Der E8 in England
Der E8 verläuft im Norden Englands fast vollständig auf dem nationalen Weitwanderweg Trans Pennine Trail (TPT) von Liverpool nach Kingston Upon Hull. Der westliche Teil des Trans Pennine Trail erstreckt sich von Liverpool bis Glossop und bietet dabei eine erstaunliche Auswahl an Sehenswürdigkeiten; historische Eisenbahnen, nicht mehr genutzte Kanäle, alte Manufakturen, einst von Salzhändlern benutzte Eselspfade, kurz gesagt, wir erhalten eine Lehrstunde der Geschichte des Manchesterkapitalismus.
Östlich von Manchester steigt der TPT an Talsperren und Mooren vorbei in die nahezu unbesiedelten Pennine-Hügel. Er kumuliert recht unspektakulär in seinem höchsten Punkt von 435 m und fällt nach etwa 25 km bis Penistone wieder in die Tiefebene zurück. Östlich der Pennines führt der E8 nach Donchaster, durchstreift mit stillgelegten Kohlekraftwerken gespicktes Farmland und strebt nach Norden, erst an einem Kanal, dann über ein altes Flugfeld der historischen Stadt Selby zu.
In Selby ändert der E8 seine Hauptrichtung wieder nach Osten und folgt dabei auf schier endlosen Flussdeichen den Schleifen des River Ouse. Nach dem Zusammenfluss mit dem River Trent weitet sich der Fluss als River Humber immer weiter, bis hinter der gewaltigen Hängebrücke die Hafenstadt Kingston upon Hull erreicht ist.
Der E8 in England (301 km)
Westlich der Pennines (106 km)
Der E8 in England beginnt mit einer Stadtetappe, die vom Zentruum Liverpools erst am Merseyufer, dann über normale Straßen und schließlich über eine stillgelegte Eisenbahntrasse bis zum Flughafen im Süden der Metropole führt. Wieder am Mersey angelang, folgt der E8 dem Fluss, an Kanälen, am Merseyufer und über alte Eisenbahnstrecken.
Etappen
01 Liverpool – Hale Bank
(26,4 km, 213 hm)
Lediglich vom in der Innenstadt Liverpools liegenden Fährterminal
müssen einige Kilometer zum TPT auf dem Weg 56 absolviert werden. Dieser nicht immer offensichtlich markierte Verbindungsweg führt zunächst entlang des Mersey Rivers, der Waterfront
(oder alternativ durch die Innenstadt), bis er sich an einem Parkplatz zu dem viktorianischen Sefton Park nach links wendet. An einem College vorbei geht es durch die berühmte Penny Lane
hinter der Bahn rechts, durch wenig befahrene Wohnstraßen und am Caklerstones-Park vorbei. Dann Richtung der Straßenkreuzung Childwall Triangle, nach rechts zur Well Laneund schon ist der auf einem alten Eisenbahndamm verlaufende TPT erreicht.
Man folgt dem Damm für etliche Kilometer nach Süden und verlässt Liverpool schließlich am ehemaligen Gleisdreieck Halewood Triangle, das heute der Zusatz Country Park schmückt. Durch ein Industriegebiet wird der direkt am Flughafen liegende Vorort Speke erreicht (letzte Einkaufsmöglichkeit). Speke wird umrundet; am Ortsende wendet sich der TPT in östliche Richtung. Kurze Zeit später trifft man auf das Dorf Hale mit seinen reetgedeckten Häusern und Country-Pubs. Hier kann man übernachten oder über die Town Lane Richtung Hale Bank weiterziehen. Bei einer Kläranlage biegt man nach rechts von der Straße ab und erreicht das Ufer des Mersey. Hier im Pickerings Pasture Country Park bieten sich gute Möglichkeiten, sein Zelt aufzuschlagen. Man hat freie Sicht auf die dramatische Mündung des Mersey, die Brücke bei Runcorn und kann im RAMSAR-Gebiet vielleicht interessante Wasservögel beobachten.
