuft wie eine Allee
und endet an einer Weide mit interessierten Kühen.
An einem Strommast ist ein großer gründer Pfeil angebracht, der nach links zeigt. Dieser Aufforderung leistet man Folge und steigt den ruppigen Fahrweg
entlang des Weidezauns an. Es wird etwas flacher und man kann verschnaufend noch einmal einen Blick auf das Waag-Tal und Nove Mesto werfen.
Dann erreicht man den Waldrand und geht dort rechts in den Wald.
Der schöne Waldweg
führt in drei Kilometern immer leicht zum Lasid (rechts des Weges ein als Datsche
verwendeter Bauwagen, kurz darauf ein Wegweiser),
dann etwas steiler ansteigend zwischen den Zbojnicky und den Drienovy Vrch auf gut 500 m Höhe. Ein höchster Punkt
ist aber kaum auszumachen, dann fällt der Weg
steiler wieder ab zum Waldrand. Doch bevor man aus dem Wald auf die Wiese treten kann, biegt man rechts auf einen Pfad ab,
der immer unter den ersten Bäumen entlang der Wiese führt.
Nach einem Kilometer ist es aber dann doch soweit: Man geht auf die Wiese,
an ein paar Bäumen über einen Querweg, erkennt nochmal einen Pfahl mit Markierung und geht dann aber ohne weitere Hinweise, den Trittspuren folgend, schräg über die Wiese
nach unten. Der Weiterweg ist im Wald/Gebüschrand auf der linken Seite versteckt. Wenn man eine Fahrspur erreicht, ist man schon zu weit, man muss dann links an einem Jagdhäuschen
vorbei wieder auf den rechten Pfad zurück.
Dieser verläuft im niederen Wald in einem kleinen Tälchen
und man kommt zu einem Bachlauf. Der Pfad wechselt mehrfach aus dem Wald an den Wiesenrand
und wieder zurück, man muss aufpassen, dass man richtig geht, sonst bekommt man die zornigen Brennnesseln
zu spüren! An einem Müllplatz kommt man zu einem Fahrweg. Auf dem Schotterweg macht man einen rechten Bogen und geht steiler abwärts, dann nach einem Linksknick
zu dem Dorf Selec und betritt dieses
n einer strategisch günstigen Stelle, nämlich dem Gatshof Selecka Krcma.
Nach einer Erfrischung geht man in Richtung des grünen Pfeils weiter, biegt am nächsten Wegweiser Selec
nach links ab (den Wegweiser 100 m weiter nicht beachten!), überquert den Bach und eine Straße und geht gerade weiter links der hohen Hausmauer steil auf einem zugewachsenen Pfad
hinauf auf die Felder. Dort folgt man einer Bäumchenreihe, zunächst auf der rechten, dann auf der linken Seite und kommt an den Waldrand.
Ein Pfad führt nach rechts in den Wald hinauf,
erreicht einen Aussichtspunkt an einem Skilift (?) und kommt wenige Schritte weiter auf einen Waldweg.
Die vom Feld aus sichtbare bewaldete Erhebung des Hradisko wird von dem bequemen, gleichmäßig ansteigenden Waldweg
auf der rechten Seite umgangen. Der schöne Weg wird auf dem Sattel zum Inovec flacher und erreicht eine große Waldkreuzung.
Während Radfahrer auf dem halblinken Weg um den Gipfel herum fahren müssen, könen Wanderer weiter geradeaus
einen Pfad gehen, der in der Böschung steil hoch und direkt auf einen Schotterweg führt. Mit dem gemächlichen Anstieg ist es aber vorbei, der rauhe Forstweg
wird steiler und steiler und macht einen Linksknick. Etwa 250 m danach weicht ein schmaler, flacher werdender Pfad ab,
der aber bald den Wegweiser Pod Inovcom und die endlich wieder rote E8-Markierung erreicht.
br />Hier muss man sich entscheiden, ob man in einer Viertelstunde dem 1042 m hohen Gipfel des Inovec mit Gipfelkreuz und besagtem Funkturm einen Besuch abstatten oder ohne diese Exkursion direkt zur Hütte gehen möchte. Beim Abstieg zur Hütte hat man einen Durchblick auf das Waag-Tal,
passiert einige Gebäude (ein altes Skihotel), geht über die Skipiste
abwärts und erreicht wenig später die Inovec-Hütte,
die von privaten Wochenend-Holzhäuschen umgeben ist.
Normalerweise lasse ich mich nicht über die Qualität von Quartieren aus, aber über die Chata am Inovec muss ich doch ein paar Wort verlieren. Der Hüttenwirt hatte wohl am nächsten Abend eine Hochzeitsfeier auf dem Programm und war von den Vorbereitungen so in Anspruch genommen, dass er seine Hütte, obwohl bis auf einen Mann mit seinen zwei Töchtern leer, kurzerhand für voll belegt erklärte. Ohne Zelt hatte ich natürlich ein Problem, zumal der junge Hüttenwirt (er popelte beim Bierzapfen in der Nase!) es ablehnte, überhaupt in Betracht zu ziehen, dass ich auf der überdachten Veranda schlafen könne, wie ich ihm vorschlug.
Seine vorher schon überaus spärlichen Fremdsprachenkenntnisse schienen wie weggeblasen, er konnte mir gerade noch klarmachen, dass der Ausschank um 17 Uhr schlösse und ich deshalb um 17:02 Uhr (!) kein Getränk mehr erhalten würde. So etwas ist mir in meiner ganzen Bergsteiger- und Wanderkarriere noch nicht passiert. Ich glaube sagen zu dürfen, dass, wenn man eine Berghütte betreibt, auch ein wenig Verpflichtung gegenüber den Wanderern hat. Denn dafür ist eine Berghütte ja da! Ich musste wohl oder übel noch fast 12 km weiter laufen, bis ich dann nach gut 35 km Wanderung und 1500 hm im Düstern eine passable Wiese zum Übernachten fand.
10 Chata pod Inovcom - Trencin
19,8 km, 521 hm
Wie gesagt, ich habe mich noch am Abend an den Abstieg machen müssen, deshalb die Beine in die Hand genomen und bin so vom rechten Weg abgewichen (um nicht zu sagen, ich habe mich verlaufen). Von der Hütte weg ist es aber zunächst klar: Man geht auf dem geschotterten Fahrweg weiter bergab,
zweigt aber an der Wegekreuzung mit Wegweiser
und Feuerstelle auf dem Sedlo Jarabsky Vrch
nach 250 m links ab (und zwar auf dem "linkesten" Grasweg".
Der Waldweg steigt zunächst leicht auf diesen Berg an, dann geht es hinab, wobei man immer wieder links schöne Ausblicke auf das Waagtal genießt.
In der Ferne ist auch schon das Ziel Trencin
zu erkennen. Dann steigt der Weg wieder etwas zum Berg Humenec
und verläuft dann ohne Höhenunterschiede am Waldrand,
tritt wieder in den Wald ein und biegt (nach einem Rechtsbogen) an einem von rechts hinzukommenden weg nach links ab.
Schießlich fällt der Weg stärker, erreicht im Tal eine Wegekreuzung,
an der der grün markierte Weg von der Hütte wieder hinzukommt, und tritt wenige Meter danach aus dem Wald und an die stark befahrene Verbindungsstraße zwischen Waag- und Bebrava-Tal.
Die Straße wird vorsichtig überquert, dann folgt man neben der Bushaltestelle einem Pfad zu den Bahngleisen hinunter. Rechts ist ein Bahngebäude zu sehen
(hier halten tatsächlich Züge!), vor dem man nach Überquerung des Gleiskörpers an einem Wegweiser
wieder aus dem Bahneinschnitt emporsteigt. Im Dorf Jarky geht man kurz nach rechts, direkt scharf links und an der folgenden Abzweigung nochmals links.
In dem adretten Dörfchen bleibt man anschließend so rechts wie möglich. Oben folgt man dem Querweg kurz nach links, biegt aber dann nach rechts aufwärts in den Wald ab.
Nach 200 m steht man vor einem Gebäude, einer Pump- oder Wasserstation. An dieser Stelle verzweigt der Weg, man sollte weiter geradeaus gehen und nicht links auf rauem Weg steil nach oben (man kann aber, muss dann aber nach 150 m nochmals rechts gehen, sonst gerät man - wie ich - auf den falschen Weg, der zwar ebenfalls weiß-rot-weiß markiert ist, aber nicht horizontal, sondern vertikal. Ich hielt dies für eine Marotte des Wegemarkierers und bin, da es schnell dämmerte, genau so schnell durch den Hochwald
und steil empor (wahrscheinlich wieder zum richtigen Weg). Ich konnte aber keine richtigen Markierungen entdecken.
An einer Wiese mit einem Hochstand irgendwo am Mackova habe ich eingesehen, dass mein Weg immer mehr vom GPS-Track abwich, aber verständlicherweise keine Lust mehr, die verlorenen Höhenmeter wieder zurückzugewinnen. Statt dessen bin ich der falschen Markierung (sie muss ja mal irgendwo herauskommen...) über steile Forstwege hinab gefolgt und schließlich oberhalb von Mnichova Lehota aus dem Wald gekommen.
Nach einer sehr angenehmen Nacht auf der Wiese (Sternenhimmel!) habe ich am nächsten Morgen festgestellt, dass ich zwar 5 km von GPS-Track entfernt war, aber nur auf dem in wenigen Metern querenden Fahrweg (für die Radler
) am Waldrand bleiben müsse, um wieder mit dem E8 vereinigt zu werden. Ich kann also wenig über die wirkliche Route am Berg Ciernachov vorbei berichten.
Der verkehrslose Weg
schlängelt sich auf einer Höhe am Waldrand entlang, man blickt auf einen Plattenbauvorort von Trencin,
kommt an einem Waldhaus
mit Quelle
vorbei und verlässt an einem Seitenweg
(Krysela 400 m) die falsche Markierung und geht geradeaus weiter. Zehn Minuten danach erreicht man an einer Schranke eine Häusergruppe
und auch den richtig markierten Weg, der auf einer asphaltierten Straße den Berg hinunterkommt.
So vereint verlässt man den Waldrand und geht nach links auf einer Straße ins Tal. Rechts ist der Wasserturm von Sablahov zu sehen.
Man geht an einem Wegeskreuz
vorüber und entdeckt - wie zum Hohn - die echte und die gefälschte Markierung auf einem Mast.
Das Sträßlein wendet sich nach rechts und fällt in das Dorf ab.
An der Dorfstraße geht man nach links an dem bemerkenswerten Feuerwehrhaus vorbei, zweigt am Dorfplatz (am Lebensmittelgeschäft) nach rechts ab und verlässt das Dorf auf geradem Wege.
Auf einem Schotterweg geht rechts es an einem weißen Kreuz
vorbei durch einen Hohlweg
hinauf auf die Felder. Die Plattenbausiedlung ist schon ganz nahe gerückt,
der grüne Hügel rechts daneben ist der Burgberg von Trencin. Der Schotterweg führt am Zaun einer gesperrten Zone entlang
und kommt zu einem Funkmast und einem Gebäude.
Dort verzweigt der Weg, man betritt an einer Infotafel den Lesopark Brezina.
Auf angenehmen Waldwegen
folgt man den Markierungen bis zum Kozi Vrch (Ziegenberg), weiter zum Waldhotel Brezina
und auf der Zufahrtsstraße an einem Klettergarten,
einem Gedenkstein, einer Schutzhütte und einem etwas merkwürdigen Aussichtstürmchen vorbei, bis man unvermittelt (die Markierung ist erst später zu sehen) nach links vom Asphalt auf einen Waldweg abbiegt.
An einer Wegekreuzung mit einer Skulptur
geht man so weit links wie möglich (rechts führt eine Treppe zu einer Ehrenstätte des SNP) und auf einem Pfad an einem Bauzaun
(dahinter Reichenvillen) entlang. Der Pfad kurvt nach rechts und schlängelt sich im Zickzack hinab, bis die Mauer der Farsky-Kirche und die Öffnung darin zu sehen ist.
Man zwängt sich hindurch und steht auf dem Plateau der Kirche. Die Aussicht
wird bewundert, dann geht man links an der Kirche vorbei und zur Burgzufahrt. Rechts geht es hoch zur Burg
(eine interessante Lokalität mit Fotomuseum), links hinunter in die Altstadt, wo man einkehren und die Aussicht zur Burg bewundern kann,
und gerade ebenfalls abwärts, den Hinweisen zum Bahnhof folgend, zum Trencin-Museum und zum Grand Hotel Elisabeth. Die breite und viel befahrene Querstraße wird in einem Fußgängertunnel unterquert. Wenn man zum Camping möchte, geht man am Fußgängertunnel leicht links die Martina-Razusa-Straße, unterquert die Bahn und geht dahinter nach links (hier Hinweise zum Camping). Der Weg dorthin auf die Waag-Insel dürfte sich in der nächsten Zeit verändern, wenn die umfangreichen Bauarbeiten an der Eisenbahn und der Waagbrücke Jahren abgeschlossen sind. Vom Ausgang des Fußgängertunnels folgt man weiter den Markierungen, gerade durch den Park bis zum Bahnhof (rechts in dem pittoresken Gebäude die Penzion Pri Parku).
11 Trencin - Horná Poruba
25,0 km, 1166 hm
Trencin war der Ausgangspunkt unserer Sommerwanderung 2014. Nach 24 Stunden Zugfahrt und einer viel zu kurzen Nacht auf dem Campingplatz auf der Vah-Insel unter der Burg fanden wir an der Straße vor dem Bahnhof den ersten E8-Wegweiser, der uns die Bahnhofsstraße für einen Kilometer Richtung Osten wies. Bei strahlendem Sonnenschein und Hitze schon am Morgen haben wir dann die große Kreuzung diagonal gequert, danach geht es auf der ruhigeren Kubranska weiter in die gleiche Richtung, über einen Bahnübergang. 2,5 km hinter dem Bahnhof ist die Nepomuk-Kirche
erreicht, hinter der man die Straße verlässt und auf einem Pfad über den Gärten des Ortsteils Kubrá entlanggeht. An einer Quelle und Pension/Kneipe/Unterstand geht man kurz links, überquert eine Straße und tritt in den Wald ein.
Zunächst führt ein bequemer Fahrweg eben neben einem Bach, zweigt am Ende einer Lichtung nach links in den Wald ab. Der Fahrweg passiert eine Wiese,
dann führt er steil auf den 150 m höheren Uhrova Kopanica. Genau so steil geht es wieder abwärts, bis man eine Wiese
und wieder im Wald einen Querweg überquert. Wieder geht es einen Pfad steil 150 hm nach oben, bis man den Wald entlang einer Wiese verlässt. Von dem Zwischenziel Trencianske Teplice ist noch nichts zu sehen, doch nach einer halben Stunde durch den Wald steht man plötzlich in diesem Kurort.
Zugegeben, es sieht etwas merkwürdig aus, wenn man durch den Kurort und auf der Hauptflaniermeile Kúpelná
zwischen Kurgästen mit dickem Rucksack und Wanderstiefeln unterwegs ist, einen Kilometer hinter dem Kursalon, an einem Teich geht es rechts neben dem Parkhotel (mit dem etwas tiefstaplerischen Untertitel Baracke)
wieder in den Wald. Zunächst einen Pfad an Gartenzäunen und am Bach entlang, an einer Quelle vorbei, dann wieder auf Forstwegen und Pfaden sehr steil in den Wald.
Jetzt gilt es, 400 hm zu überwinden, es geht bis auf eine Höhe von 700 m!
Wir passierten mehrere Aussichtspunkte
und eine große Waldwiese (Bocky),
doch das interessierte uns wenig, denn mittlerweile hatte sich Gewitterstimmung breitgemacht. Der Regen prasselte nur so auf uns herab, und glücklicherweise wurde das Terrain hinter dem Omsenská Baba (bei schönem Wetter sollte man unbedingt dem nur 250 m entfernten Aussichtspunkt einen Besuch abstatten) flacher und weniger rutschig. Der Weg bleibt dann auf etwa 600 hm und trifft am Waldausgang auf einen Querweg, von dem sich ein Blick auf den fast 900 m hohen, von Wolken verhüllten Homolka
eröffnet, der aber erst am nächsten Tag besucht werden soll.