02 Hale Bank – Heatley
(25,3 km, 160 hm)
Am nächsten Morgen geht es durch den Park, an einem Industriegebiet vorbei Richtung Runcorn-Brücke,
die bei West Bank unterquert wird. Man bleibt direkt am Wasser und erreicht kurze Zeit später den Schotterweg am ruhigen St. Helens Kanal,
der am Kraftwerk Fiddlers Ferry Power Station
und an der Ferry Tavern vorbei mit Blick auf deie Marschen des Mersey
auf Warrington zuführt. Am Ortsrand jedoch wendet sich der Weg vom Kanal nach rechts ab, überquert den Mersey, passiert eine Eisenbahnlinie und die Chester Road und trifft hinter einem Dock auf den großen Manchester Ship Canal. Man folgt dem Kanal für eine Weile und überschreitet ihn am der Schleuse Lachford Lock. 150 m danach biegt der TPT auf eine alte Eisenbahnstrecke
ein, der wir nun den Rest des Tages (und darüber hinaus) folgen. Hinter Heatley haben wir den TPT verlassen und sind Richtung Norden über die sehenswerte Warburton Bridge (mit Zollhäuschen) über den Manchester Ship Canal gelaufen, um einen Campingplatz (heiße Duschen!) direkt hinter der Brücke aufzusuchen. Der Weg dorthin und auch wieder zurück verläuft allerdings teilweise direkt auf der doch stark befahrenen Straße.
03 Heatley – Didsbury
(25,0 km, 157 hm)
Wenn man am nächsten Tag wieder die Eisenbahntrasse betritt, wird man direkt von einem Marterinstrument, einem alten Pranger
begrüßt. Noch einen Blick zurück über die Felder auf die Warburton Parish Church,
dann folgt man der Eisenbahnstrecke durch Farmland
bis zum Ortsrand von Broadheath. Es geht erst im Zickzack, dann gerade auf einer schmalen Straße am Ortsrand entlang. Auf einer leider viel befahrenen Straße ohne Fußgängerstreifen geht es nach links für 500 m weiter, es folgen am ersten Abzweig nach rechts weitere 2 km Straße bis zu einem Trainigsgelände von Manchester United. Dort zweigt der Fußgänger-TPT nach rechts ab und erreicht durch Gebüsch und Waldresten die große Straße A6144. Diese wird überquert. An der Kreuzung befindet sich ein mobiler Schnellimbis,
wo das leckerste Ham&Egg zubereitet wird, das wir in England gegessen haben.
Der TPT führt glücklicherweise nicht über die AS6144, sondern parallel auf der kleinen Banky Lane weiter, bis wieder der Mersey erreicht ist. Der nun deutlich bescheidenere Fluss wird auf der kleinen Brücke überschritten, dann geht es rechts unter der A6144 hindurch und ein paar 100 Meter am Mersey entlang. Bald wird der Weg nach links auf die laute Autobahn M60 zu verlassen. Die M60 wird auf einer Fußgängerbrücke überquert, es geht rechts mit einem Bach unter der Autobahnauffahrt hindurch und unter einem Kanal und einer Eisenbahn wieder zum Mersey. An einem Wasserlauf wird der Fluss nochmals für ein paar 100 Meter verlassen. Nach einem Kilometer macht der TPT einen Bogen um den Chorlton Water Park, den man sich ersparen kann, indem man einfach geradeaus am Mersey bleibt. Obwohl man sich nun in unmittelbarer Nähe der Millionenstadt Mamchester befindet, bekommt man davon nicht viel mit, sieht man einmal davon ab, dass man dauernd Autobahnen und Schnellstraßen unterquert. Der Weg folgt den Schleifen des Mersey
an mehreren Golfplätzen vorbei. Wenn man den beeindruckenden, aber leider verfallenen Gasthof Tatton Arms
passiert, ist das tagesziel beinahe erreicht: An der alten Simon’s Bridge haben wir - obwohl vor herumfliegenden Golfbällen gewarnt wird - unser Nachtlager
aufgeschlagen.
04 Didsbury - Gamesley
(30,0 km, 598 hm)
An der Simon’s Bridge verlässt der TPT das Merseyufer, um einen Schwenk durch Didsbury zu machen. Das kann nützlich sein, um einzukaufen oder ein Cafe oder Restaurant aufzusuchen, wir hätten allerdings auf dem Uferweg bleiben sollen, bis nach einigen Flussschleifen der TPT wieder an das Ufer stößt. Wir haben nämlich in Didsbury die Orientierung (besser, die Markierung) verloren und sind durch den Ort geirrt, bis von der Craig Road kurz vor der Autobahn uns ein Pfad wieder zum Mersey leitete. An dieser Stelle kann man der 62-Markierung folgen (großer Supermarkt nach wenigen Minuten) oder weiter am Mersey entlang gehen. In beiden Fällen landet man an einem riesigen Kreisverkehr über der Autobahn.
In Stockport bietet der TPT zwei Routenoptionen: eine durch das Stadtzentrum mit seinen Attraktionen (Hut-Museum und Luftschutzbunker aus dem 2. Weltkrieg) und einen ruhigeren Weg im Norden der Stadt. Wir haben uns für den ruhigeren Weg entschieden, der mit nicht durchgehender Markierung nördlich des großen Kreisverkehrs durch die Lower/Higher Bury Street, zuletzt auf einem Fußweg zur Bowerfold Lane, über die Bahn, am im Jahre 1877 errichteten "London and North Western Railway Company's Goods Warehouse" und der ruinösen Christ Church
und durch ein Wohnviertel zu großen Wohnblocks führt. Hier ist auch die Markierung 55 anzutreffen! Nicht verwirren lassen, es geht am untersten Blocks vorbei (wieder eine Penny Lane). Dort, an der Mündung des River Tame in den Mersey, verlässt man endlich den Asphalt und auch den Mersey.
Das auffälligste Merkmal von Stockport waren sicherlich die ersten nennenswerten Höhenmeter, die zu absolvieren waren. Kein Wunder, denn wir stehen bald am Fuße der Pennines! Stockport wird durch das bewaldete Tal des River Tame verlassen, hoch über einem Golfplatz und später abwärts zu einem Touristenzentrum im Reddish Vale Country Park. Dort führt der Weg um einen Teich herum, unter einer Eisenbrücke hindurch und mit der Ross Lave Lane ein letztes mal über die Autobahn.
Kurz hinter einer gelben Hochschranke geht es nach rechts durch ein Wohnviertel (nach der ersten Biegung kleiner Fußweg zwischen den Häusern) auf die Durchgangsstraße (Stockport Road) zu (mit Pub Fletcher’s Arms).
Es geht die Stockport Road abwärts, aber nur ein wenig, dann biegt der TPT über eine Sperre nach links ab. Wieder geht es am River Tame entlang, auf kleinen Brücken darüber, über einen schmalen Kanal und eine Bahnstrecke hinweg. Direkt hinter zweigt der TPT auf eine alte Bahnstrecke ab, der er nun für 2 km nach Nordosten folgt. Dann verlässt man die Trasse, überschreitet sie auf einer Fußgängerbrücke und erreicht über die schmale Green Lane die breite Mottram Old Road. Dieser Straße folgt man Richtung Hattersley.
Kurz bevor man dort einen großen Tesco-Supermarkt erreicht, zweigt der TPT nach rechts in die Clough End Road und links in den Broadben Grove ab. Dies alles war seinerzeit Neubaugebiet, es kann sich also durchaus etwas verändert haben. Man gelangt (mit guter Markierung) über einen Schotterweg zur Chain Bar Lane, der man nordwärts abwärts zu einem Bach folgt. Direkt hinter dem Bach führt ein Pfad nach rechts zur Broadbottom Road, die man nun wieder nach Süden beschreitet. Die Sraße verwandelt sich bald in die Mottram Road
(nicht mehr old), die dann in einem Bogen zu einer Kreuzung mit einem altes Käsegeschäft und einer Doppelbrücke über den River Etherow führt.
An dieser Stelle waren wir von der gegenüber liegenden Felswand so beeindruckt, dass wir den falschen Weg (nämlich genau unter dem Felsen entlang) gewählt haben, nicht den Fußgängerweg nach links oder den Radfahr-TPT nach rechts.
Der richtige Weg wäre gewesen, in einem Bogen dem Fluss zu folgen und nördlich oberhalb des tiefen Bahneinschnitts weiter zu gehen. Wir sind statt dessen auf einem Weg direkt an den Gleisen und auch noch südlich davon gelandet. Immerhin fanden wir dort ausreichend und angenehmen Platz, um unser Zelt aufzuschlagen.