Auf dem Wiesenweg geht es nach links und am Rand der Wiese wieder rechts in den Wald. Nach einem Kilometer sind wieder eine Wiese und ein Fahrweg erreicht. Dieser Weg wird missachtet, man bleibt (weglos) am Waldrand und trifft nach 250 m auf einen überdachten Grillplatz mit „Fußballfeld“. Dort hat es aufgehört, wie aus Kübeln zu gießen, wir haben das Zelt auf dem Fußballrasen aufgebaut und den Tag bei Speis und Trank ausklingen lassen. Eine vorwitzige, mutige Maus wurde reichlich mit Sonnenblumenkernen bedacht.
12 Horná Poruba - Cicmany
25,5 km, 1503 hm
Eine lange und an Höhenmetern gemessen anstrengende Etappe wartet auf dem Weg nach Cicmany. Über die Wolken im Tal lugt im Morgenlicht der Homolka.
Man widersteht der Versuchung, auf die Hütte auf der anderen Seite der Wiese und auf den Fahrweg zuzugehen und bleibt am Waldrand. An und ohne Markierung durch einen Gebüschstreifen geht es abwärts zur Straße, darüber hinweg, am Gebüsch oder durch ein Gatter zum Brückchen über den Porubsky Potok ins „Zentrum“ von Horna Poruba.
Links etwas versetzt führt ein Sträßchen, später als Schotterweg
weiter nach oben (Markierungen Mangelware) am Bach entlang auf einen Waldzipfel am Fuß des Vapec zu. Der Weg teilt sich, kommt aber kurze Zeit später an zwei Quellen wieder zusammen. Hinter den Quellen geht man auf dem Pfad links und gleich zusammen mit der blauen Markierung. Von einer kleinen Lichtung an einer weiteren Quelle
hat man einen schönen Rückblick auf Horna Poruba
und den großartigen Felsaufbau
des Vapec-Gipfels (956 m) voraus.
Die rote Markierung führt aber nicht ganz auf die Spitze, sondern unter den Felsen vorbei zum Paluch-Sattel (900 m), von dem ein Pfad über eine schmale Rippe zurück zum Gipfel führt. Der E8 fällt vom Sattel erst ein wenig steil, dann auf einem bequemen Waldweg zu einer Waldwiese mit Unterständen und einem Grillplatz
ab. Im unteren Teil der Waldwiese zweigt die rote Markierung nach links ab (die blaue führt geradeaus weiter) und schlängelt sich die folgenden 6 km mit wenig Höhenunterschied durch den Wald Erst in einem scharfen Rechtsknick geht es auf einem Forstweg abwärts auf eine Lichtung mit Blick auf eine Häusergruppe (Dorf wäre zuviel gesagt). Der Weg macht noch einmal einen kurzen Abstecher in den Wald, dann führt ein Wiesenweg abwärts zu einem Zufahrtsweg zu ein paar links liegenden Häusern.
Von dort quält man sich in der Mittagshitze über ein Brückchen und eine Betonplattenstraße den schattenlosen Hügel zu einem Neubaugebiet hinauf. Es geht auf einem Wiesenweg an den neuen Häusern vorbei. Ein einsames Kreuz wird passiert
und die bewaldete Hügelkuppe halb umrundet. Über die Wiesen
führt der Weg zu einem Bauernhof (mit Kühen, eine Seltenheit) und dann auf der Straße daran vorbei zur Ortschaft Zliechov.
Der Ort mit seinen pittoresken Häuschen
wird auf der Dorfstraße durchquert. Kurz vor dem Ende des Dorfes zweigt die rote Markierung nach rechts auf einen Schotterweg ab und trennt sich von der blauen. In einer Linkskurve geht man geradeaus weiter und auf einen Wiesenweg,
der nun Anlauf nimmt für den Anstieg auf den Strazov, der mit 1213 m Höhe immerhin mehr als 600 hm über dem Zentrum von Zliechov emporragt. Bald ist der Waldrand erreicht, ein schmaler Pfad führt steil, am Ende sogar in Serpentinen
und über umgestürzte Bäume hinweg aufwärts. Kurz hinter den Serpentinen tritt der Pfad auf eine große Waldwiese mit Wegweiser Luka pod Strazovom.
Der E8 geht links über die Wiese weiter, doch man sollte trotz der Anstrengungen beim Aufstieg den Gipfel nicht auslassen. In einer Viertelstunde ist man auf dem baumlosen Gipfel mit slowakischem Doppelkreuz
und genießt den phantastischen Ausblick auf die Bergwelt von Fatra und Tatra und Tiefblick auf Zliechov.
Nach ein paar Metern über die distelbestandene Wiese führt ein angenehmer Pfad (abwärts ist immer angenehmer als sich den Berg hinaufzuschleppen!) durch den Wald abwärts.
Nach knapp 2 km trifft der Pfad auf einen Schotterweg, der an einer Schranke auf eine Lichtung mündet. An einer Kapelle wendet sich der Schotterweg nach links und strebt gemeinsam mit einem Bach der Straße zu. Einen letzten Kilometer geht es am Straßenrand entlang, dann zweigt die Ortsstraße nach Cicmany rechts ab.
Unser bestelltes Zimmer in der Pension Javorina
(Küche hervorragend!) war leider vergeben, aber man kümmerte sich um eine alternative Unterkunft und gab zum Trost einzwei selbstgebrannte Schnäpschen aus (65%!).
13 Cicmany - Hadviga
24,7 km, 1324 hm
Am Morgen füllten wir unsere Vorräte auf (bis zur übernächsten Etappe gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten mehr am Weg), warfen noch einmal einen Blick auf die mit geometrischen Malereien verzierten Häuser von Cicmany
und verließen den Ort auf einem Sträßchen schräg gegenüber des Potraviny. An Skiliften und Skipisten auf dem Javorinka führt ein Schotter- und ab einem Gebäude Wiesenweg zum Javorinky-Sattel (793 m).
Vom Wegweiser aus geht man links auf der Wiese weiter und nur auf Trittspuren aufwärts, immer am Waldrand entlang, bis nach der höchsten Erhebung des Javorina (988 m)
der E8 einen Linksbogen macht und am hundert Höhenmeter tieferen Sattel Pod Priecnu auf einem Pfad für kurze Zeit im Wald verschwindet. Schon bald ist aber wieder eine Wiese erreicht. Der Weg führt nun im offenen wie licht bewaldeten Gelände immer über Erhebungen und Sättel bis auf eine Höhe von 1073 m,
die sich Homolka nennt (aber nicht verwandt oder verschwägert ist mit dem Berg bei Horna Poruba). Über Skipisten geht es nun steil abwärts zu den Berghotels am Fackovské-Sattel (802 m).
Wir konnten nicht widerstehen und machten eine ausgedehnte Mittagspause im Salas Klak.
Links thronen die Felswände des Klak, einer der höchsten Erhebungen in der kleinen Fatra, über der Landschaft, der E8 überquert die Straße und den großen Parkplatz und führt stetig ansteigend den Schotterweg am Rand der Wiese nach oben.
Ein kleines Waldstück wird durchwandert, dann steigt der Weg an den Hängen des Revan, des Bukovec, der Vrania Skala und des Baran wieder auf offenem Gelände langsam an. Auf 950 m Höhe, kurz vor einem Wiesenende, eröffnen sich zwei Varianten: Entweder geht man gerade über die Wiese weiter nach oben bis auf den Baran (980 m) oder rechts über einen Waldweg
bergab, wo man nach einem guten halben Kilometer auf einer kleinen Lichtung auf einen Forstweg trifft. Dort geht es geradeaus weiter, an Holzlagern vorbei und durch eine Schleife, dann kommen beide Wegvarianten kurz vor einer Straßenkreuzung
am Vrícke sedlo (670 m) wieder zusammen.
Noch warten auf dieser Etappe etliche Höhenmeter, die auf der anderen Straßenseite in Angriff genommen werden. Nach ein paar ebenen Metern geht es links steil in den Wald.
Nach 10 Minuten ist es erst einmal mit der Anstrengung vorbei, der schöne Pfad leitet nun im leichten Auf und Ab durch niederen Wald bis zum Gipfelanstieg des 912 m hohen Zavozy
Auf dem Zavory haben wir im Schlamm eine Braunbärfährte gefunden!
Oder war es doch eine Kuh?
Der Pfad verläuft zwischen Sträuchern und über freie Flächen durch eine Senke und nochmals auf eine Erhebung, dann ist es aber beinahe geschafft! Über Lichtungen erreicht man einen Abzweig zur Häusergruppe Hadviga. Ein unscheinbarer Wegweiser weist auf „Voda 5 Min.“ hin. Hier geht‘s rein und bis zur Quelle. Das Haus daneben war nicht im Betrieb und wir fanden einen gemütlichen Platz zum Essenmachen und zum Zelten. Und gerade, als das Zelt stand, begann es auch zu tröpfeln, zu regnen und zu schütten.
14 Hadviga - Jalovské lazy
19,8 km, 742 hm
Bei dieser Etappe sind deutlich weniger Höhenmeter zu absolvieren als bei den bisherigen ab Trencin. Vom Abzweig nach Hadviga (im Morgendunst)
führt der Waldweg nun 3 km abwechselnd durch Wald und Waldwiesen, tritt dann mit schönem Rundumblick auf freies Gelände
und fällt weglos auf den Vysehrad-Sattel (578 m) an einer Querstraße ab. Am hohen (Funk?-) Mast geht es auf der anderen Straßenseite wieder aufwärts, an einigen landwirtschaftlichen Gebäuden vorbei bis zum Waldrand. Dort weist die Markierung nach rechts und in einem Linksbogen auf die freie Fläche des Vysehrad (880 m).
Mit schönen Ausblicken auf das Turiec-Tal und den Ort Turianske Teplice
führt der Pfad am Wegweiser Certova dolina vorbei und verschwindet kurz darauf wieder im Wald. Der Waldweg verläuft ohne nennenswerte Steigungen stundenlang immer im Bereich zwischen 700 hm und 800 hm. Aufregendes gibt es dennoch zu vermelden: An einem Waldhaus
bei Quelle 176 trafen wir eine Gruppe von Jugendlichen, die sich mit reichlich Vodka und dem slowakischen Nationalschnaps Spišská borovička die Kante gaben. Es war Mittagszeit und es roch verführerisch, und prompt lud man uns zu Bier, Schnaps und einen Teller Gulasch ein. Mit vollen Bäuchen machten wir uns nach einer Stunde wieder auf den Weg. Der bequeme Waldweg
führt über Rovne Lazy (702 m), Opaleny Vrch (722 m) am Wegweiser Styri chotare (mit Quelle), Pansky haj (735 m),
Macaci Zamok (790 m), Havanovo (772 m), die schöne Waldwiese Chrenovske Lazy (762 m)
und viele unbenannte Buckel, aber, wie zu sehen, auch ohne größere Höhenunterschiede zu Jalovske Lazy.
Leider war Christina am Tag zuvor schon recht unpässlich, nun wurde sie tatsächlich so krank, dass sie die Wanderung abbrechen musste. Wir hatten im Laufe des Tages den Plan gefasst, statt am nächsten Tag zur Chata Limba zu gehen, den nächsten größeren Ort mit Bahnhof aufzusuchen, damit sie nach Hause fahren könne. Ein trauriges Ende ihres Urlaubs, ging aber wohl nicht anders.
Dadurch mussten wir auch nicht zum geplanten Etappenziel an der Brelova Skala gehen (unter der sich das recht teure Hotel Remata befindet), sondern fanden bei einer Ansammlung von Datschen bei Jalovsle Lasy (13 km nach dem Waldeintritt beim Vysehrad) mitten im Wald Unterschlupf in dem offenen Vorraum einer Waldhütte, wo uns weder der Regen (es blieb trocken) noch die wilden Tiere (kam der Fuchs vorbeigerannt) belästigten.
Hier noch der Weg zum eigentlichen Etappenziel Bralova Skala. Der Pfad steigt kurz nach Jalovsle Lasy merklich an und passiert den 900 m hohen Horzenovo. Dann fällt er als Wiesenweg und weglos zur Schotterstraße am Sklené-Sattel (670 m) ab.
Auf der anderen Seite steigt der Wiesenweg
zum Wäldchen an und behält seine Richtung bei. Wir haben den „Einstieg“ übersehen und sind dem rauen Forstweg links um das Wäldchen gefolgt. Macht nichts, beide Wege treffen hinter dem Wäldchen auf einer Wiese wieder aufeinander. Einen guten halben Kilometer geht leicht ansteigend durch den Wald, bis man plötzlich an einem Sendeturm
steht, etwa zwei Stunden von Jalovske Lasy entfernt. Direkt dahinter befindet sich die Felswand Bralova Skala, die einen phantastischen Blick
über das obere Handlovka-Tal und den Ort Handlovka erlaubt. Im Vordergund ist Remata und die Bahntrasse zu sehen, die von Handlova durch einen Tunnel unter der Brelova Skala nach Kremnicke Bane führt.
15 Jalovské lazy - Skalka
26,3 km, 1039 hm
Von der Brelova Skala geht es am gelb markierten Abzweig nach Remata und am (wohl nur im Winter geöffneten) Chata Kaptus Majak vorbei, über eine Wiese
und wieder im Wald noch einmal auf eine Erhebung, den Kozie Chrbty (875 m) und ohne nennenswerten Höhenverlust auf den Gulaty Vrch (910 m) und den Vysoka (942 m).
Nach etwa einer Stunde ist der 902 m hohe Vysoka-Sattel
erreicht und der Weg ändert seine Richtung nach Osten. Ein Pfad geht abwärts zur nahe gelegenen Bärenquelle
an einem Forsthaus und asphaltierten Forststraße. Nach der Rast am Unterstand folgt man NICHT der Forststraße nach links, sondern geht einen etwas versteckten Pfad rechts davon. Nach ein paar Minuten tritt der Pfad aus dem Wald und führt in 3 km über Wiesen
bis zum Ort Kunesov. Am Ende muss ein Bach überquert werden, wobei man sich gerne nasse Füße holt (auch das noch!).
An der (einzigen) Straßenkreuzung im Ort befindet sich die Bushaltestelle und eine Bar. Während wir auf den Bus nach Kremnica warteten, flossen so einige kühle Getränke. Im Kremnica haben wir in einem „sozialistischen“ Hotel
übernachtet und am nächsten Morgen, in aller Herrgottsfrühe, habe ich Christina und ihren Rucksack zum Bahnhof getragen, der immerhin 130 Höhenmeter über dem Ortszentrum liegt.
Anstatt mit dem Bus nach Kunesov zurückzukehren und von dort den E8 fortzusetzen, habe ich die blaue Markierung genutzt, um durch das Partisanental (dem Tal des Flusses Skalka) aus dem Ort zu verschwinden. Am Ortsende habe ich die Bahnlinie im Wald überschritten und die Grantik-Quelle
besucht, bin dann an der folgenden Weggabelung unten geblieben und so wieder zur Straße zurückgekehrt. Noch ein wenig auf der Straße nach rechts und hinter am Erholungszentrum Toliar links einen Forstweg steil nach oben. Nach 2,5 km Aufstieg im Wald und in der Ortschaft Krahule (Blaufuß),
die beinahe ganz durchlaufen werden muss, kommt an einem großen Schild mit Unterstand (920 hm) die rote Markierung von oben entgegen.
Ich habe also 6,5 km des E8 zwischen Kunesov und Krahule verpasst, man möge mir verzeihen, aber wie man auf der Karte sehen kann, handelte es sich ausnahmslos um 6,5 Straßenkilometer! Viel schlimmer war, dass ich Christina das schwere Zelt mitgeben musste und ich so ohne mobile Unterkunft dastand. Ich musste meinen weiteren Weg nun immer von Unterkunft zu Unterkunft planen.
Die nächste Unterkunft war das Ziel der gestrigen Etappe auf dem Berg Skalka. Also musste ich mich nicht beeilen und konnte mir beim Aufstieg erst an ein paar neuen Häusern vorbei und dann über einen groben Schotterweg Zeit lassen. Bald war der Waldrand über den Skipisten bei 1050 hm erreicht. Dort kann man gleich zwischen zwei parallelen Waldwegen wählen, die beide gemächlich auf knapp 1200 Höhenmeter ansteigen. Kurz vor der Chata Limba
und weiteren Skihotels/Unterkünften vereinen sich die Wege, der Wald tritt zurück und das obere Ende des Skalka-Tals und damit die Chata (1182 m) sind erreicht.