05 Gamesley - Crowden
(10,7 km, 208 hm)
Am nächsten Morgen haben wir das Problem, aus dem tiefen Bahn-Einschnitt auf die Brücke zu kommen, recht elegant auf einer verfallenen sehr steilen Treppe gelöst. Es geht quer durch den Ort Gamesley, mit Blick auf Brookfiel und die immer näher rückenden Berge
, schließlich vorbei am Sportplatz einen recht zugewachsenen Pfad entlang. Bald ist der River Etherow wieder erreicht, allerdings wird das Flüsschen nur für gut 100 m begleitet, dann geht es über eine Straße mit Pferdeampel
hinweg einen Pfad
hinter den Wohnhäusern von Hadfield entlang bis zu einem damals leerstehenden Fabrikgebäude. Man folgt der Wooley Bridge Road schon mit engem Blickkontakt zu den Pennine-Hügeln. Die ziemlich langweilige und viel befahrene Straße führt hinauf zum nördlichen Ortsrand von Hadfield. An einem Pub biegt man nach links ab (Waterside) (hier nach rechts in die Station Street, wenn man noch Lebensmittel benötigt) und erreicht nach 500 m endlich den Abzweig zum Bottoms Reservoir, der untersten einer Kette von Talsperren.
Nach 100 m geht es dann links durch ein Tor auf die Staumauer zu. Eine Markierung war dort nicht vorhanden oder wir haben sie im strömenden Regen übersehen und sind weiter das Sträßchen Richtung Padfield
gegangen. Auf halber Höhe überquert man dann die tief eingeschnitte Woodhead Railway, beziehungsweise man überquert nicht, sondern biegt vorher nach links auf einen parallel verlaufenden Grasweg
ab. Schon nach 1,5 km kommt der „richtige“ Weg vom Valehouse Reservoir hinauf zur Bahnstrecke.
Die Pennines sind nun erreicht. Die ehemalige Woodhead Railway, der früher die Kohle aus dem Osten zu den Fabriken im Westen brachte, führt nun den TPT für 25 km vorbei an Mooren und einer Kette von Stauseen
durch den Peak District National Park bis hin zum höchsten Punkt (435 m) des E8 in England am Windle Edge. In den Pennines gibt es hinter Padfield nur eine Übernachtungsmöglichkeit direkt (naja) am Trail, nämlich das Old House B&B. Dazu geht man, während der Trail hinter dem Rhodeswood Reservoir die Woodhead Road überquert, ein paar 100 m auf der Straße nach rechts.
Hier kreuzt übrigens der Pennine Way, den man nur dann mit dem TPT verwechseln sollte, wenn man wie wir nach Crowden auf die andere Talseite möchte (Camping und Jugendgherberge). Man geht dazu über die Staumauer des Torside Reservoir und biegt direkt dahinter in einen Waldstreifen am Ufer ab, überquert dann an einem Häuschen die große Straße und steigt auf einen Hügel, auf dessen anderer Seite sich der schön angelegte Campingplatz befindet. Man kann dort auch einige Tage verweilen und ein paar Touren durch die Hügel unternehmen. In der Rezeption sind einige Lebensmittel (kärglich) erhältlich, so dass man nicht verhungern muss. Um zum TPT zurückzukommen, kann man gegenüber der Jugendherberge einen Pfad talaufwärts benutzen und dann über die Staumauer eines kleinen Reservoirs die südliche Talseite und den TPT erreichen.
Intermezzo: Ein Regentag in den Pennines
Wir haben es uns nicht nehmen lassen, bei dem schönen Wetter (Dauerregen) einen Tag in Crowden zu verbringen und einen Abstecher auf den Pennine Way zu machen. Die Karte auf dem Campingplatz zeigte den Black Hill als lohnendes Ziel für eine schöne Rundtour. Fast ganz ohne Gepäck ging es zunächst den gestrigen Weg ein Stückchen zurück, über die Brücke und den Hügel hinauf. Oben, am Wegweiser, geht man neben dem Zaun nach rechts. Zunächst geht es recht unsteil das Tal des Crowden Brook entlang,
man passiert eine Wandererbrücke über den Weidezaun.