16 Skalka - Králova studna
25,0 km, 1302 hm
Ich hatte schon am vergangenen Tag besorgt die Anzeichen für einen Wetterwechsel beobachtet. War es bislang sonnig und heiß (bis auf die abendlichen Gewitter), so versprachen die von Westen aufziehende Cirrocumuluswolken kälteres und regnerisches Wetter. Und so kam es auch: Schon abends an der Chata Limba begann es zu plästern, und es sollte nicht aufhören für die nächsten Tage! Aus diesem Grund sind auch die meisten Fotos dieser Etappe aus dem Netz geklaut, mein Fotoknips habe ich tief im Rucksack vor dem Regen geschützt.
Doch trotz des Regens entwickelte sich diese Etappe zu einem tollen Erlebnis! Von der Chata geht man zunächst den Weg des vorherigen Tages weiter, biegt aber noch vor den nächsten Häusern nach links über eine Wiese, direkt am Waldrand auf einen im Winter wohl als Langlaufskistrecke
genutzten Weg ab. Er quert eine Skipiste mit Lift, dann geht es an der Kremnicka Skala noch 1 km eben weiter bis zu einem Unterstand. Ein Pfad führt rechts zum Tunel-Sattel.
Tatsächlich, es handelt sich um einen Tunnel, der aber verschüttet war (das Foto aus dem Netz zeigt ihn im offenen Zustand). Aber man muss sowieso nicht durch, sondern neben dem Tunnel rechts nach oben und den Pfad über dem Tunnel nach links gehen. Auf dem Wegweiser ist auch zum ersten Mal die Streckenlänge bis zum Etappenziel Kralova Studna angegeben. 9 Stunden! Au Backe, und dies bei Dauerregen...
Nach wenigen Metern auf dem Pfad war klar, dass auch die beste Gore-Tex-Kleidung nicht vor Nässe schützen kann, wenn der zugewachsene Pfad durch hohes Gras und Buchenschösslinge streift. In Minuten ist man von oben bis unten eingeweicht! Der Pfad führt über den Vyhnatová (1272 m)
und fällt auf den Kordicke sedlo (1171 m),
wo die gelbe Markierung zu einer nahen Utulna weist. Hier wechselt der Pfad in einen Grasweg und Waldweg, der in diesem Rhythmus, immer auf dem Kamm des Bergrückens zwischen 1150 und 1300 Höhenmetern. An freien Stellen hat man nach Nordosten prächtige Ausblicke auf die Berge der Niederen Tatra.
Nach knapp 6 km hinter dem Kordicke sedlo ist der Sattel des Flochová erreicht (1297 m).
Hier heißt es aufgepasst, der E8 zweigt nach rechts auf einen Pfad ab, der durch einen „Geisterwald“
und enormen Mengen von Blaubeeren auf den Svrcinnik (1313 m) leitet. Von einem Gipfel ist aber nichts zu bemerken, der Pfad führt sofort und wieder zugewachsen recht steil und lange hinab zum Sattel Turecka Cesta (938 m). Den Forstweg lassen wir dort allerdings rechts liegen und folgen dem markierten Pfad weiter auf dem Kamm,
über den Priecny Vrch (1048 m) hinweg bis steil hinunter zur Passstraße am Sattel des Kleinen Sturek (890 m).
Es trifft einen der Schlag – nach vielen Stunden der Einsamkeit im Wald plötzlich an einer Straße zu stehen mit Autos und LKWs.
Vom Pass zeigt der Wegweiser auf einen Fahrweg mit der Entfernungsangabe 2 Stunden zur Quelle am Kralova Studna, in deren Nähe sich das Berghotel befindet. Parallel dazu soll es auch einen Kammweg geben, der links neben dem Fahrweg verläuft. Ich habe in meinem Kartenmaterial aber nichts davon gefunden und bin diese Schotterstraße entlanggegangen. Nach einer kurzen Weile kommt man an einer Buda vorbei, die nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck macht (aber im Regen dicht ist), dann geht es in zahllosen Kurven gemäßigt aufwärts. Es ist ziemlich eintönig, bis auf eine Stelle: 5 km nach dem Straßenpass an einer Ausweichstelle an der Straße, biegt ein Pfad nach links ab,
steigt sehr steil durch den Wald und endet wieder an der Straße, allerdings nach einer sehr langen Straßenkehre. Kurz danach passiert man einen Unterstand. Nach einer weiteren Stunde, kurz nach einem weiteren Unterstand, ist glücklicherweise das große, restaurierte Berghotel erreicht. Wer es vorzieht, in einer Utulna oder Buda zu übernachten, kann in der ersten Kehre, nachdem der Schotterweg aus dem Wald austritt, nach links weglos über die Wiese steigen und findet nach 500 m Aufstieg an einer Gedenktafel am Waldrand eine einfache Hütte und etwas weiter links die besser ausgestattete Utulna.
Das in einer Höhe von 1270 m gelegene Hotel besitzt Schlaflager
wie in einer Berghütte und war ziemlich preiswert. Ich war der einzige Übernachtungsgast, es gab dennoch etwas zu essen und zu trinken (was keine Selbstverständlichkeit war, wie sich am nächsten Abend zeigen sollte). Normalerweise, wenn es den ganzen Tag geregnet hat, hört es auf, wenn ich endlich im Trockenen sitze. Hier war es anders, in der Nacht gab noch es ein fürchterliches Donnerwetter!
17 Králova studna - Donovaly
18,6 km, 1115 hm
Frisch geduscht und mit getrockneten Klamotten machte ich mich auf den Fahrweg
über den Kralova Studna, den Königsbrunnen. Der „Brunnen“, eine Quelle,
wird passiert. Von hier geht es in wenigen Minuten auf den Felsengipfel,
der in eine Wolke gehüllt war. Es sah ordentlich nach weiterem Regen aus, doch der Himmel hielt aber seine Schleusen (noch) geschlossen. Deshalb konnte ich, nach 300 hm Aufstieg auch direkt hinter dem mit 1577 m höchsten, durch ein Kreuz,
eine (Radar-?) Station und einen Wegweiser markierten Punkt nach links auf einen Wiesenpfad
abzweigen, der ziemlich steil zum Rybovské Sedlo abfällt. Sollte es zu rutschig sein, kann man den breiten Weg noch ein wenig weiter gehen und nach einem knappen Kilometer nach links und weniger steil, quer zum Hang im Wald den auf 1321 m Höhe liegenden Sattel erreichen.
Der Pfad strebt weiter über Wiesen, über einen „Buckel“ dem Waldrand
(mit Unterstand) zu. Auch im Wald geht es weiter auf und ab, dann, eine halbe Stunde nach Eintritt in den Wald ist ein Felsen im Wald
erreicht, dann geht es hinunter zur Wegekreuzung Zvaznica (1042 m).
Nach ein paar Minuten ist der Felsaufbau der Osamela Sklala
erreicht, der Pfad führt über die Wegekreuzung am Vychdne Prasnicke Sedlo (922 m)
und den Sattel des Großen Sturec auf 1003 m Höhe, der auch die Grenze des Nationalparks Große Fatra markiert.
Um den Weiterweg zu finden, muss man auf dem Schotterweg kurz um die Kurve gehen, dann entdeckt man den Pfad, der wieder hoch in den Wald führt und dann über Wiesen mit Ausblicken
und durch Wald sanft, aber immerhin fast 300 hm höher auf den Motyoska Hola (1292 m)
und durch Gras über den Pripor (1230 m) auf der Hochfläche des Zvolen (1403 m)
endet.
Es hatte wieder Regen eingesetzt, und ich musste mich entscheiden, ob ich 300 m hinter dem Wegweiser auf dem Zvolen einen steilen Pfad nach rechts abwärts nehmen
oder noch 200 m weiter zur Bergstation einer Seilbahn gehen sollte. Fehler: Ich ging natürlich zu Fuß und rutschte mehr auf dem Hosenboden auf dem lehmigen Weg herunter als dass ich schritt. Erst als einige Bäume dazukamen,
konnte ich mich mit meinen Füßen an Wurzeln und Felsen „klammern“. Bald führte der Pfad aber bequem durch den Wald, und als ich auf einer Wiese wieder ins Freie kam, war Donovaly fast erreicht. Dennoch sah ich so aus: schlammbesudelt und völlig durchweicht!
Zunächst gilt es, im einzigen Lebensmittelgeschäft im „Zentrum“ des Wintersportortes in der Penzion/Bistro Dolny an einem großen Parkplatz ausgiebig (syr, klobása, chlieb) einzukaufen. Die nächsten fünf (!) Tage gibt es nämlich keinerlei Einkaufsmöglichkeit außer auf bewirtschafteten Hütten.
Donovaly wimmelt von Chaty, also sollte es doch kein Problem sein, eine Unterkunft zu finden.
Allerdings handelte es sich mehr um teure Wellness-Hotels und ausgebuchte Luxus-Pensionen (oder um im Sommer geschlossene Pensionen wie die Dolny) als um Berghütten. Und zudem war meine äußere Erscheinung nicht unbedingt geeignet, einen Platz in einer Pension zu finden. Man gab sich dennoch große Mühe und telefonierte im Ort herum, bis mich schließlich die Concierce eines Luxushotels auf die Chata Pod Magurou direkt an der Sommerrodelbahn etwa 1,5 km straßabwärts verwies. Mein GPS zeigte zudem dort auch ein Restaurant an, also machte ich mich frohen Mutes auf den Weg. Die Chata war im sozialistischen Skihütten-Stil erbaut, das Zimmer war prima, das Restaurant aber geschlossen (bei dem schlechten Wetter machen wir nicht auf!). Ich konnte jedoch die Hüttenwirtin überreden, mir eine Tafel Schokolade und zwei Flaschen Bier aus dem Restaurant zu besorgen, so dass ich mit meinen sonstigen Vorräten ein ganz passables Abendessen hinbekam.
18 Donovaly - Útulňa Ďurková
26,1 km, 1731 hm
In Donovaly beginnt der Aufstieg auf die Niedere Tatra. Von der Magura-Hütte ist es nicht notwendig, zurück in das Zentrum zu gehen, man kann stattdessen auch gegenüber der Hütte über die Wiese und am Waldrand unter dem Sessellift mit Rücksicht auf den Zvolen
bergan gehen, bis man hinter der Bergstation wieder auf die rote Markierung trifft. Rechts befindet sich das Dörfchen Bully (1050 m), das nach wenigen Metern durchschritten ist. Nun beginnt ein Forstweg
im Wald, der durch den Regen der letzten beiden Tage und Forstfahrzeugen der Weg so matschig war, dass ich einen größeren Umweg durch den Wald suchen musste. Nach einem kurzen unsteilen Anstieg betritt man den Nationalpark
und eine große Wiese. Die erste Erhebung nennt sich Kecka
und ist 1225 m hoch. Die Wiese schwingt sich gemächlich aufwärts zum 3 km entfernten und 1330 m hohen Kozi Chrbat (Ziegenrücken)
aufschwingt. Der Wiesenweg fällt am Wiesenrand steil hinab, unter einer Hochspannungsleitung hindurch zum Hiadelske Sedlo (1111 m) und einem Unterstand.
Hinter dem Unterstand geht es in den Wald, steil, steil, steil. Der Pfad tritt wieder aus dem Wald, der steile Aufstieg geht weiter. Das Wetter war nicht wirklich vielversprechend:
Himbeeren und Blaubeeren lauern im Gebüsch und halten den Wanderer zurück. Wenn man glaubt, der Pfad durch Latschenkiefern-Gebüsch hätte sich schon beruhigt, geht es nach einem Linksschwenk noch steiler empor, bis endlich die erste Erhebung Prasiva (1660 m) passiert wird.
Eine Pause kann man sich hier genehmigen und einen Blick über den steinigen „Gipfel“
auf den weiteren Weg riskieren. Durch Latschenkiefern und Blaubeergebüsch führt der steinige Pfad nie so richtig steil, aber immer auf und ab über die Erhebungen Kleiner Chochula (1719 m),
Großer Chochula (1753 m),
Kosarisko (1693 m), Skalka (1549 m) zum Sadlo Pod Skalkou (1476 m),
wo ein gelb markierter Weg nach links ins Tal führend abzweigt. Wie man an den Höhenangaben sieht, ist eine erste „Welle“ überschritten. Rechts unten erblickt man im Tal die Orte Liptovska Osada und Liptovska Luzna, rechts nichts als Berge und Wälder (und Regenwolken).
Doch vom Sattel führt der Pfad wieder aufwärts, zum Velka Hola (1640 m) und kurz darauf, nach einer Senke steil in Serpentinen auf den Latiborska Hola (1643 m), auf einen Sattel, noch einen Sattel, den Zamoska Hola (1630 m).
Mittlerweile hatte ich die Hoffnung aufgegeben, noch im Hellen (und ohne Regenguss) am Etappenziel anzukommen. Die Sicht war durch Wolken eingeschränkt,
nur manchmal konnte man einen Blick auf die über 2000 m hohen Gipfel von Chopok, Dumbier und Stavinca erhaschen. Doch schließlich ein steiler Steig
aufwärts, der Durkova (1751 m) ist erreicht! Von der versprochenen Hütte, wie diese auch immer aussehen mochte, war nichts zu sehen. Doch nur 300 m hinter dem steinigen Gipfel zweigt rechts ein Trampelpfad ab,
der hinab zur Hütte
und einer Quelle führt.
Der Abend war gerettet, besonders als ich sah, dass die Hütte bewirtschaftet war. Zusammen mit anderen Wanderern (alle schon am Tag in den Blaubeeren gesehen) wurde das mitgebrachte Abendessen verspeist, der wohlschmeckenste Tee (aus Halblitertassen), zubereitet aus von der Hüttenwirtin gesammelten Kräutern, geschlürft, in Slowakisch, Englisch, Polnisch und Deutsch geredet und gelacht. Irgendwann ist dann alles eine Etage höher im Matratzenlager verschwunden. Die Treppe dorthin war der allersteilste Anstieg des Tages...
19 Útulňa Ďurková - Chata Stefanika
16,3 km, 921 hm
Ich hatte mich überreden lassen, die folgende Nacht auf der berühmten Stefanika-Hütte zu verbringen, die nur 16 km entfernt von der Utulna Durcova liegt. Das Wetter machte auf dem Pfad zum Durkova-Sattel (1780 m) keinen allzu erwartungsvollen Eindruck.
Doch schon vor der nächsten Erhebung, des Chabanec (1955 m) rissen die Wolken mehr und mehr auf.
Gewagte Tiefblicke zum großen See Liptovska Mara im oberen Vah-Tal und Weitblicke zur den Felszacken der Hohen Tatra zur Linken, in das Hron-Tal und – mit Glück – bis hinein in die pannonische Tiefebene sind möglich.
Wieder strebt der Pfad
in Wellenform (von Zacken kann keine Rede sein) über den Kotilská (1937 m) auf den Kreuzsattel (Krizska Sedlo 1772 m), hoch auf die Polana (1890 m) mit ihrem Abgrund zur Linken,
wieder abwärts zum Polana-Sattel (1839 m) und dann auf den Derese, der mit 2004 m Höhe zum ersten Mal auf dem E8 die 2000-m-Marke übertrifft.
Zwei bemerkenswerte Dinge: Auf der Polana
bin ich Gämsen begegnet, die ob meines Anblicks nicht die Flucht ergriffen. Ich kam näher und näher, sie schauten erwartungsvoll und ich konnte sie sogar füttern!
In den Alpen, wo diese Tiere gejagt werden, unvorstellbar... Und zum zweiten, ab dem Aufstieg auf den Derese war der Pfad bis hinter den Chopok mit flachen Felsplatten quasi gepflastert.
Der Weg vom Derese bis zum Chopok (2024 m)
ist in 20 Minuten bewältigt. Es war Wochenende und die dortige Hütte dank (?) der Seilbahnen nicht nur von Wanderern, sondern von Massen von Wochenendausflüglern überlaufen.