Dann gelangt man an eine Steilstufe,
die hinauf zu den Laddow Rocks führt. Oben von dieser Felsformation hat man einen schönen Rückblick auf Crowden und das Torside-Reservoir.
Der Weg führt auf den Felsen
entlang und senkt sich dann zum Crowden Brook hinab (oder eher: halb sank der Weg ab, halb stieg der Bach auf). Wir sind noch ein Stück dem Bach gefolgt, angesichts des immer mieser werdenden Wetters haben wir dann das Gewässer überquert und sind weglos auf den gegenüber liegenden Hang hinauf, in Erwartung, den (markierten) Rückweg zu finden. Im Nachhinein hätten wir vielleicht noch die 500m bis zur Wegekreuzung am Black hill laufen sollen. Aber nachher ist man immer klüger! So haben wir uns durch das Roundhill Moss und das Crowden Little Moor gekämpft (das klingt genau so nass wie es auch war), sind dann wieder zum Bach abgestiegen, wo wir dann einen Pfad vorfanden, der uns glücklich zum Ausgangspunkt zurück leitete.
06 Crowden – Oxspring
(21,7 km, 327 hm)
Der TPT folgt weiterhin der Eisenbahntrasse, erreicht aber dann hinter dem letztem, dem Woodhead-Reservoir das Portal der gleichnamigen Tunnel.
Die Tunnel sind geschlossen und werden nicht genutzt, lediglich in einem sind Kabel verlegt. So muss man hinauf zur Straße und über diese hinweg, auf einem Pfad einen steilen Hügel hinauf und an einer T-Kreuzung mit einem Schotterweg nach rechts. Der Weg zieht sich nun für einige Kilometer auf beiden Seiten der Straße entlang, führt über eine alte Brücke
mit ein paar Ruinen am Salters Brook, überquert ein letztes Mal die A628 und erreicht schließlich den höchsten Punkt Windle Edge auf der kleinen, aspaltierten Goddard Lane. Von hier hat man einen sehr weiten Blick auf den weiteren Weg in der Ebene von Süd-York. Auffällig ragen die Kühltürme vieler Kraftwerke empor.
Vorbei an kleineren Stauseen führt die Straße nun lange hinab nach Dunford Bridge, wo sich das östliche Tunnelportal befindet. Das angekündigte Restaurant The Stanhope war (ist?) übrigens geschlossen. Hier trifft der TPT auf den jungen River Don, den er eine lange Zeit auf der Bahntrasse bis Penistone und darüber hinaus autofrei begleiten wird. In Hazlehead wird die kleine B6106 überquert.
Geht man dort rechts, so trifft man bald auf einen Campingplatz auf der Ranah Stones Farm.
In Penistone finden sich Geschäfte, Restaurant und Pubs in der Nähe der Kirche. Um dorthin zu gelangen, muss man die Bahntrasse bei den ersten Häusern (pubic footpath) nach rechts verlassen.
Kurz hinter Penistone trifft der TPT auf eine real existierende Bahnstrecke, die allerdings kurz darauf sich wieder nach links entfernt. Jetzt geht man noch circa 500 m weiter und verlässt dann kurz vor einer Brücke die Trasse nach links. Nach wenigen Metern hat man die Sheffield Road erreicht, geht diese ein Stück nach rechts und biegt dann nach links in ein Sträßchen ein (grünes TPT-Schild) ein.
Hier ist ein kleines Stückchen mittelalterlicher Saumpfad erhalten geblieben, der über die pitoreske Willow Bridge
über den River Don führt. An der Brücke befindet sich ein kleiner Platz mit Bank, den wir als Campingplatz missbrauchten. In der Nacht kam allerdings der Regen des Vortags im Don an, und nur wenige Pegelzentimeter fehlten, dass wir uns nasse Füße und mehr holten...
07 Oxspring - Harlington
(25,2 km, 166 hm)
Das Vergnügen auf dem Saumpfad währte aber nur kurz, bald hatten uns die modernen Zeiten in Form der Jockey Road wieder. Beim Pub Travellers Inn biegt der Weg zweimal nach links und bald ist wieder eine alte Bahntrasse erreicht. Nach einiger Zeit lässt sich auf einer steinernen Bank
eine Rast einlegen. Der TPT folgt der Bahntrasse mehrere Kilometer über die Autobahn M1 hinweg zum Worsbrough Country Park
mit einem kleinen Stausee, der den „Quelltopf“ für den River Dove darstellt.
Die Bahntrasse führt weiter durch Felder,
trifft auf eine TPT-Kreuzung mit der Nordost-Passage,
und umkreist die Ortschaft Wombwell.
Kurz hinter der Ortschaft mussten wir wegen einiger Baustellen die Bahntrasse verlassen. Der Weg führt zu einem Kreisverkehr am Eingang des Broomhill Park und am Old-Moor-Besucherzentrum vorbei durch einige farbenfroh bemalte Tunnel
und biegt dann in das Vogelschutzgebiet Old Moor ab.
Dort triff der Weg auf den River Dearne,
folgt ihm und erreicht den Ort Harlington. Eigentlich wollten wir im Old Moor übernachten, fanden aber keinen Zeltplatz, der unseren Ansprüchen genügte und romantisch genug war.
Deshalb haben wir beschlossen, den TPT hinter dem Moor zu verlassen, in Bolton-on-Dearne
einzukaufen (ok ok, wir haben den Abzweig des TPT vor Bolton, dort, wo der Weg nach dem Moor wieder auf die Straße trifft, verpasst) und bis hinter Harlington zu laufen und dort am Deich des River Dearne zu übernachten. Vorher sind wir aber im Harlington Inn
eingekehrt, haben dort ein chilled beer genossen und wurden vom eingeborenen „Sharkey“
genötigt, unser Zelt bei ihm im Garten (mit Außentoilette!) aufzuschlagen.
08 Harlington - Thorpe
(25,3 km, 164 hm)
Zum River Dearne zurück kommt man über die Mill Lane am Ortsende. Der Weg führt auf dem Deich entlang, wechselt zweimal die Flussseite und trifft nach 3,5 km wieder auf den River Don, der mittlerweile eine stattliche Breite erreicht hat. Es geht ein Stück bergan, so dass man einen guten Blick auf das Conisbrough Castle
auf der anderen Flussseite und den alten Eisenbahnviadukt
hat, der das mittlerweile schluchtartige Dontal überspannt. Neben dem Viadukt geht es auch endlich hinab zum Fluss und an seinem Ufer nun einen schönen Pfad (der besagte Matschweg) durch die Au, an Spotbrough und der gleichnamigen Schleuse
vorbei und unter der Autobahn M1 hindurch. Dort führt der TPT wieder auf einer alten Eisenbahntrasse bis Bentley. In Bentley ist die Bahntrasse für ein Stück unterbrochen, man steigt auf die Jossey Lane hoch und dreht gegen den Uhrzeigersinn einen Bogen um die unterbrochene Stelle. Die Gelegenheit kann man auch nutzen, um im Zentrum (am Ende der Jossey Lane) einzukaufen oder ein Restaurant aufzusuchen.
Die Bahntrasse geht nur noch für einen Kilometer weiter und endet an der Durchgangsstraße A19. Nun verläuft der TPT meist über verkehrsarme bis -freie Feld- und Wirtschaftswege durch verschlafene Dörfer und Gehöfte auf das stillgelegte Thorpe Marsh Kraftwerk zu und daran vorbei. In Thorpe in Balne trifft der TPT wieder auf den River Don, der hier aber in einen Kanal gezwängt ist.
Wir haben uns dort auf einen Campingplatz namens Elmstone Farm kapriziert. Wir haben die Elmstone Farm zwar gefunden, von einem Camping aber keine Spur. Wieder zu Hause, habe ich im Netz dann doch eine Spur des Campings ausgemacht: Kurz vor Thorpe, dort, wo eine Hochspannungsleitung den Weg kreuzt, geht es in einer Kurve nicht nach links auf das Dorf zu, sondern nach rechts auf das Kraftwerk. Nach ein paar Metern trifft man auf eine Farm, vielleicht ja auch auf den Camping? Wir sind dagegen im Regen durch Thorpe gelaufen, etwas am Kanal entlang und haben es uns kurze Zeit danach auf einer Wiese [12] bequem gemacht (und dabei eine Familie von Fasanen verstört). Egal, wir waren froh, überhaupt einen nicht überschwemmten Platz zu finden!