Da ich keine Lust hatte, mich in die Schlange bei der Essensausgabe, beim WC oder in die zum Anstieg auf den 50 hm hohen Gipfelaufbau des Chopok (ein rechter Steinhaufen) zu stellen, bin ich ein paar hundert Meter weiter gegangen und habe mich zu einer Brotzeit niedergelassen, wo ich den weiteren Weg
zum höchsten Berg der Niederen Tatra, dem Dumbier (2046 m) inspizieren konnte.
Der gepflasterte Pfad fällt ab bis auf den Demanovske sedlo (1773 m),
derweil das Pflaster verschwindet. Eine Viertelstunde und 120 hm entfernt liegt der Krupove Sedlo (1892 m) mit einer Wegekreuzung. Links geht es auf grüner Markierung in Serpentinen ins Tal, halbrechts auf den Dumbier
und ganz rechts, auf der anderen Seite des Berges, der E8 Richtung Stefanik-Hütte. Man kommt – auch wenn auf den Karten kein Weg eingezeichnet ist - vom Dumbier bequem zur Stefanik. Ein „Gipfelsturm“ ist also möglich, auch wenn der Berg einen wenig spektakulären Eindruck macht.
Mit der roten und grünen Markierung (zwischendurch kommt noch eine blaue hinzu) ist in einer halben Stunde die Stefanik-Hütte
erreicht. Um das Geheimnis zu lüften: Der Namensgeber Milan Stefanik war ausnahmsweise kein Kämpfer im Nationalaufstand 1944, sondern einer der slowakischen Gründer der ersten Tschechischen Republik nach dem ersten Weltkrieg. Die große Hütte hat beinahe „alpinen“ Charakter und serviert neben leckeren Palatschinka eine hervorragende Sauerkrautsuppe (Kapustnica)! Die Hütte wird "zu Fuß" versorgt, im Vorraum sind die gesammelten Kilometer (fünfstellig!) der jeweiligen Hüttenwirte angeschlagen. Da ich dort recht früh angekommen bin, habe ich mir ein Fernglas geliehen und von der Terrasse aus den tief unten liegenden Waldsaum nach Bären abgesucht. Ohne Erfolg (natürlich!)!
20 Chata Stefanika - Útulňa Ramža
15,0 km, 592 hm
Eigentlich hatte ich ja am Vortag noch 8 km weiter gehen wollen bis zu den Hütte/Hotels/Restaurants am Straßenpass Certovica auf 1240 m Höhe, nur gut, dass ich es nicht getan habe. Zum einen sind die Gehzeiten auf den Wegweisern rund um die Stefanik-Hütte sind recht „beliebig“ (mal ist von 1 Stunde, mal von 2,5 Stunden die Rede), zum zweiten fahren über die Passstraße viele laute Fahrzeuge und zum dritten hätte die Entfernung zur nächsten Unterkunft, der Utulna Ramza, überhaupt nicht mehr gepasst.
Von der Stefanik-Hütte geht es an einem SNP-Denkmal durch eine Senke erst einmal in Serpentinen hinauf
auf den höchsten Punkt (1773 m) des langstreckten Kralicka.
Der Pfad bleibt immer auf dem Kamm, der hinter einer letzten Erhebung nach dem Kralicka-Sattel über Panska Hola (1635 m), Kumstove Sedlo (1545 m), Lasjstroch (1602 m) langsam, aber sicher zum Pass hin abfällt. Der Pfad durchquert erst wieder den Gürtel der Latschenkiefern, dann führt er bis an Fichten vorbei zu einer kurzen Skiabfahrt mit Lift, direkt über einigen Häusern am Certivic-Sattel. Man kann die sehr steile Piste hinuntergehen oder der Markierung geradeaus weiter in und in einem Bogen wieder aus dem Wald führenden Pfad folgen.
Am Pass
gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, ein Hotel, eine hotelartige Hütte und, etwas weiter unten an einem kleinen Stausee eine Hütte mit Restaurant und einfachen Zimmern. Auf jeden Fall sollte man am Pass etwas essen und trinken und auch noch ein paar Vorräte organisieren, weil es die nächsten 2,5 Tage dazu keine Möglichkeit mehr gibt!
Auf der anderen Straßenseite folgt man dem Schotterweg, der rechts am Waldrand verläuft, oder dem (nicht markierten) steilen Pfad über die Wiese. Vom Schotterweg muss man die erste Abzweigung nach links einschlagen. Beide Wege kommen nach 2 km am Sedlo zo Lenivou
wieder zusammen.
Der Charakter der Niederen Tatra wandelt sich nun schlagartig. Die Erhebungen sind deutlich niedriger und sollten von Nadelwald bedeckt sein. Vor Jahren hat aber wohl ein katastrophaler Sturm die Wälder in einem sehr großen Maße geknickt, so dass ganze Berge ohne Bäume dastehen
und von Himbeergebüsch bedeckt sind. Vom Sattel aus führt ein schmaler Pfad durch die Himbeeren, viele Blumen, Stein- und ähnliche Pilze zuhauf und übrig gebliebene Waldreste.
Oft ist der Pfad von Bäumen blockiert, da heißt es: Rucksack aus und irgendwie durch/drüber/drunter oder einen Umweg machen. Dennoch ist der Pfad für diese und die nächste Etappe reizvoll, nicht zuletzt, weil man sich stets mit Himbeeren vollstopfen kann :-)
Vom Sattel zur Utulna Ramza sind es nur 5 km, man benötigt aber wegen der Hindernisse dennoch 2 Stunden, obwohl kaum Anstiege zu bewältigen sind. Schließlich, in einem Waldstück, stößt man auf die kleine Utulna Ramza (100 m weiter ist eine Quelle)
Dank der geringen Entfernung von der Stefanik-Hütte war ich schon recht früh am Platze, konnte mir einen Schlafplatz sichern
und dachte, ich würde wohl eine einsame Nacht im Wald verbringen. Dann traf ein Vater mit Sohn ein. Und vier polnische Jugendliche. Und eine tschechisch/belgische Familie mit Kindern. Und eine Gruppe slowakischer Jugendliche. Und .... Am Ende waren es über 20 Personen, natürlich zu viel für die etwa 8-10 Schlafplätze in der Hütte. Da das Zelten neben der Hütte erlaubt ist, bereitete dies aber keine Probleme. Die Zelte wurden aufgebaut, das Lagerfeuer in Gang gesetzt und Pilze gegrillt. Zum Nachtisch gab es – Himbeeren!
21 Útulňa Ramža - Utulna Andrejcová
19,9 km, 1242 hm
Der Weiterweg von der Utulna Ramza (1270 m) ist ein wenig schwierig zu finden. Zunächst auf dem breiten Weg nach Süden (von der Quelle weg), dann nach etwa 50 m nach links auf Trittspuren in das hohe Gras. Bald ist aber ein rauer Forstweg
erreicht, dem man auf einem Pfad eine geraume Zeit immer links neben und über dem breiten Fahrweg folgt. Pfad und Fahrweg treffen kurz an einem Platz zusammen, der Pfad geht aber dahinter wieder links neben und über dem Fahrweg weiter. Umgestürzte Bäume verhindern hier das schnelle Fortkommen: Es darf geklettert werden!
Über freie, von Himbeeren bewachsene Hänge
und durch Waldreste kommt man zur 1400 m hohen Havrania Polana (kurz zuvor eine Quelle auf der rechten Wegseite). Der Pfad ist seit der Utulna schon um etwa 130 hm angestiegen. Es geht durch zerstörten Wald weiter aufwärts und auf die grasbewachsene freie Fläche des Homolka (1660 m). Der Pfad passiert den Berg in der Flanke, fällt ein wenig zum Homolka-Sattel (1583) ab und führt dann beinahe eben auf den Zadná Hola (1595 m). Der Pfad bleibt nahezu auf der gleichen Höhe auf der Kammlinie und gewährt im freien oder nur spärlich von Bäumen bewachsenen Gelände schöne Blicke auf das Hron-Tal zur Rechten mit etlichen kleinen Ortschaften
Über den Oravova Sedlo erreicht man den 1608 m hohen Kolesarova.
Das GPS zeigt nur noch eine Entfernung von gut 6 km zum Etappenziel. Prima, noch 1,5 Stunden, dann ist das Tagesziel erreicht!
Denkste! Es geht zwar noch ein paar Schritt im gewohnten, beinahe ebenen Trott, doch dann öffnet sich ein wahrer Höllenschlund. Sehr steil führt der Weg nach unten (bei Regen garantiert eine Rutschpartie) zum Sedlo Priehyba und auf der gegenüberliegenden Seite sehr, sehr steil wieder nach oben. Keine Kinkerlitzchen, es geht dabei um 300 hm Ab- und 500 hm Aufstieg.
Vom vermüllten Unterstand am Sedlo Priehyba (1190 m) geht es nun weder auf der querenden Schotterstraße noch auf der Schotterstraße, die rechts neben dem Unterstand in „unsere“ Richtung führt, weiter, auch nicht am Bach entlang, sondern neben dem Kreuz unter ein paar Bäumen.
Der Pfad ist nicht nur sehr steil, sondern auch unangenehm zu gehen.
Nach einem niederen Wäldchen wird der Pfad vorübergehend ein wenig flacher, steigt dann aber weiter unvermindert steil an. Durch den Wald kann man hoffnungsfroh schon den Felsgipfel erkennen.
Schließlich hat die Himmelsleiter ein Einsehen und schwenkt flach nach rechts. Jetzt hat man die Muße, den Blick ins obere Hron-Tal zu genießen!
und erreicht nur noch mäßig steigend dien Felsaufbau des Velka Vapenica (1691 m).
Der nun bequeme Pfad fällt nochmals zum Sedlo Prihybka (1550 m) ab.
Dort folgt man aber nicht dem breiten und verlockend flachen Weg nach links, sondern geht geradeaus weiter am Saum eines Latschenkieferfeldes über eine kleine Erhebung. Bald aber führt der Pfad wieder ein wenig steiler abwärts und gelangt im Wiesengelände zur ersten der beiden Übernachtungsmöglichkeiten, die Bretterbude Salas pod Kosariskami. Ein paar Meter weiter befindet sich die (obwohl eine Getränke und Speisekarte angeschlagen war) unbewirtschaftete, aber deutlich komfortablere und auch größere Utulna Andrejcova.
Auf den Landkarten ist 2,5 km weiter noch eine Koliba v Zdiarskom Sedle eingezeichnet, die große Bretterbude ist allerdings im Herbst 2014 eingestürzt und nicht mehr nutzbar.
An der Utulna gab es eine Quelle und etliche Gäste, die mich mit hochprozentigem Palenku versorgten. Außerdem trieben sich zwei junge Katzen herum, von denen sich die ganz kleine in meinen Schlafsack verliebte
und auch die Nacht darin verbrachte (und mich beständig an den Füßen kitzelte).
22 Utulna Andrejcová - Telgart
15,7 km, 768 hm
Ein Höhepunkt der Tour an diesem Tag sollte der Aufstieg auf den Kralova Hola werden, der mit 1946 m noch einmal an der 2000-m-Marke kratzt. Durch seinen recht isolierten Standpunkt am Ausgang der Tatra bietet der Gipfel einen grandiosen und unverstellten Rundblick in alle Richtungen. So wurde mir versprochen, doch aus dem Rundblick wurde nichts.
Der Pfad von der Hütte durch die Blaubeeren auf den 100 hm höheren Andrejcova und hinab zum Zdiarske Sedla (1468 m) ist noch recht romantisch, dann folgt ein steiler Aufstieg, erst im lichten Wald, kurz darauf etwas flacher auf der freien Fläche des Bartokova. Der Pfad hält nun direkt auf den Felsaufbau des Bartkova zu,
übersteigt ihn, schwingt sich nacheinander auf den Orlova (1840 m), zun den Felsen des Stredna Hola (1876 m)
und schließlich den Kralova Hola (1946 m). Viel lässt sich über den Aufstieg nicht berichten, statt schöner Aussichten gab es eine dicke Nebelsuppe, und ich war froh, immer die roten Markierungen, die für den Winter gedachten Orientierungsstangen und die Wegweiser im Auge zu behalten.
Wenn man so durch den Nebel wandert, ist man ja eher mit sich selber beschäftigt, und da an diesem Tag meine Tochter Geburtstag hatte, habe ich ihr als Geschenk ein Gedicht gedichtet, das sie „freigegeben“ hat, so dass ich es
hier veröffentlichen kann. Nur so viel: Der Weg vom Zdiarske Sedla bis zum Gipfel des Kralova Hola hat bei mir etwa 2,5 Stunden gedauert. Am Gipfel befindet sich ein riesenhoher, stillgelegter Fernsehturm, nicht nur das, sondern auch ein großes dazu gehörendes Gebäude, das man direkt (15 m entfernt) hinter dem Gipfelwegweiser nicht sehen kann.
Ehrlich gesagt, viel hat man dabei nicht verpasst, aber um den schönen Rundblick hat es mir doch leidgetan. Der Übernachtungsraum am Sendeturm war übrigens geschlossen und steht wohl nur im Winter zur Verfügung.
Am Gipfel hörte ich dann ein deutsches (oder besser sächsisches) Geräusch, zwei Jungs aus Freyburg in Sachsen, die mit einem einheimischen Bergführer/Pensions-Juniorchef von Telgart auf den Gipfel gestiegen waren. Mit diesen dreien machte ich mich auf den Weg, besser die Straße bergab. An der ersten Straßenkurve geht man geradeaus an den Orientierungsstangen entlang
wieder zur Straße, dort klettert man über das Geländer und strebt über Trittspuren einem Gebäude (E-Versorgung) am Waldrand zu (nicht der grünen Markierung auf die Kralova Skala folgen!).
Von diesem Gebäude geht man nun steil und schnurstracks abwärts, immer in einer Schneise an einer daniederliegenden Hochspannungsleitung (ist abgeschaltet)
und einem Bach entlang. Bei Frost, so sagte der Eingeborene, ist dieser Weg wegen Vereisung nicht passierbar (dann die Straße benutzen, die ebenfalls nach Telgart führt), bei nassem Wetter rutscht man nur häufig auf dem Hosenboden daher.
Die Schneise macht einen Knick und bald darauf kreuzt ein Forstweg. Hier, am Horne Pasienky (1236 m) geht man kurz links aus der Schneise, biegt aber direkt auf einen bequemen Waldpfad nach rechts ein. Der Pfad fällt durch den Wald ab und betritt bei 1050 m eine Wiese über den Häusern von Telgart. Der markierte Weg verschwindet direkt wieder links im Wald, wir sind über Trittspuren auf der Wiese weiter abwärts gegangen und haben nach 1 Kilometer erst einen Schotterweg und bald darauf eine Ortsstraße erreicht. Diese Straße führt in das Zentrum mit Bar, Schnellimbiss und am besten, mehreren Potraviny. Die Niedere Tatra ist überschritten!
Ich hatte gehofft, in der Penzion u Hanky der Sachsen einen Schlafplatz zu finden, allerdings war sie, wie alle anderen Pensionen im Ort auch, ausgebucht. Ich wollte schon schweren Herzens weiter bis zu einer Chata Rita gehen, habe dann aber beim Einkaufen im Potraviny der Besitzerin mein Leid geklagt. Sie hat alle Hebel (ihres Handys) in Bewegung gesetzt und mir doch noch einen Schlafplatz in einer „Penzion privat“ (48.852048°, 20.184547°) verschafft!
23 Telgart - Dedinky
20,1 km, 738 hm
Am nächsten Morgen war die Pensionswirtin wohl noch nicht wach, ich habe meine Sachen gepackt, 20 Euronen auf den Nachttisch gelegt und bin meines Weges gezogen. Zunächst zurück zum Zentrum, dann an der Penzion u Hanky vorbei Richtung Bahnhof. Dazu kann man links auf dem Weg neben der Straße an den Häusern vorbei gehen. Der Bahnhof macht nicht gerade viel her, es ist nur ein Haltepunkt für das alte, renovierte Skihotel rechts von der Straße. Die Strecke nach Dedinky gehört aber für Eisenbahnenthusiasten zu den berühmtesten Bahnstrecken Europas. Direkt am Bahnhof
befindet sich die Einfahrt zum Kreiskehrtunnel, der etliche Meter höher aus dem Berg tritt und nahe des Bahnhofs über einen Viadukt die Einfahrt kreuzt.
Man stapft über die Gleise und geht wieder hinunter zur Straße, der man nun leider über 2,5 km folgen muss. Immerhin passiert man den sehenswerten Viadukt
der Bahn und auch die Quelle des Flusses Hron,
der zu den schönsten und mit knapp 300 km auch längsten Flüssen der Slowakei gehört und beim ungarischen Esztergom in die Donau mündet. Am höchsten Punkt der Straße ist der Besnik-Sattel erreicht. Links sieht man die Einfahrt der Bahn in den gut 300 m langen Jarabsky-Tunnel, an dessen Ende sich Vernar, die höchstgelegene Bahnstation der Slowakei befindet.
Der E8 führt vom Bresnik-Sattel (994 m)
aber nach rechts, auf einem Schotterweg zum Wald und dort links aufwärts: Das Slowakische Paradies (slovensky raj) ist erreicht. Der E8 folgt etwa der südlichen Grenze des Nationalparks. Der breite Forstweg führt 3,3 km auf eine Höhe von 1170 m, dann, an einer Waldwegekreuzung, geht es scharf links und nach ein paar Metern aus dem Wald hinaus.
Einen knappen Kilometer auf dem Forstweg, dann erreicht man die Wegekreuzung Stara Cuntava (1126 m) mit mehreren Hütte und Unterständen und, wenn man sich nach rechts wendet, sieht man an einer Wiese die unbewirtschaftete, aber schöne Chata Rita,
die sich allerdings nur Gästen mit Voranmeldung Unterschlupf bietet. Die große Wiese bietet sich aber auf jeden Fall als romantischer Waldzeltplatz (mit Quelle!) an.
Von der großen Waldwiese führt der breite Forstweg noch 800 m weiter durch den Wald. Dann gelangt man auf eine Wiese und zu einer Wegeteilung. Links geht es auf die höchste Erhebung des Slowakischen Paradieses, den Ondrejisko (1272 m), rechts in einem Bogen der E8. Doch direkt hinter der Kurve zweigt ein Pfad nach links ab, der durch die Flanke des Ondrejisko führt. Rechts, ein paar Meter vom Pfad entfernt, befinden sich eine Quelle und eine weitere, allerdings recht baufällige Unterkunftsmöglichkeit.
Der Pfad teilt sich: Nach links führt ein Weg erst hinab, dann doch auf den Ondrejisko, wir bleiben rechts am Waldrand und folgen den Markierungen über Erhebungen
und durch Senken, durch Wald und über Wiesen, am Wegweiser Nizna Zahrada vorbei auf den Honzovske (1172 m), mittlerweile wieder als Fahr/Forstweg im Bogen herunter zur Wegekreuzung Pod Hanesov (913 m)
mit Tischen und Bänke und einem Quelltopf.
Der breite Schotterweg führt noch einmal durch den Wald und auf eine Wiese (Voniarky? 941 m).
Doch anstatt nun geradeaus zur Straße zu streben, zweigt der E8 nochmals nach rechts ab, legt noch ein paar Höhenmeter im Wald zurück. An einem Haus hält man sich links, der Schotterweg führt zu einem Querweg. Hier kann man geradeaus den Trittspuren und den roten Markierungen über die Wiese oder dem blau markierten Querweg links zur Straße folgen. Von beiden Stellen an der Straße gibt es einen Weg hinunter nach Dobsinska Masa. Der bei der E8-Kreuzung ist recht ramponiert und ausgewaschen, bei Regen sollte man besser den anderen Weg hinunter zum See
nehmen. Im zweiten Fall kommt man auf die Dorfstraße und am Chata Katka vorbei, wo es am aussichtsreichsten ist, eine (unangemeldete) Unterkunft zu finden (außer im teuren Hotel Raj). Beide Wege enden auf dem zentralen Platz am See.
Zu sehen ist die Bahntrasse, die quer durch den See führt und auf der anderen Seite des Palemanska Masa der Ort Dedinky.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Dedinky zu erreichen, nach rechts über die Straße oder nach links, sehr romantisch an ein paar Häusern am See vorbei und über einen Pfad und schließlich neben/auf den Bahngleisen. Leider verhindert der Zufluss des Sees, der Hnilec, dass man direkt den Ort erreichen kann. Dazu ist es nötig, der Bahn bis über die erste Brücke über den Zufluss
zu folgen und dann rechts neben der Brücke sehr steil Trittspuren folgend rasch an Höhe zu gewinnen (bei Nässe sehr rutschig!) und dann über den Felsen am Ufer nach rechts zu schwenken. Es ist zwar in der Karte ein Weg eingezeichnet, aber ich habe ihn nicht gefunden. Irgendwann ist man aber so weit weglos Richtung Dedinky vorgedrungen, dass man den Abstieg über eine Wiese wagen kann und den Uferweg erreicht.
Um zum Campingplatz zu kommen, geht man vom Hauptplatz des Ortes einfach die Straße entlang. Ich hatte ja kein Zelt und musste mir eine andere Unterkunft suchen. Sollte kein Problem sein bei einer Unzahl von Pensionen, aber der ganze Ort war bis oben hin ausgebucht! Es hatte zu regnen begonnen (heftig) und ich habe alle Pensionen abgeklappert, aber vergeblich. Dann kamen alle „Penzion privat“ an die Reihe und endlich, bei der Penzion Szabo (48.868579°, 20.382694°), habe ich (gegen einen Aufschlag, 10 Euro statt 7 Euro) ein Zimmer bekommen. Im nahen Restaurant in der Penzion Pastierna habe ich dann ausgiebig die mir von den Freyburger Sachsen empfohlenen Bryndzové halušky in mich hineingestopft sowie nasse Schafe auf der Wiese und den Weg hinauf zur Felswand Gacovska Skala beobachtet.
24 Dedinky - Chata Volovets
25,8 km, 1238 hm
Leider führte der Weg hinter der Pension nicht ansatzweise in die Richtung, um wieder des E8 zu erreichen und ich musste die Straße am Seeufer entlang zur 1,5 km entfernten Staumauer benutzen, um einen Weg hinauf zur roten Markierung zu erreichen. Mittlerweile hatte es zu allem Überfluss zu regnen begonnen, und es sollte den ganzen Tag nicht aufhören (sieht man von den hoch gelegenen Passagen ab, an denen sich der Regen in Schneematsch verwandelte!) Ich habe mein Fototeil direkt tief im Rucksack verpackt und an diesem Tag überhaupt keine Fotos gemacht. Alle Fotos der Etappe in der Karte stammen also aus dem Netz, also wundert euch nicht, wenn dort mal die Sonne lacht. Tat sie nicht!
An der Staumauer (gegenüber der Bahnhof) muss man den abfließenden Hnilec über- sowie die Bahnstrecke unterqueren. Direkt hinter dem Tunnel zweigt eine gelbe Markierung,
die 90 Höhenmeter aufwärts zur Straße am Dobinsky Kopec (851 m) führt, die ich am Vortag etwa 1 km entfernt verlassen hatte. Man erreicht die Straße, geht aber sofort wieder auf einem Schotterweg links weiter. Der Weg schwenkt nach links, man blickt unter den Wolken noch einmal nach Dedinky und den See zurück.
Dann muss man aufpassen, dass man von den vielen Wegen den richtigen erwischt, der allerdings eindeutig markiert ist.
Der Wiesenweg verläuft zunächst ein wenig ansteigend über den Sedlo Kruhova (966 m) und den Sedlo Dobsinky Vrch (898 m), steigt dann aber stärker und im/am Wald auf den Ostra (1014 m). Im Abstieg vom Ostra trifft der E8 auf einen breiten Forstweg, dem er nach links folgt. Der breite Forstweg gewinnt in großen Kurven und Kehren (7 Wegkilometer später hat man gerade mal eine Entfernung von 2 km zurückgelegt) an Höhe. Bei schönem Wetter hätte man sicher tolle Weitblicke!
An der Kreuzung am Wegweiser Pod Stromisom (1030 m) – der Stromis ist ein Bach und der Berg zur Rechten, der Smrecinka der zur Linken - geht man links (geradeaus liegt eine verschlossene Hütte mit Quelle). Sollte man geradeaus eine rote Markierung entdecken, muss man sie missachten, dieser Weg rechts um den Stromis, an der Stromis-Hütte
vorbei, ist nicht passierbar! Der „richtige“ Weg strebt bergan und beschreibt eine Linkskurve zum Wegweiser Pod Smrecinkou (1130 m). Kurz dahinter zweigt der E8 nach links ab.
Auf dem Pfad nun eine mittlere Katastrophe: Bisher lagen zwar oft vereinzelte Bäume über dem Weg, aber jetzt waren es so viele, dass man die betroffene Stelle unmöglich überklettern konnte. Die einzige Lösung war, nach links auszuweichen und auf den Waldrand des Smrecinka zuzugehen, nein, über umgestürzte Baumstämme zuzuklettern. Das Ganze war ziemlich gefährlich, denn die Stämme lagen in einer Höhe von 1-2 m über dem Waldboden und ich musste von Stamm zu Stamm hüpfen. Nicht daran zu denken, was passiert wäre, wenn ich von den nassen Stämmen gestürzt und mich verletzt hätte. Ich hatte den ganzen Tag noch nicht einen anderen Wanderer gesehen, der Hilfe hätte holen können. Die Aktion, den schätzungsweise 300 m langen Abschnitt zu passieren, hat mich etwa 90 Minuten gekostet. Es bleibt zu hoffen, dass diese Stelle bald von Waldarbeitern erreicht und geräumt wird. Der Pfad jedenfalls ist kurz nach dieser Stelle zu Ende und mündet in einem völlig aufgewühlten Forstweg, der steil zu einigen Gebäuden am Straßenpass Sulova (910 m)abfällt.
Auf der Passstraße geht es nun ein wenig nach rechts, dann zweigt der rot markierte Weg auf der anderen Straßenseite in den Wald ab. Er berührt noch einmal eine Kehre der Straße, dann führt er kräftig steigend auf den 1070 m hohen Peklisko. Der Regen verwandelte sich in Schnee und der Wind blies auf der freien Fläche Wolkenfetzen über die Landschaft und dies so kräftig, dass ich schon Angst hatte, im Wald auf dem Pelisko könnte mir der eine oder andere Ast auf den Kopf fallen. Dort geht der Pfad keineswegs wieder bergab, sondern steigt weiter leicht an. In einem dieser Wolkenfetzen habe ich die Markierung übersehen und bin auf einem zunächst schönen, aber immer schlechter werdenden Forstweg auf den 1269 m hohen Hola gestiegen. Dort führte der E8 zwar einmal lang, aber durch den Windbruch ist es nicht mehr möglich, auf der anderen Seite herunterzugehen. Ich musste umkehren, den Abzweig suchen und finden und unter dem Berg entlanggehen, bis der Wegweiser Pod Hola (1214 m) erreicht war.
300 m hinter dem Wegweiser gibt es wieder eine Abschweifung (auf den Certova Hola), doch jetzt war ich gewarnt. Der E8 geht wieder rechts an der Erhebung vorbei und bleibt dann für 2 km nur leicht an- und absteigend und relativ kurvenlos im Wald. Bisweilen verlaufen mehrere Wege parallel, aber alle führen zum Zwischenziel, dem Volovec-Sattel (1155 m).
300 m hinter dem Sattel (nicht den gelben Weg AM Sattel nehmen!) zweigt in einer Lichtung der gelb markierte Pfad zur Chata Volovec im einladend kurz geschorenen Gras nach rechts ab. Der Pfad verläuft erst durch den Wald unterhalb des E8, tritt dann mehr und mehr auf Lichtungen mit einem schönen Ausblick auf die Stadt Roznava im Tal und gelangt schließlich auf einen Forst/Fahrweg, der nach wenigen Metern an der Chata Volovec endet.
Obwohl es eine Viertelstunde zuvor aufgehört hatte, zu regnen, kam ich erschöpft von der langen Wanderung (mit dem Anstieg von Dedinky und den „Umwegen“ waren es fast 40 km und 2000 hm!), frierend und triefend vor Nässe an der Hütte an und konnte erfreut feststellen, dass die Hütte von Medved-Rudi
bewirtschaftet war und heiße und kalte Getränke und Speisen angeboten wurden. Ich breitete meine nassen Klamotten im Bettenlager aus, zwei andere Gäste stochten den Ofen und bald saß ich in eine Decke verpackt im kleinen, gemütlichen Gastraum. Rudi spendierte noch den einen oder anderen selbstgebrannten Schnaps (uih uih...) und ich kroch dann recht früh, aber zufrieden in die Federn meines Schlafsacks.
Ich hatte schon unterwegs beschlossen, die Tour an der Hütte abzubrechen und ins Tal abzusteigen, weil ich für die nächsten zwei Tage keine überdachte Unterkunft ermitteln konnte und ich ohnehin das Ziel Košice nicht mehr in der mir zur Verfügung stehenden Zeit erreichen würde, da mir zwei Tage "fehlten". Da man mir unbedingt geraten hatte, Košice anzuschauen, ging ich am nächsten Morgen den grünen Weg im Wald hinab
in das langestreckte Bergarbeiterdorf Cucma und erreichte Roznava. Vom Busbahnhof (es gibt KEINE Zugverbindung, die Bahnstrecke ist stillgelegt!) nahm ich für 3 Euro (plus 80 Cent für den Rucksack) den Bus und erreichte Freitagnachmittag Košice. Bis zur Abfahrt meines Zuges am Sonntag um 23:59 Uhr konnte ich die schöne Stadt erkunden. Es hat sich gelohnt!
Intermezzo
Die Chata Volovec habe ich im Regen verlassen, und ein Jahr später, als ich meinen Weg fortsetzen wollte, empfing sie mich auf die gleiche Art. Ich bin nach 26 Stunden Zug/Busfahrt gegen 23 Uhr in Roznava Nadabula aus dem Bus von Poprad gefallen und habe es mir in meinem neuen Biwaksack auf der Wiese unter dem Kalvaria gemütlich gemacht. Noch im Dunklen begann es zu regnen, was mir zunächst nicht viel machte, aber als der Morgen graute, musste ich im strömenden Regen Sack und Pack zusammenraffen und mich über den Hügel nach Cucma aufmachen. Von Cucma erfolgte der Aufstieg über 750 Höhenmeter zur Hütte, alles war nass, kein Unterstand in Sicht, also alles ohne Pause am Stück! Aber das war es dann auch, für die nächsten drei Wochen sollte es verdientermaßen bis auf wenige Tropfen trocken, sonnig und sehr heiß bleiben!
25 Chata Volovets - Štóske sedlo
29,2 km, 929 hm
Hinter der Chata Volovec
führt ein steiler, grün markierter Pfad
durch den Wald auf den 1293 m hohen Skalisko und damit wieder zurück zum E8. Die knapp 150 Höhenmeter sind in einer halben Stunde locker bewältigt, dann kann man sich auf einen tollen Rundblick
von der baumlosen Hochfläche freuen. Dann geht es nach Osten, immer auf schönen Wald- und Graspfaden
durch lockeren, leider auch stark geschädigten Nadelwald.
Der Weg bewegt sich immer auf einer Höhe um 1150-1200 m, erst nach gut zwei Stunden trifft man auf einen Forstweg,
der hinunter zum Uhornianske-Sattel
auf 1000 m Höhe führt.
Der Autoparkplatz wird überquert. Dahinter kann man nach Lust und Laune entweder über den 1064 m hohen Stary Vrch gehen (rechts neben dem Wald und dem Bauwagen hoch) oder gerade den Forstweg weiter. Beide Wege treffen sich wieder nach etwa 1 km und steigen nun langsam erst zum Kleinen, dann
zum Großen Pipitka an. Der Weg ist dort allerdings durch einen großen Windbruch versperrt. Ich bin auf Trittspuren zu einer gut sichtbaren Jagdhütte
hinabgestiegen und habe direkt dahinter rechts steil über von Forstmaschinen in den Hang gefrästen „Straßen“ und über freie Stellen zwischen den gefallenen Bäumen versucht, den markierten E8 zu erreichen. Diese Zeilen beweisen, dass mir das ganz gut gelungen ist! Bald hatte ich an der Zelena Skala die Markierung
und die richtige Richtung wiedererlangt.