09 Thorpe-in-Balne – Hirst Courtney
(25,4 km, 81 hm)
Gut zwei Kilometer hinter unserem Schlafplatz trifft der TPT in Braithwaite auf den New Junction Canal, der sich schnurgerade dahinzieht, so weit das Auge reicht.
Der Asphaltweg führt an Brücken vorbei für über 5 km am Kanal entlang. An einer Schleuse (mit Selbstbedienung!) wird die Kanalseite gewechselt, bis die Sykehouse-Brücke erreicht ist. Es geht nach links durch Sykehouse und wieder über Sträßchen und Feldwege, über Kanäle und Kanälchen hinweg, mit häufigem Richtungswechsel durch Agrarland. Kurz hinter einer Autobahnüberquerung gelangt man zu dem Städtchen Snaith, das einige Sehenswürdigkeiten (Kirche,
Penny Cells, Pubs, Takeaways und Geschäfte) zu bieten hat.
Die große Selby Road führt nach Norden aus Snaith heraus und über den River Aire mit einer alten
und neuen Brücke. Direkt hinter dem Fluss verlässt man glücklicherweise die viel befahrene Selby Road und wandert über ein ruhiges Sträßchen durch die Dörfer Hirst Courtney und Temple Hirst (mit Campingmöglichkeiten hinter dem Royal Oak
).
10 Hirst Courtney - Howden
(20,7 km, 107 hm)
In Temple Hirst bleibt man rechts, das Sträßchen wird zum Wirtschaftsweg und es geht wieder im Zickzack durch Bauernland, bis kurz nach einer Bahnüberquerung ein verlassenes Flugfeld erreicht ist. Man bleibt an dessen Rand parallel zur Eisenbahn und geht schnurstraks auf eine Häusergruppe zu, umrundet sie und bleibt auch danach immer in Nähe der Bahntrasse. Kurz nach einer Straßen-Unterführung überquert man am Ende des Weges auf einer Brücke einen Kanal. Auf der anderen Seite des stillen Kanals
und am Ende links am River Ouse entlang geht es nun bis in das Zentrum der Stadt Selby mit seiner erstaunlichen Abtei.
Der TPT führt nordöstlich aus Selby und überquert die Ouse (am allernördlichsten Punkt des E8!), wendet sich sofort nach rechts an einer Häuserzeile vorbei.
Von hier ab folgt der TPT fast immer auf Deichen dem Lauf der Flüsse Ouse
und Humber bis nach Hull. Es gibt zwar etliche Schafe, Kühe und Perde auf/an dem Deich,
aber nur wenige Dörfer und noch weniger Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten. Man sollte sich also in Selby ausreichend mit Proviant versorgen, will man in den folgenden Tagen nicht vom rechten Pfad abweichen (müssen).
Über den Rest des Streckenverlaufs gibt es wenig Interessantes zu berichten, obwohl die Gegend durchaus sehr reizvoll ist. Der Fluss Ouse (nach dem Zusammenfluss mit dem River Trent heißt der Fluss Humber) wird breiter und breiter, immer größere vogelreiche Marschflächen erstrecken sich vor allem auf der gegenüberliegenden Flussseite. Man muss nur aufpassen, dass man nicht aus Versehen auf dem Fahrrad-TPT landet, der führt natürlich nicht über die Deichkrone, sondern einige Meter bis Kilometer landeinwärts entlang.
Wir haben uns nur einmal „richtig“ vom Deich entfernt und sind die Straße von Barmby on the Marsh nach Howden gelaufen, erstens, um vor Howden eine bestimmte Stelle (
für Fußballfans: 53.744011,-0.885556) zu besuchen und in der Nähe auch zu übernachten
und zweitens, um in Howden
zu frühstücken und einzukaufen.