Nun leitet der Pfad durch lichte Wälder und über Waldwiesen, durch das Bärental (Medvedia Dolina) zu den Erhebungen Orlia Stdna (Adlerquelle, 1100 hm) und Osadnik (1186 hm). Im Anstieg über die baumfreie Fläche sollte man ruhig einmal einen Rückblick über die Schulter riskieren, mächtig steht da der Kralova Hola mit seinem großen Fernsehturm auf der Spitze. Der weitere Weg ist wieder durch Windbruch versperrt. Nun heißt es aufgepasst! Der schon abseits des ausgetretenen Weges liegende Wegweiser weist in eine Richtung, in der ich keinerlei Weg ausmachen konnte (der steil den nordöstlichen Hang des Osadnik zu einem Forstweg führen sollte). Ich habe dann versucht, dem GPS-Track genau zu folgen und fand auch einige Markierungen, allerdings musste ich durch Dickicht und mir über Stock und Stein (und Reste von Bäumen)
hinweg meinen Weg bahnen und war nachher ziemlich aufgekratzt! Nach einiger Zeit besserte sich der Weg und nach 2 km hatte ich auch den besagten Forstweg erreicht.
Von dieser Stelle an geht es auf dem Forstweg immer bergab, an mehreren Quellen
vorbei, eine echte Kilometerfresserei, die nach 5 km nach dem Wegezusammenschluss Stoske Sedlo (800 hm) an der Straße von Smolnik nach Medzev endet.
Da ich dem Wetter noch nicht so recht traute, hatte ich mir vorgenommen, die erste überdachte Gelegenheit für mein Nachtlager zu nutzen, und die war genau an dieser Stelle erreicht: die Kirche Svata Maria
mit einem offenem Vorbau und einer schönen Wiese zum Relaxen! Selbst die Pilgerin, die mich am nächsten Morgen weckte (und ob meines Anblicks fast einen Herzinfarkt erlitt), konnte darin keinen Frevel entdecken. Amen!
26 Štóske sedlo - Chata Erika
23,1 km, 1138 hm
Da ich keine Lust hatte, am frühen Morgen durch den noch verwaisten Kurort zu laufen (und mit langen Zähnen vor dem noch geschlossenen Cafe zu stehen), habe ich die Markierung missachtet und bin 2,5 km der noch ruhigen Straße gefolgt. Zwischendurch findet sich auch eine ausgewiesene Quelle, so dass ich meine Wasservorräte ergänzen konnte (auf dem „richtigen“ Weg wie auch im weiteren Verlauf der Etappe befinden sich zahlreiche Quellen). Die Stelle, an der der E8 von rechts auf die Straße kommt und nach links wieder in den Wald verschwindet, erkennt man (wenn man aufpasst) an einer Lücke in der Leitplanke auf der rechten Straßenseite mit daran aufgemalten Markierungen.
Der Weg nach links ist markiert, es geht über den zugewachsenen Graben am Straßenrand in das Gebüsch
und direkt in den Wald. Ein Waldweg, kurz darauf ein Pfad führt über eine Reihe von Gräben (Markierung beachten!) bis zum Wegweiser Priporcie an einer eingezäunten Waldwiese. Man wählt den Querweg nach rechts,
der nochmals für einige Meter steil in den Wald führt. Der Weg wird dann flacher und erreicht schließlich eine Höhe von etwa 980 m, wo mit einem gelben Schild der Abzweig auf den 1061 m hohen Lastovici Vrch ausgewiesen ist. Der E8 geht aber rechts weiter und passiert als schöner Pfad über Waldwiesen
und durch junge Nadelbäume erst im Zickzack abwärts, dann auf nun nahezu ebenem Gelände den „Gipfel“. Er führt am Jedlovec (954 hm) vorbei zur Wanderwegekreuzung auf dem Jedlovec-Sattel (840 m), eine knappe Stunde vom etwa Lastovici-Abzweig entfernt.
Kurz danach biegt der E8 nach rechts ab.
Die nächsten 1,5 Stunden verbringt man auf einem steilen Pfad, der erst durch den Wald (Markierungen im Auge behalten!) und dann im baumlosen Gelände (mit Rückblick auf Stos Kupele)
auf die 1147 m hohe Zbojnicka Skala
ansteigt. Der Weiterweg ist etwas undurchsichtig markiert, er führt schräg erst über den Kamm, dann links diagonal durch einen toten Wald,
bis eine Fahrspur erreicht ist (hier wieder deutlich). Man passiert nach dem toten in einem jungen Wald eine Senke, dann führt der Waldpfad steiler auf den Kloptan (1153 m). Ein Aussichtsturm
mit Tisch und Bänken lädt zur Rast und zu ausgiebigen Rundblicken ein.
Der Pfad durch Wald und an einem Waldstreifen entlang verliert nun 200 Höhenmeter bis hin zur Wegekreuzung Tri Studne,
die mit Unterständen, Bänken und Tischen und einer Wiese eine schöne und romantische Übernachtungsmöglichkeit bietet. Auch an Trinkwasser ist gedacht, ein paar Minuten weiter des Weges findet sich nämlich eine Quelle.
Man ist so von den sanften An- und Abstiegen der letzten Stunden in den Bann gezogen, dass man fast erschrickt, dass man den steilen Anstieg auf dem rauen Forstweg rechts von der Quelle angehen muss. Man muss!
Es geht wieder hoch auf über 1100 hm, dann ist die Mehrfach-Wegekreuzung Biely Kamen (weißer Stein)
mit zwei Wegweisern erreicht. Man muss hoch zum oberen Wegweiser. Das Ziel, die Chata Erika, ist dort mit einer Gehzeit von einer halben Stunde ausgeschildert.
Auf einem ebenen Forst- und Wiesenweg
geht es an der Wegekreuzung Spalenica und der Kriegsgedenkstätte SNP (was Apathi zu bedeuten hat, habe ich nicht ergründen können) auf einer Waldstraße zur Chata Erika auf 1140 m Höhe.
Die Chata unterschied sich doch sehr von meinen Vorstellungen, es handelt sich um ein Skihotel, das zudem noch wegen Renovierung geschlossen war. Ich richtete mich auf eine Nacht im Biwaksack ein – es sollte jedoch anders kommen! Vom Weiterweg kam eine Gruppe von Roma-Frauen vom Blaubeerensammeln zurück, es entwickelte sich ein Gespräch, wobei ein junges Mädchen (12 Jahre) von Englisch und Slowakisch nach Rom vv übersetzen konnte. Irgendwie tauchte aus der Chata auch noch die bauschuttbestäubte Besitzerin auf, und bald hatte die junge Zigeunerin für mich einen Schlafplatz im Haus vermittelt. Dusche war zwar nicht, aber eine Toilette schon. Und drei Dosen tschechisches Kozel-Bier (Ziegenbier) konnte ich auch noch erwerben. Gute Nacht...
27 Chata Erika - Košice-Čermeľ
24,0 km, 351 hm
Die Markierung zeigt am Skihotel vorbei Richtung Skipiste und der meteorologischen Station/dem Radioteleskop auf dem Kojsovka Hola. Doch kaum ist die freie Fläche erreicht, geht es auch schon nach rechts am Waldrand entlang (man kann auch den Fahrweg nehmen). Von nun an geht’s bergab! Erst über die Skipiste, vorbei an einer Wasser- und einer Bierquelle hinunter nach Golgota (1040 m) mit der Bergstation eines Lifts
ins Tal.
Die rote Markierung weist in den Wald, der Pfad führt knappe 2 km später auf eine Wiese und trifft dort auf einen Forstweg. Der Forstweg
verläuft nahezu eben durch den Wald, am Wegweiser Zlatoidske Luky vorbei zum bis zum Idcianake-Sattel. Dort verlässt man den Forstweg nach links und muss über die Wegekreuzung Odbocka Kvyhliadke (wie das wohl ausgesprochen wird?) den baumlosen Hügel hinauf. Man genießt noch einmal den schönen Weitblick
und tritt dann in den Wald ein. Der kurze Höhenflug ist bald an einem Unterstand mit Feuerstelle (Quelle kurz dahinter auf der anderen Seite des Weges) beendet. Kurze Zeit später ist die Chata Lajoska auf 908 m erreicht.
Leider war die Hütte so früh am Morgen noch nicht offen, so dass ich mir ein Kaltgetränk verkneifen und den breiten Wanderweg durch den Wald weitergehen musste. Nach 4 km mit Abwärtstrend war eine weitere Skipiste erreicht.
Der E8 führt aber nicht die Skipiste hinunter, sondern rechts daneben an einer Mountainbike-Strecke kurz, aber sehr steil durch den Wald. Beim Waldaustritt nach einer Viertelstunde liegt der Skiort Jahodna zu Füßen.
Die Wiese wird überquert, und wenn man nicht in der Chata Jahodnej (Bushaltestelle!) einkehren möchte (ich mochte!), geht man den Schotterweg rechts an der Häuseransammlung vorbei.
So oder so, es geht zunächst einige hundert Meter auf der Straße nach Košice, dann zweigt der Wanderweg nach rechts ab. Der Weg fällt leicht, aber stetig. Nach einer kaum zu bemerkenden Erhebung allerdings weist kurz hinter dem Sedlo pod Kamennym Hrbom (Sattel am Buckelstein) die Markierung nach links.
Der Weg tritt nach 1 km unter einer Hochspannungsleitung
ins Freie, überquert den baumlosen Streifen und führt in ein paar Minuten im Wald zu einem Platz mit zahlreichen Unterständen und Feuerstellen (und, weil Wochenende, genauso zahlreichen grillenden Familien)
in die Zivilisation (Bushaltestelle Horny Bankov, 400 m).
Die Straße wird überquert, dann geht es einen Plattenweg nach links, an Häusern vorbei zum Restaurant Dolny Bankov. Der Weg führt nun direkt links am Restaurant vorbei
und verläuft dann als Pfad im Wald
immer links neben und über der Straße (Achtung, bei Nässe kann man an den abgebrochenen Stellen leicht abstürzen!), bis es schließlich hinab zu einem Brückchen
und zur Straße mit zahlreichen Restaurants/Bars und einer teuren Pension hinuntergeht. Der Stadtrand von Košice (Stadtteil Cermel) ist erreicht!
Exkurs: Košice
Košice, die zweitgrößte Stadt der Slowakei, ist wie viele osteuropäische Großstätte: außen pfui, innen hui. Das Zentrum besteht aus einer gut 1 km langen Prachtstraße namens Hlavna, auf der sich unzählige Touristen in vielen Bars, Restaurants und Geschäften tummeln. Man geht auf und ab, sitzt beim Bier und lauscht der Wassermusik am Dom. Wenn man davon genug hat, sollte man einen intensiv Bummel durch die Seitengässchen, Höfe und Hinterhöfe der Hlavna unternehmen und die ungeheure Zahl der kleinen und interessanten Geschäftchen und Bars erleben.
Wer ein gutes Bier zu schätzen weiß, besucht (auf der Westseite der Hlavna) das
Brauhaus Golem (Dominikánske námestie 592/15) an der Dominikanerkirche (vormittags Markt) oder/und in der Nähe die Szenekneipe
POKHOI (Hlavna 20) mit exzellentem regionalem und Craft-Bier, die etwas versteckt in einer Passage liegt.
Bevor man mit den Leuten aus dem Pokhoi zum abendlichen Live-Konzert in der
Tabacka Kulturfabrik (Gorkeho 2, im Norden der Hlavna am Tesco-Markt vorbei bis zur Garbiarska, dann rechts) aufbricht, sollte man auf der anderen Seite der Hlavna in die Univerzitna einbiegen, um sich im
Camelot (Kováčska 226/19) mit den besten Bryndzové halušky der Stadt, dem Nationalgericht der Slowakei, den Magen auspolstern. Wer gerne arabisch und dies auch noch hervorragend zu speisen wünscht, findet im Restaurant
Kleopatra in unmittelbarer Nähe zum Pokhoi sein Auskommen.
Zum Kater- oder auch (un-) gewöhnlichen Frühstück findet man sich am nächsten Morgen im liebreizenden Alte-Oma-Cafe
Ranajkaren Rozpravka in der Handwerkergasse Hrnciarska 17 (in unmittelbarer Nähe des Camelot) ein.
Unterkünfte in der Innenstadt sind reichlich vorhanden, aber recht teuer. Als preisgünstige und spannende Alternative bietet sich das Hotel im Lokomotive-Stadion an. Es liegt an der Hauptstraße, die der E8 quert, etwa 1,5 km von dieser Stelle entfernt auf dem Weg Richtung Innenstadt. Am Hotel befindet sich die Endhaltestelle der X7-Tram, die durch das Zentrum (Haltestelle Alzbetina) zum Hauptbahnhof fährt.
28 Košice-Čermeľ - Chata na Hresnej
5,2 km, 364 hm
Ab Košice ändert der E8 seine Hauptrichtung von Osten nach Norden. Der kurze Weg aus der Stadt zur Chata na Hresnej diente nur als „Aufgalopp“ für Christina, die in Košice dazustieß und der ich nicht direkt ein Tagespensum von 30 km und 1000 hm abfordern wollte. Von der Straße in Cermel (neben dem Schild Hotel Bankov)
geht es eine Fahrstraße recht steil erst durch Wald,
dann an einigen Häusern vorbei über „freies Feld“ mit Rückblicken auf die Großstadt Košice (und viele Plattenbausiedlungen)
in das Dorf Kavecany. Hier direkt nach links und weiter nach oben. Wenn der Weg in den Wald eintritt, ist auch die Chata na Hrenej
bald erreicht. Hier kann man nach Anmeldung übernachten, aber auch auf der Wiese zelten (Hüttentoilette ist offen). Wir wurden, da es Wochenendeende war, mit selbstgemachten Veggiespießen überhäuft. Da schmeckte das Bier nochmal so gut!
29 Chata Hresna - Prokopov mlyn
24,2 km, 669 hm
Vom Chata na Hresnej (598 m) führt ein Forstweg nach Norden, immer an einer Betonmauer
entlang, deren Sinn und Zweck nicht zu ergründen war. An einer kurzen Abweichung von der Mauer hat man einen Ausblick auf die Gipfel der Hohen Tatra, solange die jungen Nadelbäumchen noch nicht die Sicht versperren. In einem kurzen, aber rasanten Aufstieg wird eine Geländestufe erklommen, wo der Betonzaun endet und der Waldweg nach links schwenkt. Im Nu ist auf einem ansteigenden Pfad
der Sattel des Kralova Studna (hatten wir schon einmal!) erreicht (710 m), und nach weiteren 3 km – nach einer leichten, aber durch Hindernisse versperrten Gegensteigung – eine Vielwegekreuzung am Repy-Sattel,
mit 810 m der höchste Punkt dieser Etappe.
Nun geht es durch dichten Wald weiter und zunächst gemächlich abwärts. Am Wegweiser Prielohy zweigt die blaue Markierung nach links ab. Wenn man möchte, kann man ihr für 200 m folgen und dann nach rechts auf den Prielohy mit schönen (Zelt-) Wiesen und Ausblicken gehen. Von dort führt auch ein anderer Pfad zum roten Weg weiter/zurück. Hinter diesem Gipfel geht es immer auf guten Pfaden etwas steiler bergab, vorbei an einer Schutzhütte zu der Felsformation Janosikova Basta, die einen phantastischen Aus- und Tiefblick aus 520 m Höhe auf das Tal des Flusses Honrad (und damit auf den restlichen Weg dieser Etappe) bietet.
Hinter der Bastei führt der Pfad nun einen Kilometer weiter abwärts und trifft dann auf einen recht ausgewaschenen Weg,
der hinunter zu einer Gruppe von Häusern führt, an der sich auch die Quelle 477 befindet. Von dort folgt man dem Sträßchen, sollte aber darauf achten, dass man spätestens an der nächsten Quelle auf den unteren Weg am Bach geht. Oben ist auch möglich, man muss dann aber im Ort eine „Ecke“ nach rechts laufen. Es geht unterhalb der katholischen Kirche mit ihrem roten Spitzdach entlang und kommt entlang des Wassergrabens so zur Straße. An dieser Stelle gibt es eine allerdings für uns noch geschlossene Bar.
Der folgende Weg ist ein wenig undurchsichtig markiert. So funktioniert es: Man folgt der Straße nach links und geht über eine Eisenbahnbrücke. An der T-Kreuzung folgt man der Straße nach links (außer, man möchte im Bahnhofsrestaurant essen), geht aus dem Ort heraus und überquert den Fluss Hornad. Hinter der Brücke biegt man links auf die Querstraße ab und kommt in den Ort Obisovca. Beim ersten Haus hüpft man über die Leitplanke und geht auf einem Schotterweg über eine kleine Brücke mit dem gelben Geländer über den Fluss (Bach) Svinka, der ein paar Meter entfernt in den Hornad mündet. Nochmals unter der Bahn hindurch
und man ist wieder auf eindeutig markiertem Kurs.
Der Fahrweg führt an einigen Häusern direkt am Fluss entlang, wird dann aber immer schlechter und zugewachsener. Von fahren kann hier keine Rede mehr sein, es geht in schulterhohem Gestrüpp durch ein Feuchtgebiet (wir waren durchweicht),
dann aufwärts, bis wir vor dem Feriencamp Kysak Brezie standen. Dort war, weil Essenszeit, mächtig Betrieb.
Wir machten dem Jugendlager einen Besuch und erbaten eine kalte Kofola. Und ein Süppchen erhielten wir obendrein!
Nach der Pause folgten wir der Straße um eine Flussbiegung,
dann ging es abwärts bis zu einem Partisanen-Gedenkstein und einem Wegweiser,
der uns die Richtung der Soponice-Schlucht wies. Der breite und langsam in der schönen und tiefen Schlucht
aufsteigende Forstweg wäre recht angenehm gewesen, der Regen hatte auch aufgehört, nur störte eine Unzahl von Bremsen (Dasen, Brämen) das Vergnügen. Am vorgesehenen Ziel am oberen Ausgang der Schlucht zweigt der E8 nach rechts auf einen Pfad ab (die Stelle kann leicht übersehen werden), doch statt der Markierung weiter über eine Wiese zu folgen, überschritten wir nach wenigen Metern ein Brückchen über den Bach Soponica in der aufgegebenen Häusergruppe Prokopov Mlyn. Durch ein Gatter hindurch kamen wir zu einem alten Haus (Camping verboten! :-) mit einer Quelle. Dort fanden wir einen schönen Platz für unser Zelt
und konnten die Stille und die grüne Umgebung genießen. Sogar die Bremsen hatten ein Einsehen und waren verschwunden (oder Christina hat sie alle totgeschlagen)!
30 Prokopov mlyn - Veľký Šariš
21,4 km, 471 hm
Der Hauptteil (etwa 12 km) dieser Etappe findet leider auf asphaltierten, mitunter auch stark befahrenen Landstraßen statt. Zunächst folgt man aber erst einmal an einem Bachbett
entlang dem markierten Pfad (wobei eine recht heikle, einsturzgefährdete Brücke zu überschreiten ist) in den Wald, doch schon nach 750 m tritt der Pfad aus dem Wald
und führt als Wiesenweg in die Ortschaft Lubovec. Genau an einem Potraviny mit Bar
wird die Straße erreicht.
Auf der Straße geht es kurz nach rechts, dann verschwindet der E8 zunächst nach links in einem Wirtschaftsweg
der aber direkt auf einem Asphaltsträßchen mündet. Dieses Sträßchen überwindet in einem Waldstück eine kleine Anhöhe und gibt dann, an einem markanten Baum mit einem Ohjessus den Ausblick
auf die nächste Ortschaft Radatice frei.
Die kleine Straße trifft auf die Dorfstraße, der man nun nach links für 2 km durch den Ort (es sind eigentlich zwei, der nächste heißt Janov) folgt. Nach den letzten Häusern von Janov auf der rechten Seite heißt es aufgepasst: Der Weiterweg wird zwar von einem Wegweiser markiert, ist aber dennoch unklar. Es geht weder über die Wiese direkt an den Häusern noch links neben dem Gebüschstreifen weiter, sondern nach ein paar Metern am Gebüschstreifen betritt man nach rechts einen Forstweg. Dieser Forstweg war, als wir ihn begingen, äußerst stark verschlammt
und bis mehr als einen Meter (über der Schlammoberfläche) von Forstfahrzeugen ausgefräst. Zudem versperrten etliche Bäume und Baumreste den Weg. Glücklicherweise konnte man die meiste Zeit auf dem Rand des Weges einigermaßen bequem gehen (und manchmal in Richtung des Bachbetts nach links ausweichen), doch ab und zu musste man sich doch sehr mühsam durch den Schlamm arbeiten. Nach etwa 2 km, wenn der höchste Punkt am Wegweiser Certov Kamen erreicht ist, hat die Mühsal ein Ende und der Weg führt bequem
leicht abwärts durch lichten Wald auf die Hauptstraße von nach Cemjata, einem Ortsteil von Presov.
Auf der anderen Seite der Straße erblickt man in einem Pavillon die Mineralquelle Cemjata
mit ziemlich wohlschmeckendem Wasser (das geht auch anders, wie wir später sehen werden). Die folgenden 1,5 km legt man wieder auf der Straße zurück, dann zweigt links eine Straße zu einer Müllkippe ab. Doch keine Angst, bevor man sie erreicht, trennt sich der E8 von der Straße an einem (zerfallenen) Haus zur Linken. Der Weg geht daran vorbei und führt durch ein Waldstück, in dem man auf mehrere Schießanlagen stößt. Über Fahrspuren
kommt man über eine Wiese zur weithin sichtbaren Brücke der Schnellstraße D1, unterquert sie, bleibt an den beiden möglichen Wegen auf dem linken, überquert die Nicht-so-schnell-Straße 18 und betritt an und über einem Wasserlauf den Ort Maly Saris.
250 m nach rechts, dann ist die Dorfstraße erreicht, auf der man nun nach links einbiegt und nach ein paar Minuten vor der Kirche der heiligen Katarina steht.
Hier rechts auf der Straße bleiben, zwischen Rathaus und Potraviny hindurch und aus dem Ort hinaus. Bis zu einem Bauhof ist der Autoverkehr „lebhaft“, doch nach diesen 1,5 km (von der Kirche) beruhigt sich der Verkehr. Man bleibt aber auf der Straße, die aus dem Ort hinaus über einen Bachlauf und zwischen Sonnenblumenfeldern
hinauf auf einen Hügel führt. Voraus ist der markante Berg Straz zu sehen. Vom Hügel hat man freie Sicht auf Velky Saris, die Schnellstraße auf der entfernten Ortsseite und die großen Saris-Brauerei,
die das meistverkaufte slowakische Bier produziert.
Die Straße betritt den Ort an einem Friedhof, führt hinab und beschreibt einen Rechtsschwenk, passiert die Kirche St. Jakuba und das Gemeindehaus zur Linken und überquert den Fluss Torysa. Hinter dem Fluss umrundet die Straße ein größeres Gebäude mit Bar und Potraviny. Wenig später, kurz vor dem Bahnübergang, zeigt die Markierung nach rechts und gleichzeitig ein Schild zu einer Pizzeria nach links.
Wir folgten der linken Markierung und fanden das Ziel zwischen ein paar Plattenbauten.
Mit vollen Mägen machten wir uns wieder auf den Weg, über den Bahnübergang hinweg und an der Brauerei vorbei auf die große Durchgangsstraße zu. Da sich in der Zwischenzeit ein Gewitter zusammengebraut hatte und es tatsächlich auch zu regnen anfing, verwarfen wir den Plan, zu unserem eigentlichen Ziel, einer Wiese im nächsten Ort Kanas zu gehen und suchten Unterschlupf im auf der Schnellstraße 68 nur 250 m weiter rechts liegenden Motorest Saris Park.
Teuer, aber eine andere Unterkunftsmöglichkeit gab es erstaunlicherweise in diesem doch recht großen Ort nicht (wir hatten rumgefragt!). Wer dort übernachten will, solle unbedingt ein Zimmer „nach hinten raus“ wählen, denn die Straße brüllt die ganze Nacht durch.
31 Veľký Šariš - Cergov
21,3 km, 1049 hm
Auch diese Etappe führt zu einem großen Teil über Straßen, die aber deutlich ruhiger sind als die am Tag zuvor. Zudem macht der wunderschöne abschließende Aufstieg auf den Cergov die vielen Asphaltkilometer vergessen.
Vom Motorest erst einmal zurück zur Straßenkreuzung, dann geht es die Brauereistraße (Pivovarska) aufwärts nach Kanas. Um es vorweg zu nehmen, der steile Zipfel des Straz
rückt näher und näher, der Aufstieg bleibt uns aber (glücklicherweise?) erspart. Am Ortseingang weist die Markierung zu der linken Straße, man kann aber, wenn man sich noch im Dorf-Potraviny versorgen will, die Hauptstraße weiter gehen. Hinter der Kirche treffen beide Wege wieder aufeinander, wenn die linke Variante als Pfad durch einen Graben
führt. Die Straße (bald nur noch geschottert) verläuft im Bogen am Fuße des Straz und tritt 1,5 km hinter der Kirche bei 305 hm in den Wald ein.
Der Waldweg steigt in einer dreiviertel Stunde auf den Straz-Sattel (449 m), der einen Blick auf die Wiesen unterhalb des Lysá Straz gewährt. Dieser Berg ist mit 680 m nur unwesentlich niedriger ist als der „hohe“ Straz und wird über seine Flanke passiert. Nach nur einer Viertelstunde und 60 hm Anstieg über Baumhindernisse
ist der nächste Sattel (er heißt: der Sattel unter dem Lysa-Straz-Sattel) erreicht. Im offenen Gelände geht es nun über die Wiesen
später über Feldwege hinab in den Ort Terna.
Der Ort wird an einem Industriegelände betreten. Neben einem Wasserlauf wird über den asphaltierten Weg das Dorfzentrum erreicht. An der Einmündung findet sich ein Potraviny und eine Bar. Die Markierung weist nach rechts zur Straße, die an der Kirche vorbeiführt. Die Straße führt in einem Rechtsbogen aus der Ortschaft hinaus. Kurz hinter einem verfallenen propyläenbestücktem Gebäude
geht links ein Sträßchen ab, dem wir nun für längere Zeit (3,5 km) folgen.
Nach einer knappen, schattenlosen Stunde und einem Anstieg um 150 hm ist der Ort Hradisko mit seiner markanten und weithin sichtbaren Kirche erreicht. Am Ortsausgang, wo der E8 die asphaltierte Straße verlässt, lädt eine Wasserpumpe
zur Erfrischung (und zum Füllen der Wasserflaschen) ein (575 hm). Über einen Feldweg steigt man weiter über Wiesen bis zum Waldrand an einem Hochsitz auf.
Bei knapp 700 hm betritt der E8 den Wald und steigt weiterhin
recht gemächlich an, bis bei 920 m das Skigebiet am Cergov-Sattel erreicht ist. Hier gibt es mehrere Hütten, Lifte und auch die große Chata Cergov,
die leider nur an Wochenenden geöffnet ist. Ein großer Unterstand mit Feuerstelle lädt dennoch zur Rast ein.
Hier zweigen viele Wege ab. Man behält einfach die Richtung bei, die man gekommen ist, und gelangt über einen Wiesenweg,
vorbei an mancherlei Hütten, auf den Gipfel des Cergov (1050 m).
150 m entfernt vom Gipfel liegt die Utulna Drina (mit Quelle) als Übernachtungsmöglichkeit, wir sind noch ein wenig weiter gewandert bis zur Trennung des grünen Weges (mit dem E3) vom roten an der Chohulka. Der rote Weg nach rechts geht erst mäßig, dann steil im Wald bergab und erreicht eine Lichtung, auf der rechts ein Hochsitz zu sehen ist. Hinter dem Hochsitz im Wald befindet sich die unbekannte (geschlossene) Chata Encian,
die durch das hohe Gras, Trittspuren folgend, zu erreichen ist. Wir haben dort unser Zelt direkt neben einem Unterstand
aufgeschlagen und an der nach einem Gewitterschauer spärlich tröpfelnden Quelle, die wenige Meter entfernt im Wald liegt (an der Hütte vorbei, den Forstweg 10 m abwärts und dann schräg rechts hoch), unsere Wasservorräte ergänzt. Die Nacht war stockduster und seeeehr ruhig....
32 Cergov - Bardejovské Kúpele
26,5 km, 659 hm
Wer am Tag zuvor noch nicht genug vom Wandern hatte, sollte den roten Weg noch knapp 6 km weiter bis zum Berg Zobrak gehen. Hier kann man im alten oder neuen Aussichtsturm übernachten!
Die Aussicht auf die folgende Etappe ist phantastisch!
Der Pfad auf den Zobrak führt in lockerem Wald und über Wiesen
sehr schön und wenig anstrengend erst auf den Gipfel des Bukov (1019 m) und dann in einer guten Stunde beinahe eben über Waldwiesen zur Soltysova Polana (905 m).
Kurze Zeit später blitzt dann auch das helle Holz des neuen Aussichtsturms
durch das Gehölz: Der Zobrak-Sattel ist erreicht!
Vom Zobrak-Sattel führt nun ein sehr rauer Fahrweg weiter, doch nach 400 m zweigt der rote Weg an der obersten Station eines Kreuzwegs nach rechts ab. Geradeaus würde man nach 300 m den wenig spektakulären Gipfel des Zobrak erreichen (915 m). Über den folgenden, 450 m tiefen Abstieg in den Ort Hervartov auf dem Fahrweg im Wald, vorbei an einigen neuen Schutzhütten gibt es wenig zu berichten. Vielleicht zwei Dinge: Man kann sich leicht verlaufen und auf einen anderen Forstweg kommen und, diese Christen müssen für den Kreuzweg eine ganz schöne Kondition aufweisen!
Beim Austritt aus dem Wald
sollte man nicht oben entlang gehen, sondern direkt rechts (hier wird gebaut) hinab zur unteren Straße. Dann kommt man an der sehenswerten Franz v. Assisi-Holzkirche
vorbei. Genau so interessant wie die Kirche dürfte auch die Kombination aus Museum, Potraviny und Bar sein, die einen halben Kilometer straßabwärts zu finden ist.
Nun beginnt ein etwa 4 km langer Straßenabschnitt: Von Hervartov geht es die Dorfstraße hinab und erreicht nach etwa 45 Minuten an einem Bach eine Querstraße, die man für 1 km nach links geht. Dann zweigt endlich ein steiler und gnadenlos sonniger Wiesenweg
nach rechts ab, der 200 hm hinauf in das Dorf Mihalov führt. Auf der Dorfstraße
geht es vorbei an einer neu erbauten Kirche mit interessant gestaltetem Glockenturm. Die Straße macht einen Rechtsschwenk (Wegweiser) und führt an einem Spielplatz aus dem Dorf hinaus in den Wald. Leider muss man zunächst zwei Kurven lang auf der Straße bleiben.
Am schön restauriertem Hotel Bellevue (frag nicht nach den Preisen...) kann man in der Straßenkurve von der Markierung abweichen und nach rechts unter ein paar Bäumen hindurchschlüpfen:
Zu Füßen liegt die Stadt Bardejov mit seiner deutlich sichtbaren historischen Altstadt. Ein Wiesenweg führt gerade hinunter, über die Straße hinweg zum Stadtrand. Vorbei an ein paar Garagen und zwischen zwei Wohnhochhäusern hindurch führt die Straße Tacevska zur Hauptstraße und diese immer der Nase entlang zur Altstadt, die man dann neben einem runden Turm
betritt. Hier gibt es zahlreiche Kirchen, Altertümchen und auf dem großen Marktplatz
Bars, Geschäfte und gemütliche Restaurants. Da wir viel Zeit hatten (das Ziel, Bardejovske Kupele lag nicht einmal zwei Stunden entfernt), verbrachten wir den Nachmittag bei Bier und Halušky in schattigen Hinterhöfen.
Um den E8 wieder zu erreichen, geht man den Platz abwärts bis zur großen Verkehrsstraße, diese nach rechts und an der großen Kreuzung (hier schon wieder Wegweiser) mit Überresten der alten Stadtmauer
am blauen Einkaufszentrum stadtauswärts nach links. Hinter einigen großen Wohnblocks und der kleinen St.Anna-Kirche überquert man das Flüsschen Topla und kann an einer Kreuzung rechts neben dem Lidl-Markt endlich die lauten Straßen verlassen. Nach wenigen Metern auf dem kleinen Sträßchen gelangt man zu einem restaurierten jüdischen Friedhof.