11 Howden - Blacktoft
(14,5 km, 68 hm)
Nach dieser kurzen Ausschweifung fanden wir im "Industriegebiet" von Howdendyke aber schnell zurück auf den Deich. Das Sträßchen führt an lockerer Bebauung vorbei bis kurz vor eine Eisenbahnbrücke über den Fluss. Dort geht es links in die Sarah Rhodes Lane, an der ersten Abzweigung rechts unter der Bahn hindurch an einem Gewässer (Saltmarshe Delph) entlang und durch den Saltmarshe Park (ein paar Äcker, ein paar Wiesen, ein paar Bäume), bis wieder die Ouse erreicht ist.
Auf diese Weise hat man eine größere Flussschleife abgekürzt. Der Weg verläuft nun wieder auf dem Flussdeich,
bis zum Örtchen Blacktoft am Zusammenfluss von Ouse. Dort haben wir dann ob des idyllisch gelegenen Pubs Hope & Anchor
unser Tagwerk schon nach einem halben Tag für absolviert erklärt, neben dem Pub unser Zelt aufgeschlagen, auf der Deichkrone gesessen und den Möwen zugesehen. Am Horizont war schon die Humber Bridge als Ziel unserer Träume zu erkennen.
12 Blacktoft – Hull
(34,7 km, 164 hm)
Auch auf den letzten Kilometern Richtung Hull geht der TPT meist auf dem Deich entlang, durch das matschige, aber idyllische Flaxfleet-Naturreservat,
dann wieder auf dem Deich
. Bei Broomfield, kurz hinter einer Insel im Humber, mussten wir vom Ufer abweichen.
Der Weg führte uns durch Broomfield und wir hätten gute 2 km weiter nach rechts in die Crabley Lane zur gleichnamigen Farm und durch die Felder
wieder zum Fluss gehen sollen. Sind wir aber nicht, statt dessen sind wir dem Fahrrad-TPT durch Ellerker, Brantingham, Welton und Melton gefolgt. Das war nicht so lustig und führte über zahlreiche verkehrsreiche Straßen.
Immerhin sind wir dann direkt vor North Ferriby (hinter einer Autobahnauffahrt) rechts in ein Wäldchen eingebogen. Der Weg barchte uns über die Eisenbahn wieder zum Humber. Dort wartete sogar eine Passage „im“ Humber
auf uns. Bei Flut/Hochwasser ist dieser Teil der Strecke unpassierbar und muss umgangen werden kann. Diese Ausweichroute ist aber gut markiert. Immer dominierender wird der Anblick der gewaltigen Humber Bridge, die in den 70er Jahren erbaut wurde und seinerzeit die längste Hängebrücke der Welt war.
Unter der Humber Bridge
(Blick vom südlichen Brückenkopf:
)oder im daneben liegenden Park kann man sich noch eine letzte Erfrischung zuführen, bevor es zwar weitgehend autofrei (sieht man von der Umgehung des Hessle Haven ab), aber zwischen Humber und der Autobahn/der Bahnstrecke eingeklemmt
sehr laut auf Hull zugeht.
An Einkaufscentern vorbei geht es noch durch die Docks
und über eine Schleuse, bis der historische Hafen (jetzt Jachthafen und Shopping Centre) und damit das Zentrum von Hull erreicht ist
.
Wer sich auf den 5,8 km langen Weg zur Fähre nach Hoek van Holland
machen möchte, geht um das besuchenswerte Aquarium The Deep herum, bleibt am Wasser und überquert eine Doppelschleuse, muss dann aber bald um das abgesperrte Gelände des Alexandra-Docks herumgehen. Hinter einem Entwässerungskanal (Holderness Drain) geht man vor dem Kreisverkehr rechts zurück zum Wasserund dort wenige Schritte zur Fähre nach Rotterdam.
Wir haben nicht den Weg übers Wasser gewählt, sondern zwecks Übernachtung die Humber Bridge überquert und einen „Campingplatz“ ohne Toiletten und Duschen in Barton upon Humber aufgesucht. Für eine Nacht, dann sind wir zurück nach Hull in ein schönes B&B (Admiral Guest House bei Christopher, very british!) geflüchtet und haben uns noch für ein paar Tage die Stadt angesehen! Und dann ging es schnell wie der Wind mit mehr als 300 Sachen mit dem Zug nach Hause!