Der Friedhof wird auf der linken Seite passiert, dann geht man die Straße geradeaus bis zu ihrem Ende. Dort rechts, wieder links und schon ist man auf einem Feldweg, der um 100 hm zum Hreben Kamennej Hory (405 m) ansteigt. Dort geht man rechts in den Wald und in einer Viertelstunde abwärts nach Bad Bardejov. Dabei kommt man an einer Quelle vorbei, hier sollte (!) man alle Wasserflaschen auffüllen. Man wird sehen, warum!
Das Kurbad war genau so, wie man sich das vorstellt. Aus Schabeltassen Wasser trinkende alte Leute, gelangweilte und nörgelnde Kinder, adrett gestylte Jugendliche und entlangschlendernde Familien, eine klassische Kapelle, die Beatles-Songs
klassisch interpretierte – au weia – da waren wir als verschwitzte Wanderer genau richtig.
Wir sind durch das Bad aufwärts gegangen bis zum Schwimmbad am oberen Dorfende. Dort haben wir am allerletzten Ende des Kurparks direkt am Bach ein verstecktes Plätzchen für unser Zelt gefunden. Das war sicherlich strengstens verboten, aber es hat sich niemand aufgeregt. Die beiden in der Karte eingezeichneten Quellen im Wald waren allerdings trocken beziehungsweise gar nicht vorhanden, so dass ich mich mit allen leeren Behältern zum Kurzentrum aufmachte, um sie mit echtem Mineralwasser zu füllen. Doch das Wasser von den acht verschiedenen Quellen (siehe die Pramen-POI) konnte man nicht ernsthaft in großen Mengen trinken. Ich habe die Flaschen mit der am wenigsten nach Schwefel schmeckenden Sorte gefüllt und gehofft, dass wir sie am nächsten Tag schnell durch neutrales Wasser ersetzen konnten (war aber nicht so!).
33 Bardejovské Kúpele - Kurimka
27,0 km, 1188 hm
Direkt neben unserem Zeltplatz begann der Aufstieg
auf den Berg Magura mit seinem großen Fernsehturm. Der Aufstieg von 370 hm auf 900 hm auf Pfaden und (selten) auf Forstwegen durch den Wald dauert etwa zwei Stunden und ist weniger anstrengend, als man erwarten könnte. Lediglich nach dem Cerena-Sattel (530 m) mit einem Unterstand
und hinter dem (leider trocknen) „Räuberbrunnen“ (Zbojnicka Studnicka) kurz vor dem Gipfel ist der Anstieg
ordentlich steil. Am Gipfel des Magura erwartet ein offener Unterstand den erschöpften Wanderer zur Rast.
Der angepriesene Fernsehturm
ist nicht so aufregend, man geht rechts daran vorbei und dann einen sehr steilen, in Serpentinen verlaufenden Pfad
hinab durch den Wald. Schnell sind 200 Höhenmeter verloren, dann geht der Pfad gerade, aber immer noch ordentlich abwärts bis zum Wegweiser Pod Magurou. Dort geht es links weiter, doch nach ein paar Minuten kommt man in der Kurve eines Forstweges hinunter. Der Forstweg führt rechts zurück nach Bardejovske Kupele, nach links aber immer weiter fallend zum Ortsrand von Zborov.
Leider ist den Wegeplanern nichts Besseres als die stark befahrene Landstraße 77 eingefallen, um zum 2 km entfernten Zentrum von Zborov zu gelangen. Man darf sich nicht verleiten lassen, der gelben Markierung zu folgen, sie führt hoch zur weithin sichtbaren Burgruine.
Nur wenn man Zborov vermeiden möchte, bietet sich dieser steile Weg an. Von der Burg führt dann eine rote Markierung zum E8 zurück, der beim Wegweiser Sedlo pod hradskym (Sattel unter der Burg) erreicht wird.
Wir sind von der großen Straße bei der ersten Möglichkeit nach rechts abgebogen und wurden dann von einem freundlichen Autofahrer in das Dorfzentrum kutschiert. Dort, an der Brücke über den Kamenec, gibt es etliche Geschäfte, Bars und Restaurant: Zborv war und ist ein Grenzort, die polnische Grenze ist nur 10 km entfernt! In einer Bar berichtete uns ein Landsmann von seiner Arbeit bei der Erhaltung des großen deutschen Soldatenfriedhofs am Ortsrand.
Wir aber sind über die Brücke hinweg und auf der anderen Seite des Kamenec in Richtung Süden weitergegangen. Am Ortsausgang führte der Weg mitten durch ein Ghetto,
das von Roma bewohnt wurde. Beiderseitiges Bestaunen! Hinter dem letzten Haus führt ein Pfad durch Gebüsch und über Wiesen 150 Höhenmeter hoch zum erwähnten, im Wald gelegenen Sattel unter der Burg. Der 585 m hohe Hradiske wird links liegengelassen, der Wald tritt zurück und gibt den Blick frei
auf das Dorf Andrejova, das weglos über eine Wiese an seinem oberen Ende erreicht wird. Um auf die Straße zu gelangen, muss der Andrejovsky Potok
durchwatet werden (was bei uns wegen der Trockenheit kein Problem war). Alternativ muss eine der zahlreichen Brückchen geentert werden. Man bewundert die Kirche
und das Ortschild mit kyrillischer Ortsbezeichnung, dann geht es nach Norden aus dem Dorf hinaus.
An der Straße liegt rechts eine Quelle, an der wir unser Mineralwasser aus Bardejovske Kupele gegen „richtiges“ Wasser austauschten. Dann gingen wir etwas zurück, um in ein Sträßchen nach Südosten einzubiegen. Diesen Weg zeigt die höchstoffizielle Garmin-Karte im GPS (wie meistens: Mist), für den wirklichen E8 muss man von der Quelle noch 500 m weiter auf der Straße gehen und dann nach rechts abbiegen. Das von uns gewählte asphaltierte oder geschotterte Sträßchen führte immer neben einem Bach aber auch zum Ziel, und dabei schön gleichmäßig, ein „Rollerberg“, wie die Radfahrer sagen. Nach ungefähr 45 Minuten macht das Sträßchen einen Linksschwenk über den Bach hinweg auf einen Holzverladeplatz. Wir machten den Schwenk nicht mit, sondern gingen geradeaus weiter auf einem Forstweg – steil, steil, steil durch niederen Buchenwald.
An einer Lichtung kam der rot markierte Weg herunter, wir waren wieder auf dem rechten Pfad, wie der Wegweiser Spaleny Vrch (642 m) nach einigen Minuten bewies.
Von diesem Wegweiser dauert es nur eine halbe Stunde, bis die bewaldete Erhebung des Kohutov (521 m) erreicht ist. Nur noch ein paar Minuten, dann tritt der Pfad aus dem Wald auf einen breiten Wiesen/Feldstreifen.
Es geht weglos und auf Trittspuren hoch auf einen Buckel mit einem Funkmast, daran vorbei und am Ende des Wiesenstreifens wieder in den Wald. Doch nach einer Viertelstunde mündet der Pfad wieder auf einer Wiese. Durch hohes Gras und hohe Disteln
erreicht der Pfad schließlich den Ortsrand von Kurimka am Fußballplatz. Nur wenige Meter, dann standen wir an der Durchgangsstraße. Die Markierung weist nach rechts, wir gingen nach links, weil uns in einem „velky dom“ ein Potraviny und eine Bar versprochen wurde. Wir erreichten das Geschäft wenige Minuten vor Toresschluss (um 17:30 Uhr) und konnten unsere Vorräte auffrischen. Zur aktuellen Versorgung mit Kaltgetränken verbrachten wir noch ein Stündchen in der Bar, dann ging es zurück auf den roten Weg, aus dem Ort hinaus
und die Straße etwa 1 km hinauf. Bei einer Bäumchenreihe mit Kreuz am Wegesrand sind wir über die Wiese ein Stück auf die Erhebung des Makovica zugegangen, haben dort unser Zelt aufgeschlagen
und dem Sonnenuntergang
zugesehen.
34 Kurimka - Medvedie
30,2 km, 1011 hm
Vom Zeltplatz führt ein rauer Fahrweg leicht aufwärts zwischen Wald und Wiesen bis zum Wegweiser Lazova Luka. Dort wendet man sich nach rechts nun endgültig in den Wald. Der Pfad steigt scharf an und erreicht die 110 hm höher gelegene große Lichtung am Gipfel des Makovica (655 m). Hier gibt es eine Reihe von offenen Hütten,
ein St.-Florians-Denkmal und die etwas schäbige Utulna Florianka.
Es folgt ein etwa 4 km langer, sehr schöner Pfad auf dem mit Mischwald bedeckten Kamm
des Höhenzugs über zwei Einsattlungen mit insgesamt 200 m Höhenunterschied bis zum Cierna Hora (667 m) mit einem Aussichtsturm und einer weiteren, diesmal sehr ordentlichen Utulna.
Über Graswege im lockeren Wald
geht es ohne bemerkenswerte Höhenunterschiede zum baumfreien Ostry Vrch (599 m) mit einem prächtigen Ausblick nach Süden auf das Dorf Rovne im Radomka-Tal.
Am Wegweiser betritt man jedoch nach links wieder einen grasigen Waldpfad, der erst eben, dann ab einem Gedenkstein
steiler bis zum Wegweiser Hora abfällt. Am Wegweiser
trennt sich die grüne von der roten Markierung, die nun nach links abzweigt. Der Pfad wird zum Schotterweg,
wird zum Sträßchen und tritt gute 1,5 km später aus dem Wald: Die Stadt Svidnik ist erreicht.
Svidnik hat einen völlig anderen Charakter als die letzte große Ortschaft Bardejov. Keine Altstadt, keine alten Kirchen, alles ist streng im „realsozialistischem“ Stil errichtet. Man geht die große Straße über die Ondava-Brücke und gelangt zu einem Kreisverkehr. Halbrechts liegt die die „Innenstadt“ mit allem, was man zum Wandern benötigt (Essen und Trinken), der E8 zweigt am Kreisverkehr allerdings die große Straße nach links ab. Dort geht es aber nur bis zur nächsten Querstraße nach rechts, die man einschlägt und den sowjetischen Ehrenfriedhof der Roten Armee im Freundschaftspark
erreicht.
Vor der Anlage zeigt die Markierung nach links. Man folgt nun dem Pfad, der zunächst in einem Wäldchen, dann rechts an einer Aronienplantage vorbei aufwärts verläuft. Rechts gesellt sich eine Straße hinzu, der Zubringer zu einem (aufgelassenen) Flugplatz. Aufgelassen heißt nicht still – als wir dort entlang gingen, fand auf dem Flugfeld ein großes Treffen von Auto- und Motorradtuningfans statt. Das Heulen der Motoren sollte uns die nächsten Stunden ordentlich nerven. Zunächst wollte uns die Security am Eingang zum Flugfeld gar nicht passieren lassen, erst der Hinweis, dass wir nur 20 m entfernt wieder im Wald verschwinden wollten, verschaffte uns Durchlass.
Die ganzen schönen Höhenmeter, die wir im Aufstieg an der sonnenverwöhnten Aronienplantage gewonnen hatten, gingen bei dem kurzen Gang auf dem gewundenen Waldweg wieder verloren. Der Weg endet an einem Sträßchen, dem wir einen Kilometer bis zum Rand von Nizna Jedlova folgten. An einem Bushaltestellenhäuschen zweigt der markierte Weg HINTER dem Bach nach rechts ab. Nun heißt es Obacht, denn man muss auf dem Pfad nach kurzer Zeit unbedingt überqueren. Wer das nicht macht, dessen Schuhe sehen am Ende SO
aus, denn das Bachbett ist später von Kühen völlig zerwühlt und verschlammt! Der folgende Weg ist kaum markiert, da er über eine Wiese verläuft. Eine einsame Stange mitten auf der Wiese muss angepeilt werden, von dort geht es auf kürzestem Wege zum Waldrand. Dort gibt es einen Pfad, der rechts parallel zum Wiesenrand durch den Wald führt.
Nur kurze Zeit, dann ist am Wegweiser Hrickova
wieder eine Wiese erreicht. Man geht halbrechts auf eine Biegung eines Wiesenwegs zu und wendet sich dort nach links (Osten). Der Weg passiert ein Wäldchen und steigt dann auf Asphalt (oder Beton?) in den Ort Kapisova ab. Über eine Brücke erreicht man die Durchgangsstraße. Eine Bar am Wegesrand bietet Gelegenheit, sich für die kommende Aufgabe zu stärken: ein 7 km langer Marsch über die (aber wenig befahrene) Straße nach Vysna Pisana, vorbei an Panzern und Gedenkstätten. Sogar eine Panzerschlacht
ist nachgestellt, allerdings sind hier aus den Schwertern längst Pflugscharen geworden.
Bei einem Gedenkplatz konnten wir einen ganzen Schwarm von Schwarzstörchen beobachten.
Die Straße führt in Nizna Pisana (Potraviny) an weiteren Panzern und einem Kirchlein mit silbrig glänzendem Dach
vorbei, über einen Buckel und erreicht schließlich Vysna Pisana.
Am Ortseingang, an einem Strommast, weist ein Wegweiser nach rechts über ein Brückchen. Hinter der Brücke geht es nach rechts weiter, auf einem Fahrweg durch eine Linkskurve und dann auf den Wald zu. Der Weg tritt in den Wald, hat dort aber nur wenige Höhenmeter zu bewältigen, bevor er in einer Wiese nach rechts schwenkt
(nicht die Markierungen links oben am Wald beachten). Noch einmal auf einem Forstweg im Bogen kurz durch den Wald, dann erreicht der E8 die Straße nach Medvedie. Es geht nach links, um eine Kurve und der Ortsrand ist erreicht. Die rote Markierung weist nach rechts, wir gingen geradeaus weiter durch das Dorf bis zu einer Straßengabelung. Dort links, noch 200 m weiter, dann ist die angenehme Penzion Medvedie
für die letzte Übernachtung in der Slowakei erreicht.
35 Medvedie - Dukla-Pass (Grenze)
8,7 km, 330 hm
Die letzte kurze Etappe in der Slowakei sollte sinnvollerweise mit der ersten in Polen verbunden werden. Von der Pension Medvedie geht man an der Holzkirche
zurück zum Abzweig der roten Markierung von der Straße und von dort am Friedhof vorbei auf den Wald zu. 400 m nach dem Waldeintritt weicht man vom Fahrweg nach links ab, zunächst noch auf einer Fahrspur, dann auf einem schönen Pfad,
der einem Bachlauf folgend erst hoch und dann um die Erhebung des Burda herum führt. An einem anderen Bach geht es in eine kleine baumlose Senke, dann führt der Pfad erst links und dann rechts wiederum an einem Bach hoch, an einer Quelle und einem Unterstand vorbei und wieder abwärts. Man tritt aus dem Wald und steht in einem „Open-air-Museum“ mit restaurierten Schützengräben und etlichen Kriegswaffen,
die an die Schlacht am Dukla-Pass im 2. Weltkrieg erinnern.
Glücklicherweise muss man nicht auf der Passstraße zum Grenzübergang gehen, es gibt ein parallel verlaufendes Sträßchen, das nicht nur an der Zufahrt zum Dorf Komarnik mit der sehenswerten Holzkirche, sondern auch an zahlreichem Kriegsgerät
vorüber führt. Auf dem Berg rechts grüßt ein polnisch/tschechoslowakischer Turm, von dem aus verdächtige Aktivitäten des jeweils anderen sozialistischen Brudervolkes beobachtet wurden.
Das Sträßchen endet am Motorest Beriozka. Man überquert die Passstraße zu einem Lkw-Parkplatz (hier ein Potraviny und ein Restaurant (erstaunlicherweise am Wochenende geschlossen) und besichtigt die große Gedenkstätte Dukla Pamatnik.
Von der Gedenkstätte sind es nur noch 500 m bis zum Grenzübergang und dem allerersten oder allerletzten Wegweiser des E8 und des SNP hradinov in der Slowakei